debis-Haus

debis-Haus
debis-Haus, Ansicht von Norden vom Kollhoff-Hochhaus

Das debis-Haus ist ein Bürogebäude in der Nähe des Potsdamer Platzes in Berlin. Mit 106 Metern Höhe ist es das vierthöchste Hochhaus und das siebenthöchste Gebäude der Stadt. Zusammen mit weiteren – in ähnlichem Stil gebauten – Gebäuden ist es Teil des Quartier Daimler. Das debis-Haus wurde 1993 bis 1997 von Daimler-Benz nach einem Entwurf von Renzo Piano als Zentrale der Daimler-Benz Dienstleistungstochter debis gebaut. Nach der Umstrukturierung des Konzerns zur Daimler AG dient es heute als Sitz der Daimler Financial Services.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Skulptur Landed („Gelandet“) von Auke de Vries
Lage
Atrium
Fassadendetail

Das Gebäude liegt am südlichen Ende des Quartier Daimler im Ortsteil Tiergarten (Süd). Vom Potsdamer Platz aus ist es zu Fuß leicht zu erreichen. In seinem sich nach Süden verjüngenden Grundriss von 82 Metern Länge nimmt es das Motiv des spitzen Winkels auf, das im gesamten Viertel zu beobachten ist. Im Süden grenzt es an den Landwehrkanal (Reichpietschufer). Im Westen wird es durch die südliche Tunneleinfahrt des Tiergartentunnels (B 96), eine künstliche Wasserfläche und schließlich den Marlene-Dietrich-Platz begrenzt. Der Eingang in der nord-östlichen Front geht auf die Eichhornstraße.

Architektur

Architektonisch folgt das debis-Haus dem ebenfalls von Renzo Piano erstellten Masterplan für das gesamte Viertel. Auffällig ist vor allem die Fassade aus warmen naturfarbenen Terracotta-Platten, die bewusst kalt wirkende Flächen aus Stahl, Glas oder polierten Steinen vermeidet.

Das Gebäude ist in Baukörper unterschiedlicher Höhe gegliedert. Von weitem sichtbar ist der 106 Meter hohe Turm mit dem debis-Logo auf der Spitze, der gleichzeitig ein Entlüftungskamin des Tiergartentunnels ist. Der nach dem Turm zweithöchste Teil des Gebäudes ist ein 23-geschossiges Turmhaus, das den südlichen Abschluss des Gebäudes bildet.

Im Südosten des Gebäudes ist außen am Dach die von Weitem erkennbare Skulptur Landed (deutsch: „Gelandet“) des niederländischen Künstlers Auke de Vries angebracht. Das Werk wurde 2001 fertiggestellt und entspricht optisch einem Kreuz, bestehend aus einer mobilen Weltraumkapsel und einem Vogelhaus.[1]

Atrium

Der nördliche flachere Gebäudeteil umschließt das Atrium, von dem es heißt, es habe die gleichen Maße wie das Mittelschiff von Notre-Dame. Durch ein Glasdach wirkt es hell und freundlich. In seinem Inneren befinden sich die Lichtinstallation „Light Blue“ von François Morellet und die 12 Meter hohe Maschinenskulptur Meta-Maxi von Jean Tinguely.

Ursprünglich gedacht als Übergang zwischen öffentlichem und privatem Bereich ist das Atrium seit den Anschlägen vom 11. September 2001 nicht mehr öffentlich zugänglich.

Ökologisches Konzept

Der ökologische Gedanke prägt den Masterplan für das Viertel und besonders das debis-Haus. Ein Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung versorgt die Gebäude mit Wärme und Kühlung. Teile der Fassade sollen durch eine ungewöhnliche zweite Außenhaut aus Glas mit verstellbaren Lamellen eine natürliche Lüftung der Räume auch bei starken Temperaturschwankungen ermöglichen. Die Dachflächen sind großenteils begrünt und Regenwasser wird in Zisternen gesammelt. Es wird für die Toilettenspülung genutzt und speist die anliegende Wasserfläche.

Entstehungsgeschichte

Daimler-City

Die Entstehung des debis-Hauses ist eng mit der des Quartier Daimler verknüpft.

  • 1989, vor dem Fall der Mauer, nahm der damalige Daimler-Benz-Chef Edzard Reuter Verhandlungen mit dem Berliner Senat über einen Kauf des ungenutzten Geländes am Potsdamer Platz auf.
  • Kauf des Areals im Sommer 1990.
  • 1991 wurde vom Berliner Senat ein städtebaulicher Wettbewerb für das gesamte Gebiet Potsdamer Platz und Leipziger Platz international ausgeschrieben.
  • 1992 gewannen die Architekten Heinz Hilmer und Christoph Sattler den Wettbewerb.
  • Ebenfalls noch 1992 schrieb die Daimler-Benz AG einen Architekturwettbewerb für ihr Areal aus, den im gleichen Jahr Renzo Piano und Christoph Kohlbecker gewannen. Anschließend entwickelten sie auf der Basis des Siegerentwurfs den sogenannten „Masterplan“.
  • 1993 erfolgte der erste Spatenstich für das debis-Haus.
  • Am 24. Oktober 1997 wurde das debis-Gebäude als erstes des gesamten Areals eingeweiht. Es galt als Vorzeigeprojekt für das debis-Immobilienmanagement. Der als Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG mittlerweile von Jürgen Schrempp abgelöste Initiator des Gesamtprojekts Edzard Reuter nahm nicht an der Einweihungsfeier teil.

Sitz des Nachrichtensenders N24

Seit Herbst 2008 sendet der Nachrichtensender N24 aus dem Haus. Der zur N24 Media GmbH gehörende Nachrichtenkanal hat auf insgesamt fünf Geschossen mit rund 7400 m² einen Newsroom, Regieräume sowie Moderations- und Talkshow-Flächen geschaffen. In den Studio- und Redaktionsräumen arbeiten rund 250 Mitarbeiter.[2]

Ansichten

Siehe auch

Weblinks

 Commons: debis-Haus – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DaimlerChrysler Collection – FAQ – Frequently asked questions – Art goes out into the World abgerufen am 24. Juni 2009
  2. Nachrichtensender N 24 zieht an den Potsdamer Platz
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