Drucken im Netzwerk

Drucken im Netzwerk

Ist ein Drucker nicht lokal an eine Workstation angeschlossen (etwa über ein USB-Kabel), sondern lediglich über ein LAN, ein WAN bzw. das Internet erreichbar, so müssen Druckaufträge über das Netzwerk gesendet werden. Diese Druckmethode unterscheidet sich in einigen Punkten vom lokalen Drucken:

  • Die Druckdaten werden in der Regel über einen oder mehrere Computer geleitet. Dabei handelt es sich meist um Druckserver.
  • Sind mehrere Computer an der Übertragung der Druckaufträge beteiligt, müssen ggf. Unterschiede ihrer Betriebssysteme beachtet werden. Insbesondere werden für jede Plattform spezifische Druckertreiber bereitgestellt (z. B. 32 bit, 64 bit, Linux, Windows 7, Windows Server 2008). Und nicht jedes System unterstützt alle Druckprotokolle.
  • Voluminöse Druckaufträge können für Bandbreitenengpässe im Netzwerk verantwortlich sein – insbesondere in Wireless LANs oder WANs. Druckaufträge können leicht das zehnfache der Dateigröße annehmen.
  • Die Übertragung von Druckdaten über das Netzwerk ist üblicherweise nicht verschlüsselt und damit nicht sicher. Dadurch können sie von jedem Netzteilnehmer „mitgelesen“ werden.
  • Der (entfernte) Drucker im Netzwerk wird üblicherweise als Netzwerkdrucker bezeichnet. Dabei kann es sich entweder um einen – physischen – Drucker mit einer eigenen Netzwerkkarte handeln oder um einen – logischen –, auf einem Druckserver installierten Drucker (unter Windows als Druckerfreigabe).

Einsatzgebiete

Druckdaten werden von verschiedenen Anwendungsservern zu einem Druckserver gesendet und von diesem im Netz verteilt

Mit der Einführung von Netzwerkdruckern anstelle von Arbeitsplatzdruckern kann die Zahl der Drucker in einem Unternehmen drastisch reduziert werden, da sich mehrere Nutzer/innen einen Drucker teilen. Wenn gleichzeitig Druckserver zum Einsatz kommen, wird zudem die Drucker-Administration zentralisiert und somit vereinfacht. Im Server-based Computing müssen Druckaufträge auch dann im Netzwerk versendet werden, wenn die Drucker lokal an den Arbeitsplatzrechner angeschlossen sind, weil die Anwendungen auf entfernten Servern laufen.

Die Technik dahinter

Abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten werden unterschiedliche Druckprotokolle und -methoden eingesetzt. Im Linux- bzw. Unix-Bereich werden Druckdaten per LPR oder IPP zugestellt. Beide funktionieren auch unter Windows; hier werden jedoch vorrangig andere Techniken eingesetzt: Druckerfreigaben und Standard TCP/IP Ports. Im Server-based Computing werden Druckaufträge auch über die Sitzungsprotokolle RDP (Microsoft) und ICA (Citrix) an die Arbeitsplatzrechner gesendet. Mit LPR und Standard TCP/IP Ports ist es allerdings nicht möglich, Druckdaten auch zu verschlüsseln.

In großen Umgebungen sammelt sich naturgemäß eine große Zahl von Druckertreibern an. Um diese zu begrenzen und um die Systemstabilität zu erhöhen, wird gern auf Treiber zurückgegriffen, die für mehrere Druckertypen oder -klassen genutzt werden können. Einige Beispiele hierfür zeigt die folgende Tabelle:

Treiber-Bezeichnung Dateiformat Firma
Universelle Druckertreiber von Plattformanbietern
Microsoft XPS Document Writer XPS Microsoft
Terminal Services Easy Print XPS Microsoft
Citrix Universal Printer EMF Citrix
Citrix XPS Universal Printer XPS Citrix
Universelle Druckertreiber von Druckerherstellern
HP Universal Printing PCL PCL Hewlett-Packard
HP Universal Printing PS PostScript Hewlett-Packard
PCL6 Driver for Universal Print PCL Ricoh
PS Driver for Universal Print PostScript Ricoh
Xerox Global Print Driver PCL6 PCL Xerox
Xerox Global Print Driver PS PostScript Xerox
Unabhängig universelle Druckertreiber
TP Output Gateway EMF ThinPrint
TP Output Gateway PS PostScript ThinPrint

Weblinks


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