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Felsen-Seidelbast Felsen-Seidelbast (Daphne petraea)
Systematik Rosiden Eurosiden II Ordnung: Malvenartige (Malvales) Familie: Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae) Gattung: Seidelbast (Daphne) Art: Felsen-Seidelbast Wissenschaftlicher Name Daphne petraea Leyb. Der Felsen-Seidelbast (Daphne petraea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seidelbast (Daphne) und gehört zur Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae). Er ist ein Endemit der Südalpen kommt nur im Gardaseegebiet und dessen Umgebung vor.[1]
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Habitus
Der Felsen-Seidelbast ist ein polsterbildender immergrüner Zwergstrauch mit zahlreichen kurzen, kräftigen, gewundenen, aufsteigenden, gabelig verzweigten Stämmen. Er erreicht Wuchshöhen von etwa 8 bis 15 Zentimeter. Die Rinde junger Zweige ist grünlich-braun und spärlich flaumig behaart. Ältere Stämme sind mit zahlreichen hervorstehenden Blattnarben bedeckt und besitzen eine braune bis graubraune Borke.[1][2]. [3]
Blätter
Die immergrünen[3], derb lederigen Laubblätter des Felsen-Seidelbasts sitzen an den Enden der Zweige gehäuft. Sie werden 8 bis 12 Millimeter lang und 2 bis 3 Millimeter breit. Die lineal-spatelförmige Blattspreite [4][5]. läuft in eine stumpfe Spitze aus. Die Blattoberseite zeigt eine glänzend grüne Färbung, die Blattunterseite ist weiß punktiert und durch einen annähernd dreikantigen Mittelnerv stark gekielt[1].[3]
Blütenstand und Blüte
In den endständigen, büscheligen Blütenständen sind drei bis fünf (bis zehn) sitzende Blüten zusammengefasst. Am Grund der Blütenstände befinden sich 4 Millimeter lange, spatelförmig gestaltete, trockenhäutige, behaarte Hochblätter[1]. Die vier kräftig rosafarbenen, kronblattähnlichen Kelchblätter bilden an ihrer Außenseite eine flaumige Behaarung aus[1]. Sie sind zu einer etwa 1,5 Zentimeter langen Röhre mit vier kurzen Kelchzipfeln verwachsen[1]
Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Juli[1].
Frucht
Die giftigen, spärlich behaarten, korallroten, beerenartigen Früchte ähneln mit ihrem schwarzen Steinkern einsamigen Steinfrüchten[1]. Da an ihrer Bildung sowohl die Fruchtblätter als auch die Blütenachse beteiligt sind, werden sie neben Steinfrucht auch als Scheinfrüchte bezeichnet.
Vorkommen
Verbreitung
Der Felsen-Seidelbast ist ein Endemit der beiden italienischen Provinzen Trentino und Brescia. Er besiedelt die Gebirge vom Ledro- und Idrosee ostwärts bis zum Nordende des Gardasees[2]. Er kommt relativ selten vor und wurde deshalb unter nationalen[1] und internationale gesetzlichen Schutz gestellt. Er zählt zu den in den Anhängen II und IV der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) aufgeführten Arten und steht als Art von gemeinschaftlichem Interesse unter besonderem Schutz.[5]
Standort
Der Felsen-Seidelbast wächst in Höhenlagen von etwa 700 bis 2000 Metern. Er besiedelt Felsritzen in steilen Dolomitwänden sowie vorübergehend[2] ruhenden Steinschutt.[1]
Systematik
Der Felsen-Seidelbast wurde 1852 von Friedrich Leybold entdeckt und im Folgejahr erstmals gültig in Flora, Band 36 (6), 1853, S. 81-82 beschrieben[6]. Francesco Facchini hatte diese Art schon 1846 gefunden, der von ihm gebrauchte Name Daphne rupestris Facch. ex Ambrosi ist jedoch ein nicht gültig veröffentlichtes Synonym[2][7]. Mit Daphne alpina bildet der Felsen-Seidelbast die Hybride Daphne ×reichsteinii Landolt & E. Hauser (1981)[8].
Nutzung
Als Zierpflanze findet der Felsen-Seidelbast vor allem in Stein- und Alpengärten Verwendung.[9]
Quellen
- Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen, Mosaik, München 1985. ISBN 3-570-01349-9
Einzelreferenzen
- ↑ a b c d e f g h i j Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen, Mosaik, München 1985. ISBN 3-570-01349-9, S. 152.
- ↑ a b c d Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band V. Teil 2: Cactaceae – Cornaceae. 2. (unveränderter Nachdruck von 1926 mit Nachtrag) Auflage. Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin und Hamburg 1966, ISBN 3-489-74021-1, S. 721–722.
- ↑ a b c D. A. Webb, I. K. Ferguson: Daphne. In T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 258.
- ↑ Sandro Pignatti (Hrsg.): Flora d'Italia. Vol. 1–3, Edagricole, Bologna 1982 (Nachdruck 2002), ISBN 88-506-2449-2, S. 99 (Band 2).
- ↑ a b Marinella Zepigi: Daphne petraea Leyb. In: Forum Acta Plantarum, 2010, (online, mit Fotos).
- ↑ Friedrich Leybold: Daphne petraea, eine neue Pflanze der Tyroler Alpen. In: Flora 36(6), 1853: 81–82, (online).
- ↑ www.tropicos.org
- ↑ (it.) Steckbrief mit Fotos
- ↑ u. a. Liste von Pflanzenarten, die sich besonders für einen Steingarten eignen
Weblinks
Commons: Felsen-Seidelbast (Daphne petraea) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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