Claude Montal

Claude Montal (* 28. Juli 1800 in Lapalisse; † 1865) war ein französischer Klavierbauer.

Claude Montal erblindete in Folge einer Typhuserkrankung im Alter von sechs Jahren. 1817 wurde er in die von Valentin Haüy gegründete Pariser Institution royale des Jeunes Aveugles aufgenommen. Hier machte er schnelle Fortschritte in seiner Ausbildung und wirkte bald als Lehrer. Er unterstützte Charles Barbier bei der Weiterentwicklung seiner sogenannten Nachtschrift, die Louis Braille zu seiner Bildenschrift anregte, und erfand geometrische Reliefkarten für den Mathematikunterricht.

1830 machte es sich als einer der ersten blinden Klavierstimmer in Paris selbstständig. Er arbeitete bald für das Conservatoire de Paris und galt als bester Klavierstimmer der Stadt. Er erfand das Sostenuto-Pedal für das Klavier, dessen Funktion er in seiner Schrift L'Art d'accorder soimeme son piano (1836) beschrieb. Der erste Flügel mit diesem dritten Pedal wurde allerdings erst 1875 von Steinway & Sons gebaut.

Montal eröffnete 1836 eine Klavierbaufirma und wurde 1853 Hoflieferant des Kaisers Napoleon III., 1854 des Kaiserlichen Hofes von Brasilien und des Königs von Hannover. 1851 wurde er als Ritter der Ehrenlegion ausgezeichnet. 1857 verfassten Émile Bienaimé und Pierre Armand Dufau für ihn die Festschrift Claude Montal, facteur de pianos (aveugle): sa vie et ses travaux.

Montals Klaviere und Flügel waren qualitativ hochwertig, jedoch zu teuer, um sich dauerhaft auf dem Markt behaupten zu können. Dies kostete ihn sein Vermögen, so dass er bei seinem Tode 1865 völlig mittellos war.