- Digitale Nachhaltigkeit
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Das Konzept der Digitalen Nachhaltigkeit beschreibt die langfristig orientierte Herstellung und Weiterentwicklung von digitalen Wissensgütern. Ausgehend vom Begriff der Nachhaltigkeit, der bisher vorwiegend im Zusammenhang mit ökologischen Themen verwendet wird, beschreibt das Konzept der Digitalen Nachhaltigkeit gemäß Definition der nachhaltigen Entwicklung im Brundtland-Bericht den bewussten Umgang mit Ressourcen in der Weise, dass deren heutige Erstellung und Verwendung die Bedürfnisse kommender Generationen nicht beeinträchtigt.
Digitale Nachhaltigkeit grenzt sich in der Weise von der ursprünglichen Definition von Nachhaltigkeit ab, als dass Digitale Nachhaltigkeit ausschließlich immaterielle Güter, sogenannte Wissensgüter, behandelt. Solche nicht-physischen Ressourcen sind nicht-rivalisierend, sodass kein Verzehr der Güter stattfinden kann. Gleichwohl können digitale Ressourcen sowohl ausschliessbar (ein so genanntes Klubgut) als auch nicht ausschliessbar (ein so genanntes öffentliches Gut) sein. Mittels Schutz des geistigen Eigentums können digitale Ressourcen vom freien Gebrauch und der freien Weiterentwicklung ausgeschlossen werden (siehe auch "Urheberrecht").
Inhaltsverzeichnis
Nachweise
Digitale Nachhaltigkeit an der ETH Zürich
Seit 2004 wird von Dr. Marcus Dapp an der ETH Zürich eine gleichlautende Vorlesung[1] angeboten. Auch die studentische Organisation The Alternative beschreibt diesen neuen Nachhaltigkeits-Ansatz im Detail.[2]
Open Source und Nachhaltigkeit
Ausgehend von der Nachhaltigkeits-Definition beschreibt Thorsten Busch im Open Source Jahrbuch 2008 den Zusammenhang zwischen Open Source Software und dem Begriff Nachhaltigkeit[3]. Die ausführliche Literaturanalyse thematisiert einerseits die ökologischen Aspekte von Informations- und Kommunikationstechnologien, andererseits auch die gesellschaftlichen Einflüsse von digitalen, immateriellen Ressourcen. Im Zentrum steht die Problematik des Digital Divide, der laut Busch bspw. durch die Förderung von Open Source Software verringert werden könnte. Busch verwendet den von Volker Grassmuck geprägte Begriff "informationelle Nachhaltigkeit" für denselben Sachverhalt wie das hier beschriebene Konzept der Digitalen Nachhaltigkeit.
Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit
Um die langfristige und freie Verfügbarkeit von Wissen sicherzustellen und den wohlbedachten Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien zu fördern, wurde in der Schweiz im Mai 2009 die Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit gegründet [4]. Durch politische Vorstösse wie Motionen und Interpellationen wird die verstärkte Verbreitung von Freier und Open Source Software, Open Standards, Open Content und Open Access gefordert.[5] Verschiedene Medien berichteten ausführlich über die Gründung der Parlamentarischen Gruppe.[6][7][8][9]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.vvz.ethz.ch/Vorlesungsverzeichnis/lerneinheitPre.do?lerneinheitId=62654&semkez=2009W&lang=de Digitale Nachhaltigkeit in der Wissensgesellschaft
- ↑ http://www.thealternative.ch
- ↑ "Open Source und Nachhaltigkeit" von Thorsten Busch
- ↑ offizieller Eintrag im Verzeichnis der parlamentarischen Gruppen
- ↑ http://www.digitale-nachhaltigkeit.ch/2009/05/vorstoesse-sommersession-2009
- ↑ http://www.golem.de/0905/66868.html
- ↑ http://www.heise.de/newsticker/meldung/Schweizer-Parlamentarier-setzen-sich-fuer-Open-Source-Software-ein-217323.html
- ↑ http://www.osor.eu/news/ch-parliamentarians-begin-group-on-digital-sustainability
- ↑ http://www.netzwoche.ch/News/SendRecommandationNews.aspx?ObjectId=36157&ObjectType=1&Digest=4CUNg6sRgC3GhbmwDJIL0Q
Weblinks
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