Mèo Vạc

Mèo Vạc
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Mèo Vạc (Vietnam)
Mèo Vạc
Mèo Vạc
Landschaft im Destrikt Meo Vac auf der Strecke zur Nachbargemeinde Dong Van
Blick über das Marktgelände von Mèo Vạc
Marktteilnehmer (Blaue Hmong)
Käfig für den Ziegentransport und fahrbarer Untersatz in der Region

Meo Vac ist eine Ortschaft in der Provinz Hà Giang im Hochland des äußersten Nordens Vietnams nahe der chinesischen Grenze. Die Innenstadt vermittelt den Eindruck einer ärmlichen von herbem Charme beseelten Pioniersstadt.

Inhaltsverzeichnis

Ethnische Minderheiten

Besiedelt wird die Region vornehmlich von ethnischen Minderheiten, insbesondere durch die Volksgruppe der aus China stammenden Hmong. Aber auch Red Dao, Tay und Nung[1] leben in der Stadt und ihrer Umgebung. Weiterhin findet man die selteneren Volksgruppen der Giay und der Lo Lo, welche jeweils sino-tibetanischen Ursprungs sind. An Markttagen dominieren die Frauen der Blauen Hmong. Man erkennt sie an den blauen Kleidern, die an den Säumen reichhaltig bestickt sind. Besonders eindrucksvoll sind die sonntäglichen Minoritätenmärkte Meo Vacs und auch der Nachbargemeinde Dong Vans, das knapp über 20 km entfernt liegt und seine Märkte in einem städtischen Markthallenkomplex, errichtet in den 1920er Jahren durch die französischen Kolonialherren, abhält. Das Marktgelände Meo Vacs ist weiterläufig, sodass auch Vieh- und Schweinemarkt stattfinden kann.

Unweit von Mèo Vạc, in Richtung Yen Minh, liegt ca. 15 km entfernte kleine Dorf Lung Phin. Dieses ist bekannt für seine in sechstägigen Abständen wiederkehrenden Minoritätenmärkte, die als die farbenfrohesten und wildesten in der Provinz Hà Giang gelten.[2]

Eine weitere Besonderheit stellt der Liebesmarkt von Khau Vai dar. Dieses Dorf liegt 20 km südöstlich von Mèo Vạc. Mit einer mittlerweile mehr als hundertjährigen Tradition pflegen ungebundene Stammesangehörige verschiedener Ethnien sich zwischen Ende April und Mitte Mai (drei Monate nach dem Tết-Neujahrsfest) hier zu versammeln, um Frauen oder Männer kennenzulernen.[3]

Wirtschaft und Kultur

Den angelegten Terrassenfeldern der Umgebung werden mühsam Süßkartoffeln, Gemüse, Trockenreis und Viehmais abgetrotzt. Da die Niederschläge in der Region durch die porösen Kalkböden rasch durchsickern, besteht das Hauptproblem der Einwohner in der stets währenden Trockenheit.[4] Bis heute haben nicht alle Häuser Elektrizität, sodass abends Gaslampen leuchten und Kerzen flackern. Insgesamt gilt die Region als sehr arm.

In und um Mèo Vạc sowie Đồng Văn finden sich noch gelegentlich Bleibsel der chinesischen Tai-Kadai-Sprache, Quabiao (qa°biau).[5] Die genaue Bedeutung dieses Namens ist nicht bekannt. Es handelt sich um eine Sprache, die von wenigen Personen (zwischen 300 bis 400) in Vietnam und ebenso vielen im grenznahen Bereich Chinas in der Provinz Yunnan gesprochen wird.

Landschaft

Die Landschaft um Meo gehört zu den atemberaubendsten Vietnams. Übergangslos wechseln dichte Regen- mit "luftigen" Kiefern- und Zedernwäldern ab, subtropische Täler mit raren Nutzpflanzen wie Bananen und Palmen kontrastieren mit karstigen Steinlandschaften. Die Hügel ragen in vielfach gestaffelten Horizonten auf und vermitteln den Eindruck von großlandschaftlicher Tiefe.[6]

Tourismus

Die Bereisung der Regionen nördlich von Hà Giang bedarf eines permits (polizeiliche Durchreisegenehmigung). Diese erhält man für 10-25 US-Dollar (je nach Wochentag) in den örtlichen Hotels bzw. Polizeistationen. Beliebt sind Motorradtouren durch die vietnamesische Berglandschaft. Einen besonderen Reiz stellt dabei die Etappe um Mèo Vạc.[7] Bergsteigen und Spaziergänge hingegen sind außerhalb befestigter Wege und auf eigene Faust in dieser Region nicht gestattet.

Einzelnachweise

  1. John Colet, Vietnam handbook
  2. Claire Boobbyer, Footprint Vietnam
  3. Nick Ray, Peter Dragicevich, Regis St. Louis, Vietnam
  4. Roland Dusik, Vietnam
  5. Anthony Diller, The Tai-Kadai languages
  6. Lonely Planet Publications (Firm), Vietnam
  7. Colette Coleman, Planet Earth's Greatest Motorcycle Adventure Tours

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