- Directed Infrared Counter Measures
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Directed Infrared Counter Measures (DIRCM) (auch: Directional Infrared Counter Measures, deutsch etwa: Geführte bzw. Gerichtete Infrarot Gegenmaßnahmen) ist die Bezeichnung für Schutzsysteme, die militärische und zivile Flugzeuge in die Lage versetzen sollen mit IR-Suchköpfen ausgestattete anfliegende Lenkflugkörper abzuwehren. Besonders bei Start und Landung sind Luftfahrzeuge durch portable Ein-Mann-Boden-Luft-Raketen Flugabwehrraketen (z. B. Stinger) gefährdet. DIRCM wird zu den Abstandsaktiven Schutzmaßnahmen gezählt.
Inhaltsverzeichnis
Verfahren
DIRCM verwendet eine aktive Methode zur Störung der Infrarot-Suchköpfe anfliegender Raketen. Dicht aufeinander folgende auf den Suchkopf gerichtete Impulse hoher Energie sollen das Raketenleitsystem stören oder sogar zerstören. Das System kann zum Schutz militärischer als auch ziviler großer Starrflügel-Transportflugzeuge (z. B. Airforce One) bis hin zum kleinen Hubschrauber eingesetzt werden.
Aufbau
Das System besteht prinzipiell aus den Komponenten
- Flugkörperwarner
- IR-Passiv-Tracker,
- Laser-Fein-Tracker und
- Zerstörlaser.
Der Zerstörlaser blendet den IR-Detektor des anfliegenden Flugkörpers mit Hochenergiepulsen oder zerstört diesen. Der Ablauf der Zielerfassung und -zerstörung erfolgt in sehr kurzer Zeit und in sicherer Entfernung des zu schützenden Flugzeugs.
Derzeit sind zwei Systeme bekannt:
DIRCM
Unter dieser generischen Bezeichnung wird ein Projekt des Unternehmens Diehl BGT Defence in Kooperation mit EADS geführt. Das Demonstrator-Programm wurde 2006 erfolgreich abgeschlossen. 2009 wird die Entwicklung des operationellen Systems beginnen, ab 2014 ist der Einbau der ersten DIRCM-Systeme in den A400M Transporter vorgesehen.
AN/AAQ-24
Das System, auch als NEMESIS bezeichnet wird von Northrop Grumman entwickelt und ist bereits im Einsatz bei der USAF und den britischen Streitkräften.[1] Es ist geplant sämtliche 59 AC-130 Gunships und MC-130 Combat Talon Flugzeuge des Air Force Special Operations Command (AFSOC) mit DIRCM-Systemen auszurüsten. Bei der Royal Air Force ist die Installation von 131 Systemen in Starr- und Drehflüglern geplant.
AN/AAQ-24 stellt auch die Basis für das in der zivilen Luftfahrt seit 2007 eingesetzte Northrop Grumman Guardian System dar.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
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