Deutscher Falkenorden

Deutscher Falkenorden

Der Deutsche Falkenorden wurde 1923 in Dresden gegründet und ist der weltweit älteste und der größte deutsche Falknerverband.

Die beiden anderen deutschen Falknerverbände sind[1]

  • der bundesweit aktive Orden deutscher Falkoniere (ODF) gegründet 1962, sowie der
  • Verband deutscher Falkner (VDF) gegründet 1990, aktiv in den neuen Bundesländern.

Inhaltsverzeichnis

Verbandsgeschichte

Die Bezeichnung „Orden“ ist dem Zeitgeist des Gründungsjahres 1923 geschuldet und wird aus traditionellen Gründen beibehalten. Der DFO ist ein gemeinnütziger Verein, der jedem offen steht, der sich für den Erhalt der Falknerei und für den Greifvogelschutz einsetzen möchte. Der DFO hat etwa 1300 Mitglieder (2011) und ist der größte Falknerverband Deutschlands. Etwa die Hälfte der Mitglieder übt praktische Falknerei aus, der andere Teil sind Ornithologen, Tierärzte und anderweitig Interessierte.

Der DFO gibt jährlich ein Jahrbuch heraus mit Berichten aus der praktischen Falknerei, aus der aktuellen Greifvogelforschung, Abhandlungen über die aktuelle Rechtslage und anderes. Der Vorstand versendet zweimal im Jahr das Mitteilungsblatt „Tinnunculus“ mit Informationen über aktuelle Geschehnisse und Vereinsinterna. Neben von den Landesverbänden organisierten jährlichen "Landesbeizen", veranstaltet der Bundes-DFO alle zwei Jahre eine Falknertagung, an der regelmäßig auch Gäste aus der ganzen Welt teilnehmen. Einige Landesverbände veranstalten Kurse zur Vorbereitung auf die Falknerprüfung.

Rechtslage

Beizjagd ist nur dem gestattet, der einen gültigen Falknerjagdschein besitzt. Dieser Falknerjagdschein darf von den Jagdbehörden nur ausgestellt werden, wenn sowohl Jägerprüfung als auch die Falknerprüfung erfolgreich abgelegt wurden. Für angehende Falkner, die den Jagdschein ausschließlich zur Ausübung der Beizjagd ablegen, wird eine eingeschränkte Jägerprüfung angeboten, die ohne die Fächer Waffenkunde und -handhabung und ohne praktische Schießprüfung abgelegt wird. Die Haltung von Habicht, Wanderfalke oder Steinadler sind Inhabern des gültigen Falknerjagscheins gestattet.

Falknerprüfung

Falknerprüfungen können aktuell in den Bundesländern Bayern, Hamburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen abgelegt werden. In einigen dieser Bundesländer organisieren die DFO-Landesverbände Vorbereitungskurse für die Prüfung durch Falkner, Ornithologen, Rechtskundler und Tierärzte. Bei der Falknerprüfung werden geprüft:

  • Greifvogelkunde und Greifvogelschutz,
  • Recht,
  • Greifvogelhaltung sowie
  • praktische Beizjagd und Versorgung des erlegten Wildes.

Praktische Falknerei

Praktische Falknerei setzt sich aus vielen Einzelaspekten zusammen, die jeder für sich großes Fingerspitzengefühl verlangen.

Schon bei der Haltung lauern unzählige, mitunter todbringende Fehlerquellen, denn Greifvögel sind ausgesprochen empfindliche Tiere. Beim sogenannten Abtragen, dem Gewöhnen des Greifvogels an den Falkner, lauern die nächsten Gefahren, und wenn es an das erste Freifliegen geht, zeigt sich das Können des Falkners. Ob der Vogel zu seinem Falkner zurückkehrt hängt davon ab, ob er sein natürliches Verhalten in Gegenwart des Menschen, also aus vollkommenem Vertrauen heraus, ausübt. Schließlich mit dem Vogel die eigentliche praktische Falknerei zu betreiben, also mit dem Jagdgehilfen erfolgreich Beute zu machen, darf zu Recht als Kunst verstanden werden.

Greifvogelschutz

In puncto Greifvogelschutz hat sich der DFO weltweite Anerkennung verschafft durch das gezielte Züchten und Auswildern der in Deutschland in den Sechzigerjahren als ausgestorben angesehenen Wanderfalken. Mittlerweile werden die Bestände Dank der Arbeit des DFO als gesichert angesehen und der DFO hat es sich zur Aufgabe gemacht, die noch immer ausgestorbene Population an baumbrütenden Wanderfalken aufzubauen. Auch bei der Rettung, Aufnahme und Rehabilitation kranker oder verunfallter Greifvögel steht der DFO bereit.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Falknerei.de - Topthemen - Falknerverbände. Website des Verlages Peter N.Klueh. abgerufen 27. September 2011

Weblinks


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