- David Traugott Kopf
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David Traugott Kopf (latinisiert Wowanus, von sorbisch Hłowa; * 13. April 1788 in Schwarzkollm; † 2. November 1865 in Berlin) war ein sorbischer Pädagoge.
Er begann seine Laufbahn als Dorfschullehrer in den sorbischen Gemeinden Kakrow, Papitz und Fehrow, wo er ein „Sorbisches Gesangbuch“ verfasste und herausgab.
1815 wurde er Lehrer an der Cottbuser wendischen Parochialschule. Er zeichnete sich durch zahlreiche Neuerungen und Impulse bezüglich der sorbischen Bildung im beginnenden 19. Jahrhundert aus. Eine Ausbildung in sorbischer Sprache wurde von der preußischen Obrigkeit zu dieser Zeit meist als unnötig oder gar schädlich angesehen.[1] Durch die Ideen Johann Heinrich Pestalozzis geprägt forderte er einen einheitlichen Lesestoff und setzte für die 400 Schulkinder ein Schulhaus durch. Wohl stellte die Stadt ein Grundstück zur Verfügung – jedoch einigten sich die Gemeinden Ostrow, Brunschwig und Sandow nicht über die Finanzierungsanteile.
1816 gründete Kopf mit der „Lehrer-Konferenz-Gesellschaft“ die erste Lehrervereinigung in Cottbus, und wurde ab 1819, dem Endjahr der Parochialschule, Lehrer in der Präparandenanstalt Neuzelle.
1825 bis zur Pensionierung wurde er in Berlin Schulinspektor und Lehrer für verwahrloste Kinder. Er leitete als Erziehungsinspektor die sogenannte „Kopfsche Erziehungsanstalt“ am Halleschen Tor. Um seine Verdienste zu ehren, wurde ihm der Rote Adlerorden verliehen.[2]
Werke
- David Traugott Kopf: Das Leben der sorbischen Lehrer Christian und David Wowanus oder: Der Sieg des Glaubens. 1830, mit autobiografischen Zügen
- David Traugott Kopf. in: Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg: Das pädagogische Deutschland der Gegenwart, oder: Sammlung von Selbstbiographieen jetzt lebender, deutscher Erzieher und Lehrer, für Erziehende. Herausgegeben von Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg. Band II, Berlin o.J. [1834], S. 51–152
Einzelnachweise
- ↑ Peter Kunze: Die preußische Sorbenpolitik 1815–1847, VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1978
- ↑ Papitz.net: Geschichte. Abgerufen am 20. Februar 2011.
Weblinks
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