Die Rückkehr der Träume

Die Rückkehr der Träume
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Filmdaten
Originaltitel Die Rückkehr der Träume
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1983
Länge 119 Minuten
Stab
Regie Renke Korn
Drehbuch Renke Korn
Kamera Rolf Liccini
Besetzung

Die Rückkehr der Träume ist ein Fernsehfilm von Renke Korn aus dem Jahre 1983, der von der Infa Film im Auftrag des ZDF produziert wurde. In der Figur des Protagonisten, des 38-jährigen Bewährungshelfers Alfred Lamms, beschreibt der Film die Veränderungen im Leben derer, die fünfzehn Jahre zuvor – 1968 – für eine bessere Welt kämpften.

Handlung

Alfred Lamms steckt in einer Sinnkrise. Die jugendlichen Straftäter, die er bei ihrer Resozialisierung unterstützen soll, behandelt er mit zunehmender Aggressivität. Seine Ehefrau Bettina quält er mit Mißlaunigkeit und Zynismus. Schließlich reicht es ihr, und sie zieht in einer Art Nacht- und Nebelaktion mit den beiden Kinder aus. Alfred versucht sich mit anderen Frauen zu trösten, vergeblich, denn seine innere Unruhe ist viel zu groß, um sich wirklich auf sie einzulassen. Allein in der halb leergeräumten Wohnung versucht er die Gründe seiner Verzweiflung herauszufinden. Er erinnert sich an die Zeit, als er noch an die Veränderbarkeit der Welt glaubte, 1968 gemeinsam mit Bettina an den Demonstrationen gegen den Krieg der USA in Vietnam teilnahm, mit anderen Studenten seiner Schauspielschule ein Kellertheater gründete, um politisches Theater zu machen, später ein Engagement bei einer großen Bühne bekam, es aber wieder verlor, weil er sich zu rabiat für die Mitbestimmung des Ensembles bei der Spielplangestaltung einsetzte, mehr und mehr ins berufliche Abseits geriet, bis er sich eher resignativ als mit Begeisterung zu einer Ausbildung zum Sozialarbeiter entschloss. Alfreds Bilanz: ein Scheitern auf ganzer Linie. Seine Konsequenz: der Suizid. Dieser Suizid misslingt und wird zum Wendepunkt, zur Wiedergeburt des Willens, einen Ausweg aus seiner Misere zu suchen. Alfred Lamms reist kreuz und quer durch Deutschland und bis nach Kreta, besucht frühere Freunde aus seiner politisch aktiven Zeit und muss erkennen, dass auch sie nur wenig von den 68er Idealen in die Gegenwart retten konnten. Fast alle haben resigniert, sind angepasst, haben sich ins Private zurückgezogen oder sind zu Aussteigern geworden. Dennoch ist das Ergebnis dieser Erkundungsreise positiv: Alfred Lamms erkennt, dass der Rückzug ins Private für ihn nicht in Frage kommt. Ohne Illusionen über das Erreichbare und eher suchend nimmt er an den neuen politischen Bewegungen teil und engagiert sich bei der Friedensbewegung.

Kritik

“Die Geschichte, die Renke Korn erst zu später Stunde in der Reihe ´Das Fernsehspiel der Gegenwart´ präsentieren konnte, spiegelte auf einen Streich die Situation der ganzen Generation der heute 35- bis 40jährigen, die sich 1968 politisch engagiert und sowohl im privaten wie im öffentlichen Bereich an die Möglichkeit umwälzender Veränderungen geglaubt hatten. Was Korn am Beispiel des Ehepaares Bettina und Alfred sowie ihres Freundeskreises, speziell an der Entwicklung Alfreds, schilderte, war Stück für Stück von gelebter Realität, sprich Erfahrung geprägt (die Erklärung findet sich im autobiografischen Charakter des Films). Es gelang Korn, in einem umfassenden Panorama einen verhängnisvollen Kreislauf zu beschreiben und damit genau den Kern der Problematik zu erfassen. Wenn nämlich enttäuschende Abläufe im zunächst allzu idealistisch angegangenen Beruf teils verständlicherweise zu Resignation führen und keine Perspektiven mehr denkbar scheinen, dann erlahmt die Aktivität. Die uneingestandenen Selbstvorwürfe, die daraus resultieren, können wiederum ihren Niederschlag in Aggressionen in der Richtung finden, die den geringsten Widerstand zu bieten scheint, in der Beziehung zum Partner. Dann wird auch das Privatleben zum Stress, und damit schließt sich der Kreis. Mit hautnaher Glaubwürdigkeit vollzog der Film die einzelnen Stationen eines totalen Zusammenbruchs, angefangen beim einigermaßen unfairen Auszug der Ehefrau in einer Art Aktion Heinzelmännchen bis zur womöglich allzu optimistischen - und auch da wieder symptomatischen - Andeutung eines den Ansprüchen genügenden Neubeginns, der zugleich Wiederaufnahme und somit Kontinuität bedeuten könnte. Die Geschichte wirkte umso überzeugender, als Renke Korn sich formal nicht auf Experimente einließ, sondern konservativ-klassisch vorging und nach einer halbstündigen Einführung bis hin zur Krise dann mit berechenbarer Regelmäßigkeit Gegenwart und erläuternde Rückblende miteinander verzahnte. So lebendig wurden ´1968 und die Folgen` - zumindest für die in irgendeiner Weise Beteiligten - schon lange nicht mehr.” *

  • Frankfurter Rundschau vom 17. August 1983, Nr. 189, S. 20.

Weitere Kritiken: http://www.renke-korn.de/Filme/Die_Ruckkehr_der_Traume/die_ruckkehr_der_traume.html


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