Die Vöglein von Theres

Die Vöglein von Theres
Nach Hermann Vogel: Heinrich der Vogler

Die Vöglein von Theres. Eine Legende ist eine Erzählung von Gertrud von le Fort, die, 1936 geschrieben, 1937 im Insel-Almanach erschien. Die Buchform brachte Insel 1950, zusammen mit einer Nachauflage von "Das Reich des Kindes", heraus.[1] [2]

Verglichen mit Ludwig dem Kind, einem seiner Vorgänger, war Heinrich I. ein würdiger König des Ostfrankenreichs.

Inhaltsverzeichnis

Zeit und Ort

Zeitlich markieren zwei Eckdaten Anfang und Ende der Legende. Am 4. Februar 900 wird Ludwig im Alter von sechs Jahren in der Pfalz Forchheim gekrönt und am 12. Mai 919 Heinrich in Fritzlar.

Titel

Der Titel, auf Heinrich I. anspielend, ist zweideutig. Zum einen wird auf Heinrichs Begabung als Vogelfänger[3] verwiesen und zum anderen auf seine späteren "Untergebenen", die Großen des Reichs. Letztere sind jene Herzöge und Markgrafen, die 900 zusammen mit Heinrich im Gefolge Ludwigs reiten und rätseln: Was ist dieser Sohn des Herzogs von Sachsen eigentlich für einer? Wird er uns einmal einfangen wie die Vöglein von Theres? Mit der letzten Frage meinen die ostfränkischen Herzöge und Markgrafen folgende Begebenheit. Noch vor 900 hatten die Babenberger auf Burg Theres zum Vogelfang geladen. Heinrich hatte die meisten Vöglein im Netz gehabt.

Inhalt

Eigensinnig und auch ein wenig jähzornig, wie Ludwig das Kind nun einmal ist, will er am Krönungsort Forchheim partout ohne fremde Hilfe vom Pferd steigen. Als das doch nichts wird, wählt er den jungen Heinrich als seinen Helfer aus. Neidisch sind sich die staunenden Großen einig: Ihr künftiger König Ludwig ist dem Vogler ins Netz gegangen wie die Vöglein von Theres. Nach der Krönung dann rutscht dem kleinen Ludwig die viel zu große Krone über die Ohren. Man springt bei. Währenddessen fällt die Krone, rollt zwischen den Füßen der hilfreichen Großen hindurch bis vor Heinrichs Füße. Heinrich hebt den Vorgänger der Reichskrone auf. Der Kommentar der Großen: Die Krone fliegt diesem Sachsen zu wie die Vöglein von Theres.

Das Volk aber sagt achtzehn Jahr danach bei Heinrichs Königskrönung in Fritzlar, der neue Herrscher habe die Krone nicht empfangen, also aufs Haupt gesetzt bekommen, sondern mit seinen Händen aufgehoben aus dem Staube.

Literatur

Quelle
  • Die Vöglein von Theres. Eine Legende S. 63-73 in Gertrud von le Fort: Das Reich des Kindes. Die Vöglein von Theres. Zwei Legenden. Insel-Bücherei Nr. 111. 73 Seiten. Insel-Verlag Wiesbaden 1952 (21. bis 36. Tausend)
Erstausgabe
  • Die Vöglein von Theres in: Gertrud von le Fort: Das Reich des Kindes. Die Vöglein von Theres. Zwei Legenden. Insel Wiesbaden 1950. 72 Seiten, Broschur
Sekundärliteratur
  • Nicholas J. Meyerhofer: Gertrud von le Fort. Morgenbuch Verlag Berlin 1993. Köpfe des 20. Jahrhunderts, Band 119. ISBN 3-371-00376-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Vöglein von Theres
  2. Meyerhofer, S. 21, 1. Z.v.o. und S. 102, Eintrag anno 1934
  3. nicht zeitgenössischer Beiname: Heinrich der Vogeler

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