- Dora Thalmer
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Dora Thalmer, auch Doris Thalmer, geboren als Theodora Thalmessinger (* 20. Juli 1907 in Frankfurt am Main; † 9. Oktober 1998 in Bad Saarow) war eine deutsche Schauspielerin zur Zeit der Weimarer Republik und bei der DEFA.
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Leben und Wirken
Theodora Thalmersinger, die bereits als Heranwachsende an Berlins Theater der Kinder aufgetreten war, begann ihre künstlerische Profi-Arbeit 17jährig in Bonn. Nachfolgende Bühnenstationen Thalmers waren Bremen (Stadttheater), ihre Heimatstadt Frankfurt am Main (wo sie am Neuen Theater unter der Oberspielleitung von Max Ophüls auftrat) und schließlich erneut Berlin, wo die blonde Künstlerin zunächst Beschäftigung an den Saltenburg-Bühnen fand. Zu Beginn der 30er Jahre gehörten die Regisseure / Intendanten Victor Barnowsky und Erwin Piscator zu ihren wichtigsten Förderern. Dora Thalmer spielte jugendlich-komische aber auch ernsthafte Charaktere. Man sah sie u.a. als Rosalinde in Shakespeares ‘Wie es euch gefällt’, als ‘Heilige Johanna’ im gleichnamigen Shaw-Drama und als Hannele in Gerhart Hauptmanns ‘Hanneles Himmelfahrt’.
Für die Rolle des Mariechen an der Seite Hertha Thieles in dem zarten Jungmädchen-Drama „Mädchen in Uniform“ holte die Regisseurin Leontine Sagan Dora Thalmer 1931 erstmals vor die Kamera. Auch in ihrem nächsten wichtigen Film „Anna und Elisabeth“, einem weiteren Frauendrama, war Hertha Thiele ihre Partnerin. Zu dieser Zeit hatten gerade die Nationalsozialisten die Macht übernommen. Die Jüdin wurde augenblicklich kaltgestellt und mit Auftrittsverbot belegt. Daraufhin tauchte Dora Thalmer in einem Dorf unter und lebte, vom Bürgermeister gedeckt, an der Seite ihres Mannes bis 1945 unerkannt als Bäuerin.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Dora Thalmer zum Theater (Dresden, Potsdam, Ost-Berlin) zurück und setzte ihre Filmarbeit mit kleinen bis mittelgroßen Charakternebenrollen bei der DEFA fort. Bis ins hohe Alter sah man die Schauspielerin auch in einer Reihe von Fernsehproduktionen (z.B. ‘Die grüne Mappe’, ‘Der Mörder’, ‘Hedda Gabler’, ‘Die Geschichte vom goldenen Taler’, ‘Die Sprache der Vögel’ und die Serie ‘Spreewaldfamilie’). Nach sechs Jahrzehnten vor der Kamera beendete Dora Thalmer 1991 ihre Filmtätigkeit.
Filmografie (Auswahl)
- 1931: Mädchen in Uniform
- 1932: Acht Mädels im Boot
- 1932: Der Rebell
- 1933: Anna und Elisabeth
- 1952: Geheimakten Solvay
- 1955: Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte
- 1956: Die Millionen der Yvette
- 1959: Sommerwege (nicht aufgeführt)
- 1960: Leute mit Flügeln
- 1962: …und Deine Liebe auch
- 1963: Julia lebt
- 1965: Tiefe Furchen
- 1968: Abschied
- 1970: Zeit der Störche
- 1974: Looping
- 1974: Aus meiner Kindheit
- 1980: Die Verlobte
- 1984: Die Geschichte vom goldenen Taler (TV)
- 1985: Unternehmen Geigenkasten
- 1987: Die Alleinseglerin
- 1987: Einer trage des anderen Last
- 1988: Der Magdalenenbaum
- 1988: Felix und der Wolf
- 1991: Wunderjahre
Literatur
- Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke, S. 339 f. Berlin 2008 ISBN 978-3-938690-10-9
Weblinks
- Dora Thalmer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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