- Conchobar mac Nessa
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Conchobar mac Nessa ['konxovar mak 'Nʴesa], auch Conchobor, Conchobhor, Conchobhar mac Nesa, ist eine Figur der mittelalterlichen irischen Literatur. Im Ulster-Zyklus tritt er als König von Ulster auf. Er wird als Bruder oder Vater Deichtires und Finncháems genannt. Sein ältester Sohn ist Cormac Conn Longas.
Sagen um Conchobar
In den beiden Erzählungen von der „Empfängnis Conchobars“ (Compert Conchobuir) sind Nessa (auch Ness, Nes oder Nesa), die Tochter des Königs Eochu Sálbuide („Gelbferse“), und der Druide Cathbad die Eltern Conchobars. Nur in einer späteren Umgestaltung der zweiten Version der Sage ist Fachtna Fáthach sein Vater, dies ist wohl eine späte Anpassung an die irischen Königslisten, in denen Fachtna als Hochkönig von Irland genannt wird.[1] Einer seiner Söhne ist Furbaide Ferbend, der Mörder der Königin Medb.
Als Nessas Ehemann kurz nach der Heirat starb, warb dessen Halbbruder und Thronnachfolger Fergus mac Róich um sie. Sie willigte jedoch nur in die Heirat ein, wenn ihr Sohn Conchobar ein Jahr lang Ulster regieren konnte. Er wurde so populär, dass er die Königswürde auch nach Ablauf des Jahres behielt.
In der Geschichte von der Verbannung der Söhne Uislius (Longas mac nUislenn) verliebt sich Conchobar in Deirdre (Derdriu „die Tobende“), die Tochter eines Barden von Ulster, bei deren Geburt Cathbad prophezeit hatte, sie werde zwar schönste Frau Irlands und Gattin eines Königs, aber auch Ursache für Tod und Zerstörung im ganzen Land.
Als Deirdre erwachsen wurde, war Conchobar bereits ein alter Mann. Sie wies seine Annäherungsversuche angewidert ab und floh mit der Hilfe ihrer Erzieherin Leborcham stattdessen mit dem schönen jungen Krieger Naoise. Dieser soll ein Sohn Conchobars gewesen sein, da dieser bei seiner Mutter Elbha das Ius primae noctis ausgeübt habe. Der König gab aber seine Leidenschaft für Deirdre nie auf und wollte sie heiraten, nachdem er Naoise durch Eogan mac Durthacht töten ließ. Daraufhin beging sie Selbstmord, indem sie sich von einem fahrenden Wagen stürzte. Fergus Mac Róich, entsetzt über Conchobars Verhalten, bot den Feinden Ulsters seine Dienste an. Es entbrannte ein langer Krieg, dessen Geschichte in der Táin Bó Cuailnge erzählt wird. In diesem Krieg führt Conchobar, zunächst gemeinsam mit seinen Landsmännern auf Grund eines Fluches von einer weiblichen Schwäche kampfunfähig gemacht (Noínden Ulad), sein Heer nach der Warnung durch Sualtam, den Vater Cú Chulainns, am Ende erfolgreich in die Schlacht.
In Scéla mucce Meic Dathó („Die Geschichte von Mac Dathós Schwein“) wird Conchobar vom Wagenlenker des Connacht-Königs Ailill mac Máta gefangen genommen und muss sich freikaufen, unter anderem mit zweien seiner besten Pferde.
In der Geschichte vom „Tod Conchobars“ (Aided Chonchobuir) wird er durch eine verzauberte Steinschleuder getötet - das berühmte „Hirn-Geschoss“, der in Kalk verbackene Gehirnklumpen des von Conall Cernach getöteten Königs Mes Gegra von Leinster, geschleudert von Conchobars Feind Cet mac Mágach (siehe auch Cath Étair [„Die Schlacht von Étar“]). Dieses blieb im Schädel des Königs stecken. Man riet ihm daher, Anstrengung und Aufregung zu vermeiden. Es verursachte einige Jahre später seinen Tod, als der König einen Wutausbruch hatte.
Siehe auch
- Liste keltischer Götter und Sagengestalten
- Mythen und Sagen aus Irland
- Macgnímrada Con Culainn („Cú Chulainns Knabentaten“)
Anmerkungen
- ↑ Zur Compert Conchobuir vgl. Rudolf Thurneysen, Die irische Helden- und Königsage bis zum 17. Jahrhundert, Max Niemeyer, Halle 1921 (Nachdruck Olms, Hildesheim/New York 1980), S. 273–276.
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