- Echeia
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Echeia wurden laut Vitruv[1] bronzene Schallgefäße genannt, die in antiken Theatern eingebaut wurden, um Gesang und instrumentelle Musik zu verstärken und akustisch zu verbessern. Je nach Größe des Theaters konnten sie in einer oder bis zu drei Sitzreihen untergebracht werden. Die wahrscheinlich glockenförmigen Gefäße hatten zum Zuschauerraum hin, dem koilon, geöffnete Schallschlitze. Vitruv führt aus, auf welche Töne die Gefäße exakt abzustimmen seien. Da derartige Gefäße kostspielig waren, wurden sie laut Vitruv in kleineren Städten durch tönerne Gefäße ersetzt. Überhaupt spielten sie seiner Meinung nach nur in steinernen Theatern eine Rolle, da reine Holzkonstruktionen wegen der natürlichen Resonanzkörperfähigkeiten des Materials nicht notwendig waren. Zu Vitruvs Zeiten gab es in römischen Theatern keine Echeia, allerdings in einigen Städten Italiens und vor allem in Griechenland. Der materielle Wert der Gefäße zeigt sich daran, dass Lucius Mummius nach der Zerstörung Korinths im Jahr 146 v. Chr. die Echeia des dortigen Theaters als Beute nach Rom bringen ließ, um sie in den Tempel der Luna auf dem Aventin zu stiften.
Literatur
- Konrat Ziegler: Echeia. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 2, Stuttgart 1967, Sp. 191–191.
Einzelnachweise
- ↑ Vitruv 1, 1, 9 und 5, 5, 1-9.
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