Länderpokal (DFB)

Länderpokal (DFB)

Der Länderpokal ist mit Abstand der älteste Pokalwettbewerb des DFB für Landesverbände[1] in Deutschland und hatte im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Namen. Seit 1949/50 trägt er die Bezeichnung "Länderpokal", wobei in jener Saison zum ersten und letzten Mal die Vertragsspieler spielberechtigt waren und auch die ostdeutschen Ländervertretungen teilnahmen. Ab 1950/51 wird er als "Amateur-Länderpokal" ausgetragen. Durchgeführt wird er von 1950 bis 1964 in einfacher Runde und seit 1964/65 mit Hin- und Rückspiel; seit 1996/97 nur für U 19-Mannschaften, seit 2001/02 für U 20-Mannschaften.

Erst im letzten Jahrzehnt ließ das Interesse der Zuschauer und Spieler spürbar nach. Der Grund dafür ist unter anderem auch im häufig geänderten Spielmodus (Altersbegrenzung) und der Einstellung der Amateurnationalmannschaft im Jahre 1979 zu suchen. Auf Spielerseite wird er immer noch als interessante Bühne für die künftige Laufbahn betrachtet.

Bezeichnungen für frühere, ähnliche Wettbewerbe lauteten:
Kronprinzenpokal (1909 bis 1918, mit regionalen Auswahlmannschaften), Bundespokal (1919 bis 1933, dito), Reichsbundpokal (1934 bis 1942, mit den Mannschaften der Gaue bzw. Bereiche), Kampfspielpokal (1922 ff. alle vier Jahre bis 1934).

Der Pokal wird aktuell mit 21 Mannschaften und einer Gastmannschaft an der Sportschule Duisburg-Wedau ausgetragen. Seit 2005 wird er nach Schweizer System mit 4 Runden in einer Liga ausgespielt

Seit 1981 gibt es auch ein Turnier für U21-Frauen-Auswahlmannschaften. Dieser wird in einer Gruppen ebenfalls nach 4-ründigem Schweizer System ausgespielt. Auch hier ist eine Gastmannschaft beteiligt. So nahm 2006 die U-15-Nationalmannschaft teil.

Inhaltsverzeichnis

Spielernamen von 1951 bis 1986

Von 1951 bis 1963 - die Zeit der Oberligen als höchste Spielklasse - werden nachstehend die siegreichen Auswahlmannschaften der jeweiligen Landesverbände mit Angabe aller eingesetzten Spieler aufgeführt. Darunter klangvolle Namen von Spielern, die auch für die Amateur-Nationalmannschaft zum Einsatz kamen und in den Oberligen von sich Reden machten.

  • 1951 Niederrhein: Gärtner, Hoffmann, Hausmann, Auerhahn, Jäger, Reinmann, Klug, Mauritz, Küster, van Burgh, Laskavi
  • 1952 Bayern: Loy, Kraft, Koch, Pohl, Meßmann, Wittig, Hinterstocker, Bäumler, Zeitler, Siemko, Kapp
  • 1953 Bayern: Loy, Kraft, Koch, Wittig, Meßmann, Semmelmann, Hinterstocker, Bäumler, Zeitler, Baumgärtner, Rosa
  • 1954 Bayern: Loy, Wittig, Neubig, Pohl, Meßmann, Semmelmann, Hofmeier, Bäumler, Zeitler, Baumgärtner, Rosa
  • 1955 Bayern: Guhl, Kaniber, Landerer, Wirth, Meßmann, Semmelmann, Reitgaßl, Börstler, Zeitler, Riedel, Schneider
  • 1956 Hessen: Otmar Groh, Schmidt, Volland, Kellner, Kronenberg, Höfer, Rahner, Kabatzki, Elze II, Hauner, Kalbfleisch
  • 1957 Niedersachsen: Bolchert, Frohmüller, Reichert, Alscher, M. Hoffmann, Schröder, Winkler, Giesemann, Gollnow, W. Hoffmann, Pichotta
  • 1958 Niederrhein: Sauer, Mauritz, Zimmermann, Besten, Kratki, Giegeling, Klocke, Bahrfeck, Matischak, Bedürftig, Drehmann
  • 1959 Hamburg: Hillebrand, Kurbjuhn, Huberth, Winter, Sell, Witt, Paulsen, Bischoff, Wullenweber, Dörfel, Schütze
  • 1960 Mittelrhein: Dresbach, Nasdalla, Toni Regh, Bisanz, Dossing, Kuhn, Thielen, Ripkens, Willi Bergstein, Glenski, Kremer
  • 1961 Hamburg: Krakow, Schröder, Usko, Brauer, Rolf Winter, Lewandowski, Schmidt, Neudorf, Warszta, Bähre, Sonnemann
  • 1962 Westfalen: Mühlmann, Ahmann, Michel, Germann, Voß, Geilfuß, Wosab, Netthövel, Kühn, Neuser, Kentschke
  • 1963 Bayern: Maier, Kirchinger, Zimmermann, Pohl, Zott, Landerer, Partosch, Kreh, Zettelmaier, März, Willi Mikulasch

Ab Bundesliga-Start (und den der Regionalligen) 1963/64 sind hier die siegreichen Auswahlmannschaften (Nennung aller eingesetzten Spieler) der jeweiligen Landesverbände bis 1986 aufgeführt:

  • 1964 Mittelrhein: Honnef, Schlebusch, Zimmermann, Apweiler, Lambertin, Bernardy, Eder, Knoch, Gerstner, Nacken, Ackermann
  • 1965 Bayern: Rudolf Netzel, Felbinger, Wittmann, Holzschuh, Josef Parzl, Schwab, Kunstmann, Peter, Glinka, Faltermeier, Linz
  • 1966 Westfalen: Schulte, Ahmann, Mietz, Wagner, Zorc, Stürz, Waldschmidt, Reismann, Erler, Jahnel, Bradatsch
  • 1967 Nordbaden: Koch, Adolf Luft, Rückert, Rudi Dielmann, Walter Kitter, Kunzmann, Schreiner, Rosner, Burkhäuser, Herbert Layh, Firnkes
  • 1968 Bayern: Hofmann, Ziegelmeier, W. Müller, Kunstwadl, Lamprecht, Pohl, Ritschel, Peter, Mansfeld (Deuerling), Nüssing, Faltermeier
  • 1969 Nordbaden: Tepe, Luft, Rückert, Kitter, Rosner, Dielmann, Fecht (Firnkes), Schneider, Ripp, Seifert, Spankowski
  • 1970 Bayern: Adolf Ruff, Heiner Schuhmann (Alwin Fink), Willi Müller, Walter Müller Sohnle, Pohl, Obermeier (Manfred Größler), Mischor, Helgert, Horn, Stegmayer
  • 1971 Bayern: Ruff, Rauh, Sohnle, Alwin Fink, Heiner Schuhmann, Pohl, Horn, Gerling, Manfred Größler (Lindinger), Helgert, Linz (Jörg)
  • 1972 Nordbaden: Kraus, Rohr, Volker Rohr, Luft, Poly, Layh, Sebert, Bartels, Spankowski, Günter Träutlein, Karlheinz Harm
  • 1973 Nordbaden: Seitz, Eugen Ehmann, Rohr, Weidlandt, Halder, Achstätter, Fanz, Renaud (Last), Wink (Bertsch), Störzer, Träutlein
  • 1974 Mittelrhein: Horst Holubeck, Gelath, Vetter, Eickerling, Willi Rehbach, Schäfer, Büchel, Surbach, Kentschke (Del'Haye), Schumann, Thies
  • 1975 Südwest: Horst Kirsch, Hufsky, Brust, Werner Hösl, Plivelitsch, Alber, Schäfer, Spiekermann, Zacher, Jürgen Wilhelm, Hupp (Bütow)
  • 1976 Niedersachsen: Stein, Eismann, Speh, Vogeler, Otte, Behrends, Rühmkorb, W. Krause, Mrosko, Wallek (U. Krause), Jürgen Dudda (Wegner)
  • 1977 Bayern: Huber, Schenk, Seufert, Markert, Müller (Weißberger), Schrettenbrunner (Augenthaler), Metzger, Wohland, Thaumüller, Kirschner, Helmut Hampl
  • 1978 Westfalen: Scholz, Steinhoff, Pietschock, Reinhold Mathes, Andree, Sack, Eigenwillig, Kriegler, Peter, Lücke, Andexer (de Vries, Herget, Klaus Wischniewski)
  • 1979 Württemberg: Modick, Seiler, Löbel, Weiler, Huber, Piller, Obermüller, Wolfgang Haug, U. Haug, Weiß, Rahn (Mettang)
  • 1980 Bayern: Meier, Pflügler, Bernhardt, Meßmann, Schweiger (Kindermann), Summerer, Hartmann (Müller), Bayer, Sixt, Ullmann, Dykta
  • 1981 Südwest: Herrmann, Schlieck, Brehm, Karch (Neu), Wilhelmi, Wilhelm, Geiersbach, Gerber, Nebel, Iser, Behr (Graffert)
  • 1982 Südwest: Herrmann, Gerber, Brehm, Hentrich, Geiersbach, Wilhelmi, Iser, Frowein (Balte), Wilhelm, Nebel, Behr
  • 1983 Hessen: Kowarz, Mintgen, Grawunder, Gerber, Allig, Schmidt, Dickkopf, Peukert, Schäfer (Krämer), Ludewig, Wagner (Müller)
  • 1984 Bremen: Busch, W. Zander, Groothuis, Lellek, Fehse, Gentzsch, Herrmann, Wohlers, Dressler, Vico, Ordenewitz
  • 1985 Rheinland: Wahlen, Plath, Brinsa, Jochem, Schömann, Lüders, Fischer (Eimer), Toppmöller, Kartz, Leimig (Knechtges), Kohr
  • 1986 Westfalen: Asche, Brinkmann, Reekers, Ptok, Winskowsky, Heinemann, Dölitzsch, Butz, Spölming, Pache (Knäbel), Winkel (Sagel)

Länderpokal 1949/50

In dieser Runde nahmen 22 Länder-Auswahlmannschaften der künftigen zwei deutschen Fußball-Verbände am Pokalwettbewerb teil (die des Saarlandes nicht). Teilnahmeberechtigt waren auch die Vertragsspieler der Oberligen. Im Viertelfinale trafen am 13. November 1949 folgende Mannschaften aufeinander:

  • Bayern gegen Sachsen in Nürnberg vor 35.000 Zuschauern; Ergebnis: 5:1 für Bayern
  • Pfalz gegen Westfalen in Ludwigshafen vor 45.000 Zuschauern; Ergebnis: 2:1 für die Pfalz
  • Hamburg gegen Nordwürttemberg in Hamburg vor 28.000 Zuschauern; Ergebnis: 2:1 für Hamburg
  • Niedersachsen gegen Südwürttemberg in Osnabrück vor 12.000 Zuschauern; Ergebnis: 7:0 für Niedersachsen

Mit Sachsen, trainiert wurde die Mannschaft von Helmut Schön, schied der letzte Vertreter der kurz zuvor gegründeten DDR aus. Im Achtelfinale waren Brandenburg (2:10) an Hamburg, Sachsen-Anhalt (1:7) an Nordwürttemberg und (Gesamt-)Berlin mit 0:3 Toren an Bayern gescheitert.

Am 22. Januar 1950 wurden die zwei Halbfinalpaarungen durchgeführt. In München setzte sich Bayern vor 30.000 Zuschauern mit 6:2 Toren gegen Niedersachsen durch und die Pfalz gewann vor 60.000 Zuschauern in Ludwigshafen souverän mit 5:0 Toren gegen Hamburg. Das Finale fand am 19. März 1950 vor 89.000 Zuschauern in Stuttgart zwischen Bayern und der Pfalz statt. Ohne den überragenden Spielmacher Fritz Walter verloren die Pfälzer das Endspiel mit 0:2 Toren.

Siegerliste

Saison Sieger Herren Sieger Frauen
1951 Niederrhein -
1952 Bayern -
1953 Bayern -
1954 Bayern -
1955 Bayern -
1956 Hessen -
1957 Niedersachsen -
1958 Niederrhein -
1959 Hamburg -
1960 Mittelrhein -
1961 Hamburg -
1962 Westfalen -
1963 Bayern -
1964 Mittelrhein -
1965 Bayern -
1966 Westfalen -
1967 Baden -
1968 Bayern -
1969 Baden -
1970 Bayern -
1971 Bayern -
1972 Baden -
1973 Baden -
1974 Mittelrhein -
1975 Südwest -
1976 Niedersachsen -
1977 Bayern -
1978 Westfalen -
1979 Württemberg -
1980 Bayern -
1981 Südwest Mittelrhein
1982 Südwest Niederrhein
1983 Hessen Bayern
1984 Bremen Hessen
1985 Rheinland Niederrhein
1986 Westfalen Niederrhein
1987 Niedersachsen Niederrhein
1988 Württemberg Mittelrhein
1989 Bayern Württemberg
1990 Bayern Hessen
1991 Niederrhein Hessen
1992 Hessen Hessen
1993 Westfalen Westfalen
1994 Westfalen Hessen
1995 Niederrhein Hessen
1996 Baden Niederrhein
1997 Westfalen Hessen
1998 Westfalen Hessen
1999 Schleswig-Holstein Hessen
2000 Bayern Hessen
2001 Württemberg Hessen
2002 Mittelrhein Bayern
2003 Südwest Niederrhein
2004 Mittelrhein Niederrhein
2005 Sachsen Niederrhein
2006 Niederrhein Niederrhein
2007 Niederrhein -
2008 Südwest Württemberg
2009 Württemberg Niederrhein
2010 Mittelrhein Brandenburg

Rekordmeister Herren

Mannschaft Titel
Bayern 14
Westfalen 8
Niederrhein 6
Mittelrhein 5
Baden 5
Südwest 5
Württemberg 4
Hessen 3
Niedersachsen 3
Hamburg 2
Bremen 1
Rheinland 1
Sachsen 1
Schleswig-Holstein 1

Rekordmeister Frauen

Mannschaft Titel
Hessen 11
Niederrhein 10
Bayern 2
Mittelrhein 2
Württemberg 2
Westfalen 1

Literatur

Weblinks

Einzelverweise

  1. Als "Landesverbände" wurden vor und bis 1933 die regionalen Mitgliedsverbände des DFB (Süd, West usw.) bezeichnet; Landesverbände im heutigen Sinne gab es nicht. Die zutreffendere Bezeichnung "Regionalverbände" bürgerte sich nach deren Wiedergründung 1948 ff. ein.

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