- Cultural Marxism (Schlagwort)
-
Cultural Marxism ist ein politisches Schlagwort der amerikanischen Rechten, das eine angebliche Verschwörung der „Linken“ beschreibt.
Da die klassische Red Scare nicht mehr funktioniere, habe laut Thomas Grumke die neue amerikanische Rechte „Cultural Marxism“ als Kampfbegriff in die Debatte eingeführt. Als Kampfbegriff der amerikanischen neuen Rechten beschreibt „Cultural Marxism“ eine angebliche konspirative Verschwörung von „Linken“, die versuchen würden, Kultur und Moral der USA zu zerstören. Dies geschehe, indem den weißen Amerikanern der Stolz auf ihre europäische Abstammung und Ethnie ausgeredet werde, sowie „christliche“ Familienwerte als reaktionär und rückständig bezeichnet würden. Auch werde aus diesem Grund sexuelle Befreiung gelobt. Als „Verschwörer“ werden unter anderem Feministinnen, Homosexuelle, Multikulturalisten, Umweltschützer, Migranten und Philosophen der Frankfurter Schule angesehen.[1] Wichtige Vertreter dieser Bewegung sind Pat Buchanan und William S. Lind.
Die Anschläge in Norwegen 2011 wurden von dem Norweger Anders Behring Breivik unter anderem damit begründet, Norwegen gegen den Islam und den „Kulturmarxismus“ verteidigen zu wollen. So schreibt er nach Thomas Assheuer, Evelyn Finger und Özlem Topcu in seinem „Manifest“: „Wie die Pest breitet sich der Frankfurter »Kulturmarxismus« über Europa aus. Unter der zivilen Maske von »Multikultur« und »Politischer Korrektheit« tarnt er seine wahren Absichten. Der Kulturmarxismus hat den Kontinent sturmreif geschossen und den Muslimen Tür und Tor geöffnet. Europa schafft sich ab - der Kommunismus als Feindbild wurde vom Islam abgelöst. Hurra, wir kapitulieren - vor dem Islam, schreit es aus jeder Seite des Pamphlets.“[2]
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Grumke: "Take this country back!" Die neue Rechte in den USA. In: Die Neue Rechte - eine Gefahr für die Demokratie? Vs Verlag, 2004. ISBN 3810041629. S. 175-181 (Auszug in der Google Buchsuche)
- ↑ Thomas Assheuer, Evelyn Finger, Özlem Topcu: Bomben für das Abendland. Eine Analyse von Anders Breiviks terroristischen Programm, Die Zeit, 28. Juli 2011, S. 3f
Wikimedia Foundation.