Unesco-Initiativen (Leipzig)

Unesco-Initiativen (Leipzig)

In Leipzig gibt es momentan mehrere Initiativen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, eine Facette der Leipziger Kultur zum UNESCO-Welterbe zu erklären.

Inhaltsverzeichnis

Musikstadt

Die wohl aussichtsreichste und gleichzeitig umfangreichste Initiative ist die der Musikstadt Leipzig. Sie befasst sich mit der musikalischen Tradition Leipzigs. Diese Initiative wird sowohl durch die Stadt Leipzig, die Universität Leipzig als auch den Verein Notenspur unterstützt. Zur Zeit befasst sich eine Gruppe von Studenten der Universität Cottbus mit dieser Thematik, sie sollen eine Machbarkeitsstudie anfertigen. Die erste Beurteilung der Studenten war, dass Leipzig die Chance hat aufgenommen zu werden, allerdings müsse dies auf Initiative der Bürger getan werden, da dies leipzig-typisch wäre. Von der Unesco Deutschland wurde die Stadt ermuntert, diese Arbeit fortzuführen und sich auf einen Titel zu bewerben.

Notenspur

Die Notenspur ist ein 5,1 km langer Spazierweg, der durch die Leipziger Innenstadt führt. Er besteht aus 23 Stationen, wobei jede durchschnittlich 225 m von der nächsten entfernt liegt. In Zukunft soll zu jeder Station eine Audiodatei im Internet frei zur Verfügung gestellt werden, welche diese erklärt. An den Stationen sollen ebenfalls Musikstücke des jeweiligen Musikers gespielt werden. Besonderer Augenmerk wird hier auf die Zeit Johann Sebastian Bachs und Felix Mendelssohn Bartholdys gelegt. Zu besichtigen sind hier vor allem die Komponistenhäuser Leipzigs, welche man meist auch von innen sehen darf.

Stationen: Neues GewandhausMendelssohn-HausGrieg-Begegnungsstätte – ehemalige Musikbibliothek PetersMuseum für MusikinstrumenteAlter JohannisfriedhofSchumann-Haus – Grafisches Viertel samt Musikverlagen – Wagner-Denkmal – Oper LeipzigAlte NikolaischuleNikolaikircheAltes RathausMuseum der bildenden Künste – Café Zum Arabischen Coffe BaumHotel de SaxeThomaskircheBach-Archiv – Standort des Geburtshauses von Clara Wieck – Standort des Alten Conservatoriums – Standort des ersten Gewandhauses – PaulinumLeipziger UniversitätsmusikKubus der MDR-Klangkörper

Notenrad

Das Leipziger Notenrad ist ein Radwanderweg, welcher die landschaftlichen Aspekte (Auenlandschaft, ausgeprägte Flusssysteme) mit den kulturellen Reizen in Leipzig und Umgebung verbinden will. Er ist in 2 Schleifen, westliche und östliche, gegliedert, wobei beide etwa die gleiche Länge haben. Insgesamt hat er eine Länge von 36,6 km. Es werden dabei viele Stationen aus den Spaziergängen aufgegriffen.

Stationen: Altes Bachdenkmal und Thomaskirche – Standort des zweiten Gewandhauses – Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ – Franz-Schubert-Stele im Clara-Zetkin-Park – Rittergut Kleinzschocher – Richard-Wagner-Hain und Klinger-Hain – SchillerhausGohliser SchlösschenZöllner-Denkmal – Gustav-Mahler-Haus – Blindenmusikbibliothek der Zentralbücherei für Blinde – Geburtshaus von Hanns Eisler – Gedächtniskirche Schönefeld – Zweinaundorfer Park und Stadtgut Mölkau – Museum für Musikinstrumente – Neues Gewandhaus

Notenbogen

Der Notenbogen ist ein weiterer Spaziergang, der ca. 5 km lang ist. Er ist ähnlich aufgebaut wie die Notenspur, besitzt allerdings 15 Stationen und stellt die Zeit des 19./20. Jahrhunderts dar. Die meisten der hier angegebenen Häuser kann man nicht von innen begutachten.

Stationen: Standort des Geburtshauses von Richard Wagner – Standort des Alten Theaters – Standort des Marschner-Hauses – Blindenmusikbibliothek – Gustav-Mahler-Haus – Standort des Albert-Lortzing-Hauses – Erwin-Schulhoff-Haus – ehemalige Blüthner-PianofortefabrikForum Thomanum und LutherkircheHochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ – Standort des zweiten Gewandhauses – Standort der Ez-Chaim-Synagoge – Nikischplatz mit Nikischstele – Alte Synagoge – Mendelssohndenkmal und Thomaskirche

Bach-Archiv

Neben den Gebäuden wird auch noch die Aufnahme einiger Bach-Autographen in das Weltdokumentenerbe angestrebt, welche sich im Bach-Archiv befinden.

Lichtdruck

Im Leipziger Museum für Druckkunst befindet sich eine von weltweit noch drei vorhandenen Lichtdruck-Werkstätten mit vier funktionierenden Lichtdruckmaschinen.[1] 2008 kam die Idee auf diese sehr seltene Verfahrensweise unter den Schutz der Unesco zu stellen, und zwar als „Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“. Der Bundesverkehrsminister und Bundesbeauftragte für die Neuen Länder Wolfgang Tiefensee hat sich zur Leipziger Buchmesse 2008 für den Lichtdruck stark gemacht und eine Förderung des Bundes in Aussicht gestellt.[2]

Gründerzeit

Leipzig besitzt eine Großzahl an noch erhaltenen Bauwerken der Gründerzeit, wie das Waldstraßenviertel oder das Musikviertel. So sollte im Waldstraßenviertel, inklusive Gründerzeitmuseum, das bürgerliche Leben zur Jahrhundertwende dargestellt werden. Traditionelle Handwerke und andere Berufe wie Bildhauer, Glasbläser, Töpfer und Einzelhändler sollen am Neustädter Markt angesiedelt werden. Unterstützt wird diese Initiative vom Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung der Stadt Leipzig. Allerdings ist die Möglichkeit der Aufnahme in das Welterbe nicht mehr sehr groß, so dass sich mehr auf eine touristische Vermarktung konzentriert wird.

Einzelnachweise

  1. http://www.lichtdruck.de/llw_gesch.htm
  2. http://www.lichtdruck.de/documents/LVZ_26.Maerz.2008-Textauszug_001.pdf

Weblinks


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