- Arnold Güldenpfennig
-
Arnold Güldenpfennig (* 13. Dezember 1830 in Warburg, Kreis Höxter; † 23. September 1908 in Paderborn) war ein deutscher Architekt, der hauptsächlich auf dem Gebiet des katholischen Sakralbaus tätig war.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Güldenpfennig wurde in Warburg als Sohn des Königlichen Preußischen Grenz- und Steueroffizianten Georg Wilhelm Arnold Güldenpfennig aus Hausberge an der Weser und der Maria Christine geb. Wattendorf geboren. Im Jahre 1836 zog die Familie nach Ladbergen bei Münster.
Güldenpfennig besuchte die Gymnasien in Münster und Minden. Nach der Schule war er zunächst Bau-Eleve in Minden und studierte an der Berliner Bauakademie bis 1854. Danach trat er in das Architektenbüro des Dom- und Diözesanbaumeisters August Hubert Uhlmann in Paderborn ein. Im Sommer 1858 absolvierte er an der Königlich Technischen Bau-Deputation die Prüfung zur Befähigung als Landbaumeister. 1856, im Alter von 25 Jahren, wurde er zum Dom- und Diözesanbaumeister in Paderborn ernannt[1]. Güldenpfennig arbeitete nebenbei auch als freier Architekt mit einem eigenen Büro. In dieser Tätigkeit hat er auch profane Bauten entworfen, meist im gotischen Stil, beispielsweise die Reismannschule, die Schule des Michaelsklosters (im Krieg zerstört) und Wohnhäuser.
Güldenpfennig wurde der Titel Geheimer Baurat verliehen.
Im 23. September 1858 heiratete er Auguste Volmer aus Oelde, Tochter des Land- und Stadtgerichtsdirektors, in der Oelder Pfarrkirche. Aus der Ehe gingen zwölf Kinder (1862-1875) hervor. Sein jüngster Sohn Hans Güldenpfennig war Dombaumeister in Köln. Sein Sohn Jürgen (1873-1914), der an der TH Hannover studierte und danach bautechnischer Berater des Domkapitels wurde, übernahm nach dem Tod seines Vaters die Funktion des Dom- und Diözesanbaumeisters in Paderborn, ohne den Titel zu führen.[2] Er fiel im Ersten Weltkrieg. Güldenpfennig ist wie seine Frau und sein Sohn Jürgen auf dem Paderborner Ostfriedhof beigesetzt.
Bauten
Arnold Güldenpfennig erstellte Entwürfe unter anderem zu folgenden katholischen Kirchen:
- Stiftskirche St. Clara, Dortmund-Hörde, 1863
- Kapelle St. Maria Magdalena, Meinerzhagen-Grotewiese, 1863
- Propsteikirche St. Gertrud von Brabant, Wattenscheid, Planungen ab 1864, ausgeführt 1868–1872
- St.-Norberti-Kirche in Calbe (Saale), 1870–1871
- Pfarrkirche St. Clemens, Dortmund-Hombruch, 1870-1871
- Pfarrkirche St. Hubertus, Arnsberg-Müschede, 1871 (1964 abgebrochen)
- Pfarrkirche St. Nicolai, Lippstadt, 1872–1875
- Pfarrkirche St. Katharina, (Olsberg-) Assinghausen, 1872–1882
- Wallfahrtskirche in Dietrichswalde (Ermland), 1878-1884 (1970 von Papst Paul VI. zur Basilica minor erhoben)
- Pfarrkirche St. Marien, (Herne-) Eickel, 1880–1881
- Pfarrkirche St. Joseph und St. Medardus, Lüdenscheid, 1882–1885
- Pfarrkirche St. Antonius und Vitus, Arnsberg-Herdringen, 1883–1885
- Pfarrkirche St. Laurentius, (Herne-) Wanne, 1884–1886 und 1892
- Pfarrkirche St. Jakob, Saarbrücken, 1884–1887
- Propsteikirche Zum Heiligsten Herzen Jesu, Lübeck, 1888–1891
- Pfarrkirche St. Lambertus, Castrop-Rauxel, 1889/1890
- Pfarrkirche St. Pankratius, Gütersloh, 1889–1891
- Pfarrkirche St. Marien, Hamburg, 1889. (Im Jahr 1995 zur Kathedralkirche des wieder errichteten Erzbistums Hamburg erhoben, siehe Neuer Mariendom (Hamburg))
- Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt, Rückers (Kr. Fulda), 1892–1893
- Maria-Hilf-Kirche, Magdeburg, 1893–1894
- Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt, (Gelsenkirchen-) Rotthausen, 1893−1897
- Propsteikirche St. Elisabeth und St. Franziskus, Halle (Saale), 1894–1896
- Pfarrkirche St. Peter und Paul, Bad Driburg, 1894-1897
- Bonifatiuskloster (Hünfeld) und der dazugehörigen Klosterkirche, einer neo-romanischen Klosteranlage im osthessischen Hünfeld, 1895 - 1900
- Pfarrkirche St. Joseph in Delbrück-Westenholz, 1901−1905
- Pfarrkirche Zum Heiligsten Herzen Jesu (Herz-Jesu-Kirche), Neustadt (Dosse), 1906 konsekriert
- Pfarrkirche St. Marien, Dresden-Cotta, 1905/1906
- Pfarrkirche St. Marien, Sandersdorf bei Bitterfeld, 1906
- Pfarrkirche St. Johannes Baptist, Rüthen
- Erweiterung der Pfarrkirche St. Peter und Paul, Dessau
- Klosterkirche, Hünfeld
- Pfarrkirche Herz Jesu in Halle, 1908–1909
- Pfarrkirche St. Alexander, Iggenhausen
- Pfarrkirche Zur Heiligen Familie, Oeventrop
- Pfarrkirche Zur Unbefleckten Empfängnis Mariens, Oschersleben
- Pfarrkirche St. Agatha, Leiberg
- Pfarrkirche St. Jakobus, Zerbst
- Pfarrkirche St. Johannes Baptist, Burg bei Magdeburg
- Pfarrkirche St. Michael, Gardelegen
- Herz-Jesu-Kirche, Thale, 1910/1911 (posthum)
Literatur
- Klaus Hohmann: Vor hundert Jahren starb Diözesan- und Dombaumeister Arnold Güldenpfennig. in: Die Warte, Nr. 139 (Herbst 2008), S. 33–38.
- Norbert Aleweld: Arnold Güldenpfennig. in: Westfälische Lebensbilder, Bd. XV., Münster 1990, S. 221f.
Weblinks
-
Commons: Arnold Güldenpfennig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Übersicht einiger Werke im Architekturmuseum der TU Berlin, mit Entwürfen und Bauplänen
- Über sein Grab auf dem Paderborner Ostfriedhof
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Hohmann: Vor hundert Jahren starb Diözesan- und Dombaumeister Arnold Güldenpfennig. in: Die Warte, Nr. 139 (Herbst 2008), S. 35
- ↑ Gedenken an Architekt Arnold Güldenpfennig. wochenspiegel-paderborn.de (25. November 2006). Abgerufen am 7. August 2011.
Kategorien:- Deutscher Architekt
- Architekt des Historismus
- Geboren 1830
- Gestorben 1908
- Mann
- Dombaumeister
Wikimedia Foundation.