- Francis Dhomont
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Francis Dhomont (* 2. November 1926 in Paris, Frankreich) ist ein französischer Komponist im Bereich der elektroakustischen Musik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Erste Erfahrungen sammelte Dhomont bereits mit den Anfängen der musique concrete und Pierre Schaeffers, dessen Einfluss ihn in seiner gesamten Karriere begleitete. Zunächst trat Dhomont jedoch als Komponist traditioneller Instrumentalmusik in Erscheinung. Durch sein Interesse für Technik entdeckte er schließlich die elektroakustische Musik für sich und widmete ihr ab den 1960er Jahren seine volle Aufmerksamkeit.
Ab 1963 arbeitete Dhomont in seinem eigenen Studio in der Provence in Frankreich. Er ist Mitbegründer und Präsident des Festivals Musiques Multiples in Saint-Reny de Provence, wodurch er verstärkt die Aufmerksamkeit eines Fachpublikums auf sich zog. 1979 ereilte ihn der Ruf einen Lehrstuhl an der Universität in Montreal anzunehmen, den er bis 1996 innehatte. Seit 2005 lebt und arbeitet er wieder in Frankreich.
Werk
Die Arbeiten von Pierre Schaeffer üben bis heute einen immensen Einfluss auf das Schaffen Dhomonts aus. Der Komponist widmete ihm unter anderem das von 1989 bis 1998 entwickelte Cycle du son, dass u.a. als Basis für elektronische Transformation markante Elemente aus Schaeffers Etude aux objets (1959) enthält. Auch in anderen Werken arbeitet Dhomont massiv mit Zitaten anderer Komponisten, die er als Hommage an diese verwendet. Darunter fallen bedeutende Persönlichkeiten der neueren Musikgeschichte wie Karlheinz Stockhausen, François Bayle, Bernard Parmegiani oder Luc Ferrari.
Seine Kompositionen enthalten sowohl synthetische als auch akustische Klänge, die er mit analogen und digitalen Instrumenten erzeugt. Kern seines Verständnisses der elektroakustischen Musik ist das Spiel mit spektromorphologischen Effekten, sowie die Verbindung eines Sounds mit den Bildern, die beim Hörer hervorgerufen werden.
Auch verschiedenste Alltagsklänge, sowie die Rekontextualisierung seines eigenen Klangmaterials dienen Dhomont als Arbeitsmittel zur Neuentwicklung seines frühen Schaffens.
Kompositionen (Auswahl)
- 1981 – Sous le regard d'un soleil noir (51:31 Min.)
- 1982 – Points de fuite (11:21 Min.)
- 1986 – Droles d' oiseaux (14:51 Min.)
- 1996 – Lettre de Sarajevo (14:38 Min.)
- 1998 – Cycle du son (54:10 Min.)
bestehend aus:
- Objets retrouves – 1996 (5:20)
- AvatArsSon – 1998 (18:11)
- Novars – 1989 (19:06)
- Phonurgie – 1998 (12:43)
- 2007 – De naturè Parmé sons (3:28 Min.)
- 2010 – Le Flux des sons (5:46 Min.)
- 2011 – Le travail du reve (17:11 Min.)
Literatur
- Christoph von Blumröder & Marcus Erbe (Hrsg.): Komposition und Musikwissenschaft im Dialog VI (2004–2006). In: Signale aus Köln. Beiträge zur Musik der Zeit. Saarbrücken 2008
- Andrew Lewis: Francis Dhomont’s Novars. In: Journal of new music research. Band 27, Lisse 1998, S. 67–83
Weblinks
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