Elefalkan

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Aufteilung Afrikas an der Berliner Konferenz

Elefalkan ist ein politisches Kunstwort, das erstmals 2011 in einer Analyse der Zeitschrift Dialogue publiziert worden ist. Elefalkan bezeichnet eine neue Formel für schwache Staaten, welche die Vorteil der Zerstückelung (Balkanisierung) und derjenigen des gestützten schwachen Staates (éléphant malade auf französisch[1] vereinen soll, unter Ausschluss der Nachteile.[2]

Inhaltsverzeichnis

Beispiel Kongo

Am Beispiel der Demokratischen Republik Kongo zeigt de Beck die Unterschiede auf. Bei der Balkanisierung würde etwa Kivu Rwanda zugeschlagen, Ituri, Katanga und Kasaï unabhängig und es verbliebe ein Restkongo, wie nach der Auflösung Jugoslawiens ein Restjugoslawien aus Montenegro und Serbien verblieb. Hier sollten nach der Theorie eine Reihe von kleinen und leichter beeinflussbaren Staaten entstehen.[2]

Die Situation des kranken Mannes (oder Elefanten auf französisch) ist die heutige. Um eine Aufteilung zu verhindern und die Interessen gewisser Mächte zu wahren, wird der schwache Staat immer soviel gestützt, dass er nicht ganz zusammenbricht. Dabei gerät die Wirtschaft unter den Einfluss auslänischer Investoren und Banken. Als Beispiel wird auch das Ottomanische Reich Ende 19. Jahrhunderts genannt.[2]

Machtbereiche im Kongo bei Kriegsende (Juni 2003)

Die Formel Elefalkan versucht nun die Vorteile beider bisherigen Vorgehensweisen im Umgang mit zerfallenden Staaten unter Ausschluß derer Nachteile zu vereinen. Es entstehen also weder Kosten für den Aufbau neuer Staatswesen, noch für humanitäre Projekte, um den Staat künstlich am Leben zu erhalten.

Bei der Elefalkanisierung werden zuerst die Gründe der Instabilität untersucht. Dazu müssen sämtliche Interessen, seien sie lokal oder ausländisch oder wirtschaftlich, offengelegt werden. Tatsächliche oder vermeintliche Versuche, eine Provinz abzuspalten werden in diesem Schritt nicht beachtet. Durch eine Stärkung der lokalen Verwaltung (Dezentralisierung und Subsidarität) werden die lokalen Interessen gestärkt und besser in den Gesamtstaat eingebunden. Dadurch wird dieser gestärkt und kann seine Souveränität ausüben. Dadurch gewinnt er die Kontrolle der Staatsmacht oder die Zoll- und Steuerhoheit zurück und der Rechtsstaat wird gestärkt, was wiederum den ausländischen Investoren entgegenkommt.

Gemäss dem Autor de Beck lenken Diskussionen über die Balkanisierung in vielen Fällen nur von den wahren Problemen ab. In seinem historischen Bezug ziele das Wort auf die territoriale Abspaltung und Nationalitätsfragen, während die realen Gefahren normalerweise – unbesehen von der Nationalität – von denjenigen kommen, welche dem Geld dienen und nicht dem Land.[2]

Verbreitung

Nach der Publikation des Aufsatzes von Guy de Beck in Dialogue im Juli 2011 wurde der Begriff einerseits von der päpstliche Missions-Preßeagentur Fides weiterverbreitet,[3] andererseits von verschiedenen im Ostkongo tätigen Missionsgesellschaften aufgenommen.[4] [5] Ende September publizierte die nord-kongolesische Wochenzeitung Itimbiri ya Sika ein Dossier zum Thema.[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. entspricht etwas dem Ausdruck des kranken Mannes in Kranker Mann am Bosporus
  2. a b c d Guiy de Beck: La balkanisation de la RDC. in: Dialogue, Dossier spécial Juli 2011.
  3. Fidesdienst, 5. August 2011.
  4. Solidarità Muungano, Juli 2011.
  5. Rete Pace per il Congo, 5. August 2011.
  6. Itimbiri ya Sika, 29. September 2011.

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