- Wolfgang U. Eckart
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Wolfgang Uwe Eckart (* 7. Februar 1952 in Schwelm) ist ein deutscher Professor der Medizingeschichte.
Eckart studierte Medizin, Geschichte und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Im Jahre 1977 erhielt er seine Approbation als Arzt, seine Promotion zum Dr. med. folgte ein Jahr später mit einer Dissertation über den Wittenberger Arzt Daniel Sennert (1572-1637). 1986 habilitierte sich Eckart für das Fachgebiet Geschichte der Medizin mit einer Studie über "Deutsche Ärzte in Japan und China". Seine akademischen Lehrer waren Richard Toellner, Karl Eduard Rothschuh und Johanna Bleker. Von 1988 bis 1992 war er Professor für Geschichte der Medizin und Direktor der Abteilung Geschichte der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover; seit 1992 ist er Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Von 1994 bis 1997 gehörte er der Kommission „Geomedizin“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften an. In den Jahren von 1996 bis 1998 war Eckart Präsident der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte.
Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Entstehung der neuzeitlichen Medizin im 16. und 17. Jahrhundert, Medizin in der schönen Literatur, Medizin im europäischen Kolonialimperialismus, ärztliche Missionen, Medizin und Krieg sowie Medizin und auswärtige Kulturpolitik in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus.
Schriften
- Bücher
- (mit Klaus Peter Pohl): Das Studium der Medizin und die Fächer "Theorie der Medizin" und "Geschichte der Medizin" im Urteil der Medizinstudenten. Ergebnisse einer Umfrage-Untersuchung unter den Studenten der Medizinischen Fakultät der Universität Münster im Wintersemester 1976/77 (1980)
- Deutsche Ärzte in China 1897-1914. Medizin als Kulturmission im Zweiten Deutschen Kaiserreich (1989)
- Leprabekämpfung und Aussätzigenfürsorge in den afrikanischen "Schutzgebieten" des Zweiten Deutschen Kaiserreichs, 1884-1914 (1990)
- Geschichte der Medizin (1990, 5. Aufl. 2005)
- Medizin und Kolonialimperialismus. Deutschland 1884-1945 (1997)
- Geschichte der Medizin. Von der französischen Revolution bis heute (Springer 2011; bereits erschienen; ISBN 978-3-642-12609-3)
- Sammelbände
- (Mitherausgeber): Heilberufe und Kranke im 17. und 18. Jahrhundert. Die Quellen- und Forschungssituation (1982)
- (Mitherausgeber): Medizin im Spielfilm des Nationalsozialismus (1990)
- (Mitherausgeber): Das europäische Gesundheitssystem - Gemeinsamkeiten und Unterschiede in historischer Perspektive (1994)
- (Mitherausgeber): Ärzte Lexikon. Von der Antike bis zur Gegenwart (1995, 3. Aufl., 2006)
- (Mitherausgeber): Die Medizin und der Erste Weltkrieg (1996)
- (Mitherausgeber): Hermann von Helmholtz - Vorträge eines Heidelberger Symposiums anläßlich des einhundertsten Todestages (1996)
- (Herausgeber): 100 Years of Organized Cancer Research. 100 Jahre organisierte Krebsforschung (2000)
- (Mitherausgeber): Verletzte Seelen (2005)
- (Herausgeber): Men, Medicine and the State (2006)
- Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast (Herausgeber): Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Springer Verlag, Berlin; 2006. 1277 Seiten. ISBN 3540214429
- Wolfgang U. Eckart, Alexander Neumann (Herausgeber): Medizin im Zweiten Weltkrieg. Verlag Ferdinand Schöningh, 2006. 238 Seiten. ISBN 3506756524
- (Mitherausgeber): Zur sozialen Konzeption des Kindes - Forschungen und Perspektiven verschiedener Wissenschaften (2006) (ISBN 3825506509)
- Schriftenreihe
- (Herausgeber): Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte. Quellen und Studien. Centaurus Verlag (ISSN 0949-2739)
Weblinks
- Literatur von und über Wolfgang U. Eckart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Institut für Geschichte der Medizin, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
- Erste Hilfe gesucht - Ist das Gesundheitssystem noch zu retten?, Manuskript der Sendung vom 9. Januar 2011, SWR 2 Wissen
Kategorien:- Medizinhistoriker
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