Dietrichswalder Marienerscheinungen

Dietrichswalder Marienerscheinungen
Wallfahrtskirche Sankt Marien zu Dietrichswalde

Während der Dietrichswalder Marienerscheinungen berichteten damals die 13-jährige Justyna Szafrynski und die 12-jährige Barbara Samulowski, dass ihnen im Zeitraum vom 27. Juni bis 16. September 1877 mehrere Male die Jungfrau Maria erschienen wäre. Anders als bei den nahezu zeitgleich stattfindenden Marpinger Marienerscheinungen reagierten die preußischen Behörden hier mit Zurückhaltung.

Inhaltsverzeichnis

Ablauf

Dietrichswalde, das heutige Gietrzwałd im Powiat Olsztyński in der polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren, im Ermland, war eine rein katholische Enklave in einem ansonsten konfessionell gemischten Gebiet. Hier lebten neben Deutschen und Masuren auch ein großer Prozentsatz polnischsprachiger Preußen. Noch 1863 hatte dieser Teil der Einwohnerschaft sich in einem Volksaufstand erhoben, der von Otto von Bismarck als ein Versuch gewertet wurde, die polnischen Grenzen von 1772 wieder herzustellen.[1]

Als im Juni 1877 die zwei Mädchen das erste Mal von den Erscheinungen berichteten, reagierte der zuständige Landrat von Allenstein mit deutlich größerer Umsicht als dies bei seinen saarländischen Kollegen der Fall gewesen war, wo am 13. Juli 1876 die singende und betende Schar von Wallfahrern mit Hilfe von Militär auseinandergetrieben worden war. Der Landrat besuchte das Dorf in Begleitung von nur zwei Gendarmen. Der Landrat ließ zwar gleichfalls den Erscheinungsort absperren. Die 13.000 Wallfahrer, die sich in Dietrichswalde im August 1877 einfanden, wurden aber nur durch einen einzigen Gendarmen beobachtet.

Wallfahrtskirche

Die Wallfahrtskirche in Dietrichswalde wurde in den Jahren 1878-1884 vom Paderborner Dom- und Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig erbaut. Das Gotteshaus wurde im Jahr 1970 von Papst Paul VI. zur Basilica minor erhoben.

Belege

Literatur

  • David Blackbourn: Marpingen – Das deutsche Lourdes in der Bismarkzeit, Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken, Band 6, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-8-6

Einzelbelege

  1. Blackbourn, S. 298

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