Edgecumbe-Erdbeben von 1987

Edgecumbe-Erdbeben von 1987
Edgecumbe-Erdbeben von 1987
Edgecumbe-Erdbeben von 1987 (Neuseeland)
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Koordinaten 37° 52′ 48″ S, 176° 50′ 24″ O-37.88176.84-6000Koordinaten: 37° 52′ 48″ S, 176° 50′ 24″ O
Datum 2. März 1987
Uhrzeit 13:42 Uhr Ortszeit
Intensität auf der MM-Skala Vorlage:Infobox Erdbeben/Wartung/Vorlage mit Intensität
Magnitude 6,5 MW Vorlage:Infobox Erdbeben/Wartung/Vorlage mit Magnitude
Tiefe 6 km
Epizentrum zwischen Thornton und Matata

(15 km nördlich von Edgecumbe)

Land Neuseeland
Betroffene Orte
Tsunami nein
Tote 0
Verletzte 25
Sachschaden 315 Mill. NZ$


Verbogener Stahlträger als Denkmal vor dem Fabrikgebäude der Firma Fonterra in Edgecumbe.

Das Edgecumbe-Erdbeben von 1987 in der Region Bay of Plenty von Neuseeland war trotz seiner für diese Region vergleichsweise geringen Stärke von 6,5 MW [1] mit eines der teuersten Erdbeben, die Neuseeland bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hat.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Epizentrum des Bebens lag in den vom Rangitaiki River geformten Rangitaiki Plains zwischen den kleinen Orten Thornton und Matata, knapp 15 km nordwestlich von Edgecumbe am Tarawera River und damit sehr nahe an der Küste der Bay of Plenty.

Das Beben

Am 2. März 1987, gegen 13:35 Uhr, erschütterte mit kleineren Vorankündigungen ein Erdbeben mit der Stärke 5,2 ML (andere Quellen nennen 4,9 [1]) die Bay of Plenty. Der Strom fiel aus und die Anwohner verließen ihre Häuser. Nur 7 Minuten später folgte das zweite Beben mit einer Stärke von 6,5 MW (andere Quellen nennen 6,3 [2]) und brach die Erdoberfläche an verschiedenen Stellen auf, südwestlich von Edgecumbe auf einer Länge von 7 km [3], erzeugte dort einen Versatz von bis zu 3 m[4] und ließ den nordwestlichen Teil der Ebene abrupt bis zu 2 Metern absinken. Der so entstandene Graben war bis zu 3 mm tief. Neben den Brüchen und Absenkungen wurden in der Nähe des Ortes Te Teko Bodenverflüssigungen beobachtet und in einem Teil des Flussbettes des Rangitaiki Rivers kam ein Feld mit alten noch stehenden Baumstümpfen zum Vorschein.

In den der Hauptschockwelle nachfolgenden sechs Stunden folgten vier weitere Nachbeben mit einer Stärke über 5. Obwohl die Stärke des Bebens vergleichbar mit anderen Erdbeben des Landes nicht außerordentlich hoch war, wurden erhebliche Schäden durch die flach unter der Oberfläche verlaufenden Stöße, die Beobachter als Rollen beschrieben, verursacht. Edgecumbe, Kawerau, Te Teko, Thornton und Matata waren die am stärksten betroffenen Städte[5].

Erinnerungschrift an das Erdbeben von 1987

In Edgecumbe wurden etwa 50 % der Häuser beschädigt[6]. Straßen brachen auf und wurden unpassierbar. Die Schienen der Eisenbahnstrecke wurden seitlich verbogen, an einigen Stellen so stark, dass eine 80 Tonnen schwere Lokomotive aus den Gleisen gehoben und auf die Seite geworfen wurde[7].

Außerdem wurde auch der industriellen Sektor erheblich getroffen. Die Papierfabrik in Kawerau, 18 km südwestlich von Edgecumbe als Beispiel, wurde genau so schwer beschädigt, wie die Molkereianlage in Edgecumbe, wo Transformatoren, Milchtanks, sowie das Fabrikgebäude völlig zerstört wurden.

Der 15 km südlich von Edgecumbe gelegene Matahina Staudamm wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die Situation war so ernst, dass der Stausee entleert und 3.000 Menschen vorübergehend evakuiert werden mussten[6]. In Folge des Bebens hatte der Damm Risse bekommen und war an den Stützpfeilern undicht geworden. Die Reparatur wurde im Jahr 1988 vorgenommen[8], doch eine nachträgliche Verstärkung des Staudamms in den späten 1990er-Jahren war notwendig geworden, um zukünftigen stärkeren Erdbeben gewachsen zu sein[9].

Durch das Vorbeben vorgewarnt, kamen beim Hauptbeben keine Menschen ums Leben, wohl aber gab es 25 registrierte Verletzte. Nach den anfänglich auf 400 Mio. NZ$ geschätzten Schäden[10] bezifferten die Versicherungen den regulierten Schaden auf 315 Mio. NZ$ auf[11]. Die tatsächlichen Kosten werden höher gelegen haben.

Quellen

  • Quentin Ruscoe, Walking on Jelly - The Bay of Plenty Earthquake 1987, DSIR Publishing, Wellington, 1988. ISBN 0-477-02526-9
  • Rebecca Ansell, John Taber, Caught in the Crunch - Earthquakes and Volcanoes in New Zealand, HarperCollinsPublishers (NZ) Ltd., Auckland, 1996. ISBN 1-86950-201-9
  • The 1987 Edgecumbe earthquake - Te Ara - The Encyclopedia of New Zealand - (abgerufen am 5. März 2010)

Einzelnachweise

  1. a b M 6.5, Edgecumbe, March 2 1987 - GeoNet - (abgerufen am 5. März 2010)
  2. The 1987 Edgecumbe earthquake - Te Ara - (abgerufen am 5. März 2010))
  3. Fault rupture, 1987 Edgecumbe earthquake – Te Ara – Encyclopedia of New Zealand – (abgerufen am 5. März 2010)
  4. The Edgecumbe Fault – Te Ara – Encyclopedia of New Zealand – (abgerufen am 5. März 2010)
  5. Feb 27 2007 – Edgecumbe Earthquake, Twenty Years On – GeoNet – (abgerufen am 5. März 2010)
  6. a b New Zealand Desaster – Earthquake: Edgecumbe – Christchurch Library – (abgerufen am 5. März 2010)
  7. Life on the Edge- New Zealand's Natural Hazards and Disasters, David Bateman Ltd., Auckland 2007, ISBN 978-1-86953-690-9.
  8. Matahina Hydro Dam Seismic Hazard Assessment – New Zealand – Earthquake Engineering New Zealand – (abgerufen am 5. März 2010)
  9. The 1987 Edgecumbe earthquake – Te Ara – Encyclopedia of New Zealand – (abgerufen am 5. März 2010)
  10. Quentin Ruscoe, p6.
  11. Inangahua Quake left $39 Million Insurance Bill - GNS Science - (abgerufen am 5. März 2010)

Siehe auch

  • Erdbeben in Neuseeland

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