Hainbuchen-Kleinbärchen

Hainbuchen-Kleinbärchen
Hainbuchen-Kleinbärchen
Nola confusalis.01.jpg

Hainbuchen-Kleinbärchen (Nola confusalis)

Systematik
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Überfamilie: Noctuoidea
Familie: Eulenfalter (Noctuidae)
Unterfamilie: Nolinae
Gattung: Nola
Art: Hainbuchen-Kleinbärchen
Wissenschaftlicher Name
Nola confusalis
(Herrich-Schäffer, 1847)

Das Hainbuchen-Kleinbärchen (Nola confusalis), auch Eichen-Grauspinnerchen genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Falter

Mit einer Flügelspannweite von 16 bis 22 Millimetern[1] zählen die Falter zu den kleineren Eulenfalterarten. Die Vorderflügel sind weißlich oder weißgrau gefärbt und teilweise mit braunen Punkten versehen. Bei vielen Exemplaren schimmert das Mittelfeld besonders hell und wird von dunklen Querlinien eingefasst. Ring- und Nierenmakel sind klein und kaum erkennbar. Hingegen sind einige schwarzbraune Flecke am Vorderrand deutlich ausgebildet. Auf den mit langen hellgrauen Fransen versehenen, weißgrauen Hinterflügeln heben sich ein Mittelfleck sowie die Adern dunkel ab.

Raupe

Die Raupen sind grünlich oder bräunlich gefärbt. Sie besitzen eine breite, gelbe Rückenlinie, die auf dem sechsten Segment durch einen braunen Querstrich unterbrochen wird sowie kleine, gelbliche Warzen mit dunklen Haaren.[2]

Ähnliche Arten

Eine Ähnlichkeit besteht zum Baumflechten-Kleinbärchen (Nola cicatricalis), das jedoch schmalere Vorderflügel und eine insgesamt dunklere Tönung besitzt. Bei Nola ronkayorum sind die dunklen Flecke am Vorderrand stärker ausgeprägt. Diese erst im Jahre 2006 beschriebene Art kommt jedoch nur im bulgarischen Rhodopengebirge sowie einigen Gebieten der Türkei vor und es gibt keine geographischen Überlappungen mit Nola confusalis.

Da die Unterschiede in der Flügelzeichnung bei den vorgenannten Arten gering sind, sollte eine zuverlässige Bestimmung durch eine genitalmorphologische Analyse erfolgen.

Geographische Verbreitung und Vorkommen

Das Hainbuchen-Kleinbärchen kommt in weiten Teilen Mitteleuropas vor. Als nördliche Grenze werden Großbritannien und Südskandinavien angegeben. Außerdem ist sie durch Asien bis Japan verbreitet.[3] Die Art bewohnt vorzugsweise Laubwälder.

Lebensweise

Die nachtaktiven Falter fliegen hauptsächlich von April bis Juni in einer Generation im Jahr. Sie besuchen gerne künstliche Lichtquellen. Ihre typische Ruhestellung ist mit abwärts gerichtetem Kopf. Die Raupen sind von Juni bis September zu finden. Sie ernähren sich von den Blättern verschiedener Pflanzen, beispielsweise von:[4][5]

Die Art überwintert in einem mit Blattteilen vermengtem Gespinst als Puppe.

Gefährdung

Das Hainbuchen-Kleinbärchen kommt in Deutschland gebietsweise zahlreich vor und wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet geführt.[6]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Michael Fibiger, Lázló Ronkay, Axel Steiner & Alberto Zilli: Pantheinae, Dilobinae, Acronictinae, Eustrotiinae, Nolinae, Bagisarinae, Acontiinae, Metoponiinae, Heliothinae and Bryophilinae.. In: Michael Fibiger, Lázló Ronkay, Barry Goater, Mariann Fibiger (Hrsg.): Noctuidae Europaeae. Band 11, Entomological Press, Sorø, Denmark 2009, ISBN 978-87-89430-14-0. 
  2. Walter Forster & Theodor Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas Band III Spinner und Schwärmer (Bombyces und Sphinges), Frankh´sche Verlagshandlung Stuttgart 1960
  3. Günter Ebert: Die Schmetterlinge Baden Württembergs. Band 4. Nachtfalter II Bombycidae, Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae. 1. Auflage. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8001-3474-8. 
  4. Manfred Koch: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Band 2. Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands. Neumann Verlag Radebeul 2. Auflage 1964
  5. E. und H. Urbahn: Die Schmetterlinge Pommerns mit einem vergleichenden Überblick über den Ostseeraum, Entomologischer Verein zu Stettin, Stettin 1939
  6. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 978-3-89624-110-8. 

Literatur

  • Michael Fibiger, Lázló Ronkay, Axel Steiner & Alberto Zilli: Pantheinae, Dilobinae, Acronictinae, Eustrotiinae, Nolinae, Bagisarinae, Acontiinae, Metoponiinae, Heliothinae and Bryophilinae.. In: Michael Fibiger, Lázló Ronkay, Barry Goater, Mariann Fibiger (Hrsg.): Noctuidae Europaeae. Band 11, Entomological Press, Sorø, Denmark 2009, ISBN 978-87-89430-14-0. 
  • Günter Ebert: Die Schmetterlinge Baden Württembergs. Band 4. Nachtfalter II Bombycidae, Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae. 1. Auflage. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8001-3474-8. 

Weblinks

 Commons: Hainbuchen-Kleinbärchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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