Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen
Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen
(DGPRÄC)
Zweck: Berufsverband / Wissenschaftliche Fachgesellschaft
Vorsitz: Peter M. Vogt
Gründungsdatum: 16. Oktober 1968
Mitgliederzahl: 1430 (Stand: Oktober 2011)[1]
Sitz: Berlin
Website: www.dgpraec.de

Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (Abkürzung: DGPRÄC) ist ein Berufsverband und die wissenschaftliche Fachgesellschaft für plastische Chirurgen in Deutschland mit Sitz in Berlin. Die DGPRÄC wurde am 16. Oktober 1968 in Bochum unter dem Namen „Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen“ (VDPC) gegründet, der 2005 angepasst wurde. Mitglieder der DGPRÄC sind ausschließlich Fachärzte für Plastische Chirurgie bzw. für Plastische und Ästhetische Chirurgie.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Der „Tempel“ der Plastischen Chirurgie[2]

Die DGPRÄC vertritt wissenschaftliche und berufsrechtliche Interessen der Plastischen Chirurgie in Deutschland. Dabei werden alle Bereiche der Plastischen Chirurgie, die so genannten „vier Säulen“ vertreten: Rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, Ästhetische Chirurgie und Verbrennungschirurgie. Die Forschung zur Plastischen Chirurgie nimmt in Form von Leitlinien und Gremienarbeit einen breiten Raum innerhalb der Gesellschaft ein. Auch der Nachwuchs wird gefördert (z. B. durch interne Fortbildungsseminare).

Mitgliedschaft

Nur Ärzte, die den „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ (bzw. „Facharzt für Plastische Chirurgie“) haben, können ordentliches Mitglied der DGPRÄC werden. Ärzten, die sich noch in der sechsjährigen Weiterbildung befinden, steht eine Assoziierte Mitgliedschaft offen.

Geschichte

Die Fortschritte der Plastischen Chirurgie nach 1945 führte auch in Deutschland zur Gründung plastisch-chirurgischer Abteilungen und Zentren. 1955 wurde in München die „Arbeitsgemeinschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie“ der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) ins Leben gerufen. Diese wurde bereits 1961 zu einer eigenen „Sektion für Plastische und Wiederherstellungschirurgie“ umgewandelt. Auf ihrem Weltkongress für Plastische Chirurgie akzeptierte die „International Confederation for Plastic and Reconstructive Surgery“ (ICPRS, heute IPRAS) die Sektion 1963 jedoch nicht als deutsche Interessenvertretung. Aus diesem Grunde wurde die „Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie“ (DGPW) gegründet, die Mediziner aller Bereiche aufnahm.

1968 verließ eine Gruppe Chirurgen die DGPW - mit dem Ziel, die Plastische Chirurgie in Deutschland als eigenständige „Monospezialität“ mit fachärztlicher Weiterbildungsordnung und Prüfung zu verankern. Am 16. Oktober 1968 hoben elf Gründungsmitglieder in Bochum die „Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen“ (VDPC) als neue wissenschaftliche Gesellschaft und gleichzeitig Berufsverband aus der Taufe. 1978 folgte die Anerkennung der Plastischen Chirurgie als offizielles Teilgebiet der Chirurgie, das eine zusätzliche zweijährige Weiterbildung erforderte. 1979 wurde die VDPC auf dem 7. Internationalen Kongress der ICPRS in Rio de Janeiro als offizielle nationale Vertretung der deutschen Plastischen Chirurgie anerkannt. 1992 schuf der Deutsche Ärztetag in Köln die Gebietsbezeichnung „Plastische Chirurgie“. Damit wurde der „Facharzt für Plastische Chirurgie” eingeführt. Auf dem Deutschen Ärztetag 2004 wurde die Facharzt-Bezeichnung in „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ umbenannt.

2005 erhielt auch die VDPC einen neuen Namen: Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC).

Vorstand

Amtierender Präsident seit 2010: Peter M. Vogt

Der Vorstand der DGPRÄC setzt sich zusammen aus Präsident, Vizepräsident, Sekretär und Schatzmeister. Im Erweiterten Vorstand finden sich die Vertreter der einzelnen Berufsgruppen (leitende Krankenhausärzte, Niedergelassene, universitär tätige Plastische und Ästhetische Chirurgen, Assoziierte Mitglieder), die Leiter der Referate (Rekonstruktion/Mikrochirurgie, Verbrennung, Ästhetik, Handchirurgie) sowie die Vertreter in den benachbarten Gesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, Berufsverband der Deutschen Chirurgen, Deutsche Gesellschaft für Senologie) und der Past President. Präsident und Vizepräsident werden für zwei Jahre gewählt, Schatzmeister und Sekretär für drei Jahre. Die Mitgliederversammlung findet in der Regel zweimal jährlich statt, während des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und während der gemeinsamen Jahrestagung der DGPRÄC mit ihrer Tochtergesellschadt VDÄPC.

Amtszeit Präsidenten
1968–1971 Peter R. Zellner, Ludwigshafen
1971–1974 Fritz E. Müller, Bochum
1974-1977 Ursula Schmidt-Tintemann, München
1977-1979 Josef Schrudde, Köln
1979-1982 Peter R. Zellner, Ludwigshafen
1982–1985 Heinz Bohmert, München
1985–1988 Gottfried Lemperle, Frankfurt
1988-1991 Alfred Berger, Hannover
1991-1993 Neven Olivari, Wesseling
1993-1995 Edgar Biemer, München
1995-1997 Rolf Rüdiger Olbrisch, Düsseldorf
1997-1999 Michael Greulich, Stuttgart
1999-2001 Peter Eckert, Würzburg
2001-2003 Hans-Ulrich Steinau, Bochum
2003-2005 Klaus Exner, Frankfurt/Main
2005-2007 Marita Eisenmann-Klein, Regensburg
2007-2010 Günter Germann, Ludwigshafen
seit 2010 Peter M. Vogt, Hannover

Preise und Ehrungen

Das Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin-Mitte, Sitz der DGPRÄC

Regelmäßig verleiht die DGPRÄC Preise und Stipendien für herausragende wissenschaftliche Leistungen und ehrt verdiente Mitglieder:

  • Das Reisestipendium der DGPRÄC, gestiftet von der „Polytech Health & Aesthetics GmbH“, ermöglicht qualifizierten, wissenschaftlich interessierten Kollegen, bekannte internationale oder auch nationale Zentren zu besuchen, um spezielle wissenschaftliche oder klinische Techniken kennen zu lernen oder ihre Kenntnisse zu vertiefen. Das Stipendium wird jedes Jahr vergeben und ist mit 2500 Euro dotiert.
  • Der Wissenschaftspreis der DGPRÄC wird für wegweisende, überdurchschnittliche klinische/experimentelle Forschungen auf dem Gebiet der Plastischen Chirurgie vergeben. Dissertationen, Habilitationsarbeiten sowie akzeptierte, unveröffentlichte oder kürzlich publizierte Manuskripte können eingereicht werden. Der Preis wird jährlich verliehen und ist mit 3000 Euro dotiert.
  • Die Dieffenbach-Medaille verleiht die DGPRÄC in Gedenken an den Wegbereiter der Plastischen Chirurgie, Johann Friedrich Dieffenbach (1792-1847), seit 1989. Mit ihr ehrt die Gesellschaft Persönlichkeiten, die sich um die plastische und ästhetische Chirurgie verdient gemacht haben.
  • Mitglieder, die sich speziell um das Wohl der DGPRÄC verdient gemacht haben, erhalten die Ehrenmitgliedschaft. Die zehn Ehrenmitglieder der Gesellschaft sind größtenteils Gründungsmitglieder der damaligen VDPC.
Jahr Preisträger Thema Dieffenbach-Vorlesung
1989 H. Schadewaldt, Düsseldorf Dieffenbach und die Plastische Chirurgie
1990 L. Clodius, Zürich, Schweiz Die schwierige Narbe
1991 J. McGregor, Glasgow, UK The Last 21 Years in Surgery of Oral Cancer
1992 H. Millesi, Wien, Österreich Änderung des Elastizitätsverhaltes als pathogenetischer Faktor
1994 J.O. Strömbeck, Stockholm, Schweden Reduktionsplastik der weiblichen Brust - historische Aspekte und Spätergebnisse
1995 G. Zellweger, Zürich, Schweiz Behandlung von Verbrennungen - Vergnügen und Fortschritt
1996 Charles E. Horton, Norfolk, Virginia/USA Urogenital Plastic Surgery
1997 Paul Tessier, Boulogne, Frankreich Kraniofaziale Chirurgie
1998 D. Buck-Gramcko, Hamburg Entwicklung der Pollizisationstechnik
1999 J.C. Mustardé, Glasgow, UK Plastic Surgery of the Periorbital Region
2000 M. Webster, Glasgow, UK The Clinical Importance of Microvascular Surgery
2001 J. Baudet, Bordeaux, Frankreich Complex Reconstructive Procedures in Plastic Surgery
2002 W. A. Morrison, Melbourne, Australien Expanding the Horizon of Plastic Surgery - From Microsurgery to Tissue Engineering
2003 Daniel A. Marchac, Paris Aesthetic Facial Surgery - from Rejuvenation to Frontofacial Remodelling
2004 Ursula Schmidt-Tintemann, Vaterstetten Wie es anfing und wo es hinführt in der Plastischen Chirurgie
2005 Carl R. Hartrampf, Atlanta, USA Evolution and Clinical Acceptance of the Pedicled TRAM-Flap for Autologous Breast Reconstruction
2006 Alfred Berger, Hannover Mikrochirurgie ein Meilenstein in der Geschichte der Plastischen Chirurgie
2007 Neven Olivari, Rösrath Endocrine Ophthalmopathy, Transpalpebral Decompression By Removal Of Intraorbital Fat
2008 Wolfgang Mühlbauer, München Ästhetische Rekonstruktion in der Plastischen Chirurgie
2009 Fritz E. Müller, Essen Die Therapie der Brandverletzten. Eine noble Herausforderung und plastische Chirurgie par excellence
2009 Peter Rudolf Zellner, Grünstadt (posthum)
2010 Gottfried Lemperle, La Jolla, USA Die Entwicklung injizierbarer Füllmaterialien für die Ästhetische Chirurgie
2011 Hildegunde Piza-Katzer, Wien, Österreich Zufall oder konsequenter Weg vom Rundstiellappen zur Handtransplantation

Literatur

  • Günter Maria Lösch, Günter Germann, Kerstin van Ark (Hrsg.): 40 Jahre DGPRÄC. Plastische Chirurgie 8: Supplement 2. Heidelberg 2008, ISSN 1618-6214

Einzelnachweise

  1. Presseinformation der DGPRÄC. Oktober 2011.
  2. Die vier Säulen der Plastischen Chirurgie. Website der DGPRÄC. Abgerufen am 21. Juni 2011.

Weblinks


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