Gerhard Dilcher

Gerhard Dilcher

Gerhard Dilcher (* 14. Februar 1932 in Schlüchtern) ist ein deutscher Rechtshistoriker.

Gerhard Dilcher studierte von 1950 bis 1955 Rechtswissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität mit dem ersten juristischen Staatsexamen. In Frankfurt promovierte er 1960. 1966 erfolgte dort die Habilitation für Deutsche Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht. Von 1967 bis 1972 lehrte er als Professor für deutsche Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht an der Freien Universität Berlin. Von 1972 bis zu seiner Emeritierung 2002 war er Professor für Deutsche Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Zivilrecht in Frankfurt am Main. An der University of Florida war Dilcher 1986 und 1996 Gastprofessor. Seit 2002 hat er eine Gastprofessur an der Universität Trient. Dilcher ist seit 2007 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsche und europäische Rechtsgeschichte des Mittelalters und der Moderne. Dilcher forschte in den letzten Jahren schwerpunktmäßig über das Recht Englands während der angelsächsischen Herrschaft. Außerdem erfolgte 2008 die Edition von Max Webers Dissertation Geschichte der Handelsgesellschaften nach südeuropäischen Quellen.

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Bürgerrecht und Stadtverfassung im europäischen Mittelalter. Köln 1996, ISBN 3-412-02696-4.
  • Der rechtsgeschichtliche Grundlagenschein. München 1979, ISBN 3-406-03747-X.
  • Paarformeln in der Rechtssprache des frühen Mittelalters. Frankfurt am Main 1960.

Herausgeberschaften

  • zusammen mit Susanne Lepsius: Zur Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter. Schriften 1889–1894. Tübingen 2008, ISBN 978-3-16-149494-9.
  • Eva-Marie Distler: Leges – Gentes – Regna. Zur Rolle der germanischen Rechtsgewohnheiten und lateinischer Schrifttradition bei der Ausbildung der frühmittelalterlichen Rechtskultur. Berlin 2006, ISBN 3-503-07973-4.

Literatur

  • Albrecht Cordes, Joachim Rückert, Reiner Schulze (Hrsg.): Stadt – Gemeinde – Genossenschaft. Festschrift für Gerhard Dilcher zum 70. Geburtstag, Berlin 2003, ISBN 3-503-06163-0.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Judenpogrom in Straßburg 1349 — Beim Judenpogrom in Straßburg am 14. Februar 1349 (Valentinstag) wurden infolge gewaltsamer Ausschreitungen mehr als 2.000 jüdische Bürger der Stadt Straßburg getötet. Seit dem Frühjahr 1348 kam es – beginnend in Frankreich – zu Pogromen an den… …   Deutsch Wikipedia

  • Affatomie — Mit Affatomie (lat. „adfari“) Ankindung oder Annahme an Sohnes statt bezeichnet man nach salfränkischem Recht, vgl. Tit. 46 Lex salica, ein mehraktiges Verfahren von miteinander verbundenen Rechtsgeschäften,[1] welche die Adoption und die… …   Deutsch Wikipedia

  • Germanische Stammesrechte — sind ein nicht zeitgenössischer Sammelbegriff für die Rechtsaufzeichnungen in den germanischen Nachfolgereichen des Imperium Romanum von der Mitte des 5. Jahrhunderts bis ins 9. Jahrhundert. In den Germanischen Stammesrechten verschmolzen mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Recht (historisch) — Unter deutschem Recht wird rechtshistorisch das auf germanische (zumal sächsische und fränkische) Rechtsvorstellungen zurückgehende Recht verstanden. Als das auf germanischer Grundlage erwachsene Recht deutschsprachiger Länder wird es vom… …   Deutsch Wikipedia

  • Boudewijn Sirks — Adriaan Johan Boudewijn Sirks (born 1947), known as Boudewijn Sirks and as A. J. B. Sirks, is a Dutch academic lawyer and papyrologist specializing in Roman law. He is currently Regius Professor of Civil Law in the University of Oxford.Early… …   Wikipedia

  • Burchard von Worms — Burchard von Worms, Statue von Ernemann Sander vor dem Wormser Dom …   Deutsch Wikipedia

  • Das salische Recht — Chlodwig diktiert die Lex Salica Die Lex Salica (Pactus Legis Salicae) wurde 507–511 auf Anordnung des Merowingerkönigs Chlodwig I. verfasst, womit sie eines der ältesten erhaltenen Gesetzbücher ist. Sie zählt zu den germanischen Stammesrechten.… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Juristentag — Der Deutsche Juristentag ist ein eingetragener und als gemeinnützig anerkannter Verein, dessen Mitglieder Juristen sind. Allgemein wird als Deutscher Juristentag auch dessen alle zwei Jahre stattfindende Mitgliederversammlung bezeichnet, die als… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Landsberg — (* 12. Oktober 1860 in Stolberg (Rheinland); † 29. September 1927 in Bonn) war ein deutscher Jurist. Ernst Landsberg wurde 1860 als Sohn von Elias Landsberg, eines Generaldirektors (1869 88) der Stolberger Hütte, geboren und hatte mit Ludwig… …   Deutsch Wikipedia

  • Fränkisches Recht — bezeichnet das Recht der Franken in der Zeit vom 5. bis ins 9. Jahrhundert (doch nicht die Rechte des fränkischen Rechtskreises aus späteren Jahrhunderten). Aus der Zeit des fränkischen Reichs sind als Rechtsquellen überliefert: die Volksrechte… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”