- Stummelfüßchen
-
Stummelfüßchen Striegeliges Stummelfüßchen (Crepidotus versutus)
Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Schleierlingsartige (Cortinariaceae) Gattung: Stummelfüßchen Wissenschaftlicher Name Crepidotus F.Staude Die Stummelfüßchen (Crepidotus) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Schleierlingsartigen (Cortinariaceae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Stummelfüßchen bilden sehr kleine bis mittelgroße Blätterpilze von seitlingsartiger (pleurotoider) muschelförmiger Gestalt und meist weißen bis hellbraunen Farbtönen. Ein Stiel ist selten gut entwickelt, wenn ein Stiel vorhanden ist, ist dieser kurz und exzentrisch stehend, bei den meisten Arten ist er jedoch fehlend oder rudimentär verkümmert. Die Lamellen sind abgerundet oder am Stiel herablaufend, sie sind weißlich gefärbt und nehmen im Alter rosa-, ton- oder graubraune Tönungen. Das Sporenpulver ist ocker- bis rosabraun, oder blass zimtbraun. Ein Velum ist nicht vorhanden. Im Context ist manchmal eine gelatinöse Schicht vorhanden. An den Septen der Hyphen können Schnallen vorhanden sein, bei einigen Arten fehlen diese auch. Die Lamellentrama ist regulär bis fast regulär aufgebaut. An der Lamellenschneide sind haar- oder keulenförmige Cheilozystiden vorhanden, Pleurozystiden (Zystiden auf der Lamellenfläche) sind nicht ausgebildet. Die Basidien sind meist viersporig, seltener zweisporig. Die Sporen sind kugelig bis ellipsoid oder mandelförmig, sie sind ornamentiert (warzig oder stachelig) oder glatt und blassbraun gefärbt. Ein Keimporus ist nicht vorhanden.
Ökologie
Die Stummelfüßchen sind saprobiontische Bewohner von Holz und anderen Pflanzenresten, Moosen oder seltener auf dem Erdbohnen.
Arten
Die weltweit verbreitete Gattung enthält etwa 200 Arten von denen ungefähr 20 in Europa vorkommen. Die Abgrenzung und Aufteilung der Arten ist wie in vielen Pilzgattungen umstritten und variiert bei den einzelnen Autoren.
- Gerieftes Stummelfüßchen (Crepidotus applanatus)
- Zerbrechliches Stummelfüßchen (Crepidotus autochthonus)
- Rosabraunes Stummelfüßchen (Crepidotus brunneoroeus)
- Braunschuppiges Stummelfüßchen (Crepidotus caloepis)
- Zottiges Karpaten-Stummelfüßchen (Crepidotus carpaticus)
- Entferntblättriges Stummelfüßchen (Crepidotus cesatii)
- Zinnoberrotes Stummelfüßchen (Crepidotus cinnabarinus)
- Kristall-Stummelfüßchen (Crepidotus cristtus)
- Safranblättriges Stummelfüßchen (Crepidotus crocophyllus)
- Bleiches Stummelfüßchen (Crepidotus ehrendorferi)
- Keilsporiges Stummelfüßchen (Crepidotus epibyrus)
- Glatthütiges Stummelfüßchen (Crepidotus lundellii)
- Blassgelbes Stummelfüßchen (Crepidotus luteolus)
- Gallertfleischiges Stummelfüßchen (Crepidotus mollis)
- Rosa Stummelfüßchen (Crepidotus roseoornatus)
- Orangefarbiges Stummelfüßchen (Crepidotus sinuosus)
- Engblättriges Stummelfüßchen (Crepidotus subverrucisporus)
- Gemeines Stummelfüßchen (Crepidotus variabilis)
- Striegeliges Stummelfüßchen (Crepidotus versutus)
Systematik
Die Stummelfüßchen werden manchmal auch in eine eigen Familie der Stummelfüßchenartigen gestellt.
Bedeutung
Als Speisepilze kommen die Stummelfüßchen nicht in Frage, als Holzzersetzer sind sie nicht von wirtschaftlicher Bedeutung.
Quellen
- H. Dörfelt und G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9.
- A. Bollmann, A. Gminder, P. Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. 4. Auflage, Gattungs-CD, Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg 2007, ISSN 0932-920X
- Egon Horak: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa 6. Auflage, Elsevier-Verlag (2005), ISBN 978-3-8274-1478-6
Wikimedia Foundation.