Dieter Bernhardt (Fußballspieler)

Dieter Bernhardt (Fußballspieler)

Dieter Bernhardt (* 24. Dezember 1952) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der im Oktober und November des Jahres 1979 die letzten drei Länderspiele in der Geschichte der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Amateure absolviert hat.

Laufbahn

Hervorgegangen aus dem SC Maisach entwickelte sich der Amateurfußballer auf der Position des Liberos ab der Runde 1975/76 beim Bayernligisten SC Fürstenfeldbruck zu einem herausragenden Fußballer. In der Runde 1979/80 gewann er mit Fürstenfeldbruck die Meisterschaft in der Landesliga Süd, wurde von DFB-Trainer Erich Ribbeck in die Deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure berufen und holte sich mit Bayern im Finale am 1. Mai 1980 in Bocholt durch einen 4:2 Sieg gegen den Niederrhein den Länderpokal. Durch einen verwandelten Handelfmeter brachte er in der 33. Minute in Bocholt das bayerische Verbandsteam mit 3:0 in Führung.

Der Spieler aus Fürstenfeldbruck debütierte am 10. Oktober 1979 beim Olympia-Qualifikationsspiel in Helsinki gegen Finnland in der Amateurnationalmannschaft. Als Libero war er im Verbund mit Vorstopper Roland Dickgießer vom SV Waldhof Mannheim einer der Erfolgsgaranten des 0:0 Remis. Am 31. Oktober probten die DFB-Amateure in Osnabrück gegen die sowjetische B-Elf, ehe am 14. November in Baunatal das letzte Olympia-Qualifikationsspiel gegen Norwegen stattfand. Mit den Mannschaftskameraden Valentin Herr, Roland Dickgießer, Karl Richter, Dieter Kohnle, Ralf Obermüller und Arno Wolf konnte der Abwehrchef die 0:1 Heimniederlage aber nicht verhindern. Mit dem 154. Länderspiel endete die Geschichte der Amateurnationalmannschaft.

Damit beendete der DFB den Versuch, mit den sogenannten „Olympia-Amateuren“ aus der Bundesliga und Zweiten Liga gegen die „Staats-Amateure“ aus dem Ostblock konkurrieren zu können, die seit 1952 – weitgehend mit A-Nationalmannschaften – sämtliche olympische Goldmedaillen errungen hatten. Die Konzeption war immer umstritten gewesen und hatte sich am Rande der Amateur-Legalität bewegt. Die geistigen Väter der kühnen Konstruktion rechtfertigten sich damit, dass der Ostblock ja noch viel weniger Hemmungen an den Tag gelegt hatte und auch andere Sportarten mit der Auslegung des Amateurbegriffs nicht gerade pingelig verfahren waren[1].

In Reihen der bayerischen Länderpokal-Auswahl führt Bernhardt mit 53 Berufungen die Rekordliste an.

Nach dem Abstieg von Fürstenfeldbruck in der Runde 1981/82 feierte der mit guter Technik und viel Übersicht ausgestattete Dirigent bei seiner neuen Mannschaft, den Amateuren des FC Bayern München, in den Jahren 1983 und 1984 zweimal die Vizemeisterschaft in der Bayernliga und nahm am Wettbewerb um die Amateurmeisterschaft teil. Auch im DFB-Pokal hatte Bernhardt mit Fürstenfeldbruck in der ersten Hauptrunde 1981 gegen Eintracht Braunschweig und mit den Bayern Amateuren in den Wettbewerben 1983 und 1985 gegen die Werder Amateure und 1860 München sowie die SG Wattenscheid 09 sein Können unter Beweis gestellt.

Weitere Vereinsstationen – auch als Spielertrainer – schlossen sich danach noch beim SV Türk Gücü München, FC Wacker München und nochmals beim SC Fürstenfeldbruck an.

Literatur

  • Hardy Grüne: Bundesliga & Co. 1963 bis 1997. Agon, Kassel 1997, ISBN 3-89609-113-1.
  • Bayerischer Fußball-Verband (Hrsg.): 50 Jahre Bayerischer Fußball-Verband. Vindelica, Gersthofen 1996.
  • Ludolf Hyll: Süddeutschlands Fußballgeschichte von 1897–1988 in Tabellenform. Karlsruhe 1989.
  • Heimann/Jens: Kicker-Almanach 1989. Copress, 1988, ISBN 3-7679-0245-1.

Einzelnachweise

  1. Kicker sportmagazin. Nr. 78, 25. September 1978, S. 16.

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