Efnisien

Efnisien

Efnisien, auch Efnisyen [ev'nisjen] oder Ev-Nissyen (kymrisch: „der Nicht-Friedfertige“, „der Streitsüchtige“) ist in der keltischen Mythologie der Sohn von Penarddun und Euroswydd. Sein Zwillingsbruder ist der friedfertige Nissyen, seine Halbgeschwister sind Bran der Gesegnete, Branwen und Manawydan. Die Sage Branwen ferch Llŷr („Branwen, die Tochter Llŷrs“) ist im Zweiten Zweig des Mabinogi aufgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Mythologie

Matholwch, der König von Irland, kommt zu Bran, dem König von Britannien, um ihn um die Hand seiner Schwester Branwen zu bitten. Branwens Halbbruder Efnisien ist erbost, dass er nicht um Erlaubnis gefragt wurde. Aus Rache massakriert er Matholwchs Pferde, wodurch es fast zum Kampf kommt.

Und dann ging er hin zu den Pferden, zerschnitt ihre Lippen bis auf die Zähne, ihre Ohren bis auf den Kopf und ihre Schweife bis auf den Rücken. und wo er ihre Augenlider zu fassen bekam, zerschnitt er sie bis auf die Knochen.[1]

Bran schafft es, die erhitzten Gemüter wieder zu beruhigen, indem er den Iren unter anderem neue Pferde und eine Kessel schenkt, der Tote wieder zum Leben erweckt.

Efnisien sprengt den Wunderkessel

Matholwch heiratet Branwen und zusammen reisen sie nach Irland, wo ihr Sohn Gwern zur Welt kommt. Trotzdem ist die Ehe nicht glücklich und als seine Untertanen vom Massaker Efnisiens an den Pferden erfahren, verbannt Matholwch Branwen in die Küche, wo sie hart arbeiten muss und geschlagen wird. Entsetzt über das Schicksal seiner Schwester, sammelt Bran seine Männer um sich und zieht nach Irland. Als die Nachricht von einem wandernden Berg in der Irischen See Matholwch erreicht, bekommt er Angst, denn er ahnt, dass es der Riese Bran ist, der durch die See wandert.[2] Um ihn zu beruhigen, lässt er einen Palast bauen, der erstmals groß genug für den Riesen ist. Zudem verspricht er, seinen Sohn Gwern zum König zu machen.

Bei einer Feier im neugebauten Palast verstecken sich irische Adelige, die mit dem Lauf der Dinge nicht einverstanden sind, in Mehlsäcken, um die Waliser zu überwältigen. Efnisien ahnt ihren Plan und erstickt die Männer in den Säcken, doch als er seinen Neffen Gwern ins Feuer wirft, bricht der Kampf aus. Efnisien stirbt bei der Zerstörung des Wunderkessels, der die gefallenen Iren immer wieder zum Leben erweckt. Er springt hinein und dehnt sich so sehr aus, dass der Kessel mit ihm zusammen zerplatzt. Bran wird tödlich verwundet und Matholwch fällt ebenfalls im Kampf. Schließlich überleben nur sieben Waliser und fünf schwangere irische Frauen, deren Kinder das Land neu bevölkern. Die Waliser kehren mit Branwen und dem abgeschlagenen Haupt Brans in die Heimat zurück.[3][4]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bernhard Maier: Das Sagenbuch der walisischen Kelten. Die Vier Zweige des Mabinogi. S. 39.
  2. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 682.
  3. Bernhard Maier: Das Sagenbuch der walisischen Kelten. Die Vier Zweige des Mabinogi. S. 36 ff.
  4. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 820 f.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Welsh mythology — Welsh mythology, the remnants of the mythology of the pre Christian Britons, has come down to us in much altered form in medieval Welsh manuscripts such as the Red Book of Hergest, the White Book of Rhydderch, the Book of Aneirin and the Book of… …   Wikipedia

  • Mitología galesa — Este artículo o sección necesita referencias que aparezcan en una publicación acreditada, como revistas especializadas, monografías, prensa diaria o páginas de Internet fidedignas. Puedes añadirlas así o avisar …   Wikipedia Español

  • Four Branches of the Mabinogi — The Four Branches of the Mabinogi are the best known tales from the medieval Welsh prose collection known as the Mabinogion . The word Mabinogi originally designated only these four tales, which are really parts or branches of a single work,… …   Wikipedia

  • Branwen — is also the name of a character in some versions of Tristan and Iseult . Branwen, Daughter of Llyr is a major character in the Second Branch of the Mabinogi , which is sometimes called the Mabinogi of Branwen after her. Branwen is a daughter of… …   Wikipedia

  • Bran (Sagengestalt) — Bran (kymrisch Bendigeidfran, dt. etwa Gesegnete Krähe ) ist ein Riese aus mittelalterlichen, walisischen Sagen. Gemäß den Erzählungen des Mabinogion ist er der Sohn Llyrs, des walisischen Meeresgottes, und seiner Gemahlin Penarddun. Obwohl er… …   Deutsch Wikipedia

  • Bran der Gesegnete — Brân Fendigeid [braːn ven digeid], auch Bendigeidfran oder Bendigeitvran, („Bran der Gesegnete“, „Gesegnete Krähe“, „Segensrabe“, von irisch/lateinisch benedicatios) ist ein Riese aus den walisischen Sagen. Aus dem Walisischen übersetzt bedeutet… …   Deutsch Wikipedia

  • Branwen — [ branwen] ist der Name einer Figur aus mittelalterlichen, walisischen Sagen, vor allem aus dem Mabinogion. Dort ist sie im zweiten Zweig, Branwen ferch Llŷr („Branwen, die Tochter Llŷrs“), die Hauptperson. Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und… …   Deutsch Wikipedia

  • Nisien — is a figure in Welsh mythology, the son of Penarddun and Euroswydd and twin brother of Efnisien. He appears in the Second Branch of the Mabinogi, which names Bran the Blessed, Branwen, and Manawydan as his half siblings. Nisien, also Nissyen, was …   Wikipedia

  • Bran the Blessed — (Welsh: Bendigeidfran, literally Blessed Crow ) is a giant and king of Britain in Welsh mythology. He appears in several of the Welsh Triads, but his most significant role is in the Second Branch of the Mabinogion , Branwen, daughter of Llyr . He …   Wikipedia

  • Nibelung — The German Nibelungen and the corresponding Old Norse form Niflung (Niflungr) is the name in Germanic and Norse mythology of the royal family or lineage of the Burgundians who settled at Worms. The vast wealth of the Burgundians is often referred …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”