- Đồng Văn
-
23.266666666667105.35Koordinaten: 23° 16′ N, 105° 21′ O
Dong Van ist eine Ortschaft in der Provinz Hà Giang im äußersten Norden Vietnams nahe der chinesischen Grenze.[1] Dong Van wurde um ca. 1920 von den Franzosen während derer Kolonialzeit in Vietnam als Vorposten gegen China begründet und errichtet. Aus dieser Zeit stammt noch der bis heute an Markttagen hoch frequentierte Markthallenkomplex.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung
Die Einwohner sind im Wesentlichen (bis zu 90 %) ethnische Minderheiten. Vorherrschende Minderheiten sind u.a. die Hmong Trang (Weißen Hmong) oder die sog. Red Dao. Beide werden dem Sprachraum der Hmong/Dao zugeordnet. Weiterhin gibt es die Volksgruppe der Tay und die der Nung. Diese beiden Volksgruppen gehören der Sprachfamilie der Thai-Kadai an. Weiterhin findet man die selteneren Volksgruppen der Giay und der Lo Lo, welche jeweils der sino-tibetanischen Sprachfamilie zugeschlagen werden. Daneben präsentieren sich weitere Volksgruppen.[2]
15 km südlich von Dong Van liegt das kleine Dorf Sa Phin. Auffallend ist hier ein verhältnismäßig großer festungsartiger Gebäudekomplex. Er wird von einem 2 Meter hohen und knapp 40 cm dicken Steinwall umgeben. Einst stellte das Anwesen die Residenz eines mächtigen Hmong-Fürsten. Die Hmong hatten eine vom Lehnherrn abhängige, unfreie, feudalitische Gesellschaftsstruktur.
Besonders eindrucksvoll sind die sonntäglichen Minoritätenmärkte Dong Vans und auch Meo Vacs. Die ca. 25 km entfernt liegende Nachbargemeinde Meo Vac beherbergt ein weiterläufigeres Gelände, in welchem auch Viehmarkt stattfindet.
In und um Đồng Văn, wie Mèo Vạc finden sich noch gelegentlich Bleibsel der chinesischen Tai-Kadai-Sprache, Quabiao (qa°biau).[3] Die genaue Bedeutung dieses Namens ist nicht bekannt. Es handelt sich um eine Sprache, die von wenigen Personen (zwischen 300 bis 400) in Vietnam und ebenso vielen im grenznahen Bereich Chinas in der Provinz Yunnan gesprochen wird.
Landschaft
Die Landschaft um Dong Van gehört zu den atemberaubendsten Vietnams. Übergangslos wechseln dichte Regen- mit lichten Kiefern- und Zedernwäldern ab, subtropische Täler mit raren Nutzpflanzen wie Bananen und Palmen kontrastieren mit karstigen Steinlandschaften, welchen mühsam Trockenreis und Viehmais abgewonnen werden. Die Hügel ragen in vielfach gestaffelten Horizonten wie "Zuckerhüte" auf und vermitteln den Eindruck von großlandschaftlicher Tiefe.[4]
Tourismus
Die Bereisung der Regionen nördlich von Hà Giang bedarf eines permits (polizeiliche Durchreisegenehmigung). Diese erhält man für 10-25 US-Dollar (je nach Wochentag) in den örtlichen Hotels bzw. Polizeistationen. Sehr beliebt sind Motorradtouren durch die vietnamesische Berglandschaft. Dabei wird die gesamte nordwestliche Berglandschaft passiert. Einen besonderen Reiz stellt dabei die Etappe von Đồng Văn nach Mèo Vạc.[5] Bergsteigen und Spaziergänge hingegen sind außerhalb befestigter Wege und auf eigene Faust in dieser Region nicht gestattet.
Globales Netzwerk der UNESCO-Geoparks
Seit 2010 gehört das Karstplateau Đồng Văn zu den Mitgliedsregionen des Regionalentwicklungskonzepts der UNESCO.[6]
Bilder
-
Gespräch unter Dao-Männern
Einzelnachweise
- ↑ Roland Dusik, Vietnam
- ↑ John Colet, Vietnam handbook
- ↑ Anthony Diller, The Tai-Kadai languages
- ↑ Jan Dodd, Mark Lewis, Ron Emmons, Rough guide to Vietnam
- ↑ Colette Coleman, Planet Earth's Greatest Motorcycle Adventure Tours
- ↑ Thousands of visitors to Dong Van karst plateau Geopark
Weblinks
Literatur
- Wolf-Eckart Bühler/Hella Kothmann, Vietnam, Handbuch für individuelles Entdecken, Reise "Know how", ISBN 978-3-8317-1720-0
Kategorien:- Ort in Vietnam
- Bezirk in Vietnam
Wikimedia Foundation.