Cannabisöl

Cannabisöl
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Ein Tropfen Haschischöl

Haschischöl (auch THC-Öl) ist ein THC-haltiges Extrakt, welches vorwiegend aus dem Harz der weiblichen Blütenständen von Cannabis gewonnen wird. Es ist damit abzugrenzen gegenüber dem Hanföl, welches aus den Samen des Hanf (Cannabis sativa), und Ätherischen Hanföl, welches durch Destillation aus Blättern und Blüten des Hanfs gewonnen wird. Haschischöl ist kein echtes Öl, da es nicht aus Fett besteht, sondern es ist ein Harzextrakt. Das echte fettige Öl der Hanfpflanze ist das nicht berauschende Hanföl, das mit dem Haschischöl nicht verwechselt werden sollte.

Aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts, der in der Regel zwischen 15 und 20 Prozent variiert, teilweise jedoch bis zu 60 oder 70 Prozent erreichen kann, gilt Haschischöl als das potenteste aller Cannabisprodukte. Reinheitsproben des Bundeskriminalamtes ergaben THC Gehalte von 5-41%.[1] Es unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und der Besitz kleiner Mengen wird auch in den Niederlanden strafrechtlich verfolgt. Neben den anderen Cannabisprodukten spielt Haschischöl mengenmäßig nur eine untergeordnete Rolle.[1]

Herstellung

Haschischöl wird hergestellt, indem die psychoaktiven Cannabinoide aus der Hanfpflanze herausgelöst werden. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass die gesamte Pflanze verarbeitet werden kann, einschließlich Stängel und anderer Reste, die aufgrund ihres geringen Wirkstoffgehalts als Marihuana oder für die Produktion von Haschisch nicht mehr interessant sind. Außerdem erleichtert das geringe Volumen den Export bzw. Schmuggel aus den Herstellungsländern. Billiges Haschisch (Europlatte, soapbar) wird im Zielland aus diesem Öl und verschiedenen Füllstoffen rekonstituiert.

Als Lösungsmittel können 2-Propanol, Petrolether, Aceton, Reinbenzin oder jedes andere nicht-polare Lösungsmittel eingesetzt werden. Nach Verdampfen des Lösungsmittels bleiben diese Cannabinoide in Form einer sehr stark konzentrierten, hochpotenten Flüssigkeit zurück, deren Konsistenz, Farbe und Geruch je nach eingesetztem Lösungsmittel unterschiedlich sind. Bekannte Proben variieren von hochviskos-bernsteinfarben bis hin zu klebrig-braun.

Eine der oft bevorzugten Möglichkeiten besteht darin, Haschisch oder die fein zerkleinerte Hanfpflanze in einen Extraktor zu füllen und diesen dann mit Butangas (Feuerzeuggas) zu fluten. Da Butan mit einem Siedepunkt von −0,6 °C bereits bei Zimmertemperatur verdampft, ist diese Variante einfacher und sicherer zu handhaben als das Kochen flüchtiger Substanzen wie Alkohol oder Aceton, außerdem extrahiert Butan primär die psychoaktiven Bestandteile aus der Hanfpflanze, nicht jedoch das Chlorophyll. Das größte Problem dabei liegt in den Verunreinigungen des Butangases, wie zum Beispiel den organischen Schwefelverbindungen (Mercaptane u.ä.), die dem an sich geruchlosen Butan oft aus Sicherheitsgründen als Geruchstoffe beigesetzt werden. Sie reagieren mit den Bestandteilen des Extraktes zu verschiedenen übelriechenden Verunreinigungen, von deren Konsum abzuraten ist. Es besteht Brand- und Explosionsgefahr durch das hochentzündliche Gas; bereits eine leichte elektrische Aufladung der Kleidung oder der Haare kann genügen, um einen zündfähigen Funken auszulösen.

Einzelnachweise

  1. a b Bundeskriminalamt (Hrsg.): Rauschgiftjahresbericht 2002. In: bka.de. 2002, S. 172. Abgerufen am 24.Juli 2008. (pdf)
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