Digestionslehre

Die Digestionslehre Galens ist eine bis in die frühe Neuzeit verbreitete, inzwischen überholte, Vorstellung im Zusammenhang mit dem Konzept der Humoralpathologie. Galen unterscheidet drei Stadien der Verdauung (pepsis): die erste Digestion im Magen, die zweite Digestion in der Leber, die dritte Digestion in den Organen. Im Magen entstehe aus der Nahrung Chylus. Minderwertige Bestandteile des Chylus würden als schwarze Galle über den Darm ausgeschieden; die reinen Teile gelangten in die Leber. Hier werde aus dem „reinen“ Chylus Blut, gelbe und schwarze Galle. Der Restchylus werde über den Harntrakt ausgeschieden. In den Organen werde das Blut völlig aufgebraucht und die Abfallprodukte würden als Schweiß ausgeschieden.

Literatur

• Wolfgang U. Eckart: Geschichte der Medizin. Springer Verlag, Berlin u.a. 1990, ISBN 3-540-52845-8, S. 62.