Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie
(DGCH)
Zweck: medizinische Fachgesellschaft für Chirurgie
Vorsitz: Axel Haverich
Gründungsdatum: 1872
Sitz: Berlin
Website: www.dgch.de

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V. (DGCH) ist eine deutsche wissenschaftliche Fachgesellschaft für die Allgemeine Chirurgie mit Sitz in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Initiative zur Gründung der Gesellschaft ging im März 1872 von den Chirurgen Bernhard von Langenbeck, Gustav Simon und Richard von Volkmann aus. Schon bei den Gründungsabsichten stand es fest, einmal jährlich einen Kongress von drei bis vier Tagen veranstalten zu wollen.

Der erste Kongress fand vom 10. bis 13. April 1872 im Berliner Hôtel du Rome, Unter den Linden, statt. Die eigentliche Gründungsversammlung wählte folgenden Vorstand:

In den aus vier Mitgliedern bestehenden Ausschuss wurden Theodor Billroth, Heinrich Adolf von Bardeleben, Wilhelm Baum und Gustav Simon gewählt.

Noch 33 Jahre später wirkte dieser erste Kongress nach. Der auf Kriegsverletzungen spezialisierte Chirurg Ernst von Bergmann schrieb in der Zeitschrift Die Woche im Januar 1905 in seinem Artikel „Über Schußwunden aus dem modernen Infanteriegewehr“:

„Schon 1872 hatte von Volkmann auf dem ersten Kongreß deutscher Chirurgen, bei einem Vergleich der Knochenbrüche der unteren Extremitäten in Kriegs- und Friedenszeiten, die überraschende Tatsache mitgeteilt, daß die ersteren günstiger als die letzteren verlaufen, oder mit andern Worten, daß an jenen weniger als an diesen sterben. Obgleich die Schußfrakturen in der Regel Splitterbrüche sind und die komplizierten, d.h. mit einer Weichteilwunde verbundenen Friedensfrakturen das nicht sind, starben, selbst unter den verrufenen Verhältnissen der Krimkampagne, weniger an Schußfrakturen des Unterschenkels, nämlich 25 pCt., als in den Musterspitälern Europas während des Friedens zu sterben pflegten, nämlich 32,5 pCt. Der Grund hierfür konnte wohl nur in der verschiedenen Beschaffenheit der den Knochenbruch komplizierenden Weichteilwunden liegen. Bei den Friedensverletzungen sind sie, gleichgültig, ob eine Maschine mit ihren Zähnen und Stangen das Bein verletzt oder das Rad eines Straßenbahnwagens darüber geht, groß und weitklaffend, bei den Kriegsverletzungen klein und eng. In jene können die Entzündung erregenden Schädlichkeiten – die Eiterkokken – viel leichter eindringen als in diese. Die neue Lehre von der Wundvergiftung erklärte die auffällige Tatsache.“

Prof. Dr. Ernst von Bergmann: Die Woche, 1905[1]

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Präsidenten [2]

Kongress

Seit ihrer Gründung hat die Gesellschaft regelmäßig – außer in den Jahren 1944–1948 – einen Jahreskongress veranstaltet. In der Satzung heißt es hierzu:

Durchführung eines jährlichen gemeinsamen Kongresses, der vom Präsidenten im Einvernehmen mit dem Präsidium gestaltet und von ihm geleitet wird.

Alle drei Jahre wird der Karl-Heinrich-Bauer-Preis auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie verliehen.

Ebenfalls auf dem Jahreskongress verleiht die DGCh den vom Gesundheitskonzern Fresenius, Bad Homburg, gestifteten und mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis Chirurgische Intensivmedizin. Dieser wird jährlich durch die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie ausgeschrieben. Ein Gutachterausschuss der DGCh ermittelt den Preisträger.[3]

Regionalvereinigungen

  • Vereinigung der Bayerischen Chirurgen e.V.
  • Berliner Chirurgische Gesellschaft - Vereinigung der Chirurgen Berlins und Brandenburgs
  • Vereinigung Mittelrheinischer Chirurgen
  • Vereinigung Niederrheinisch-Westfälischer Chirurgen
  • Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen
  • Saarländische Chirurgenvereinigung e.V.
  • Mitteldeutsche Chirurgenvereinigung
  • Thüringische Gesellschaft für Chirurgie

Literatur

  • Friedrich Trendelenburg: Die ersten 25 Jahre der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Ein Beitrag zur Geschichte der Chirurgie. Springer, Berlin 1923.

Weblinks

  • www.dgch.de Offizielle Website Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

Quellen

  1. Aus Die Woche, Heft 2, 1905, Seite 61
  2. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Chirurgie
  3. Pressemitteilung: Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

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