- Joseph Elgiser
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Joseph Moiseevich Elgiser (* 29. Dezember 1929 in Czernowitz) ist ein ukrainischer Arzt, Komponist, Musikpädagoge und Pianist.
Leben
Joseph Moiseevich Elgiser wurde 1929 in der Familie eines Tischlers in Neu Zuczka, damals ein Vorort der Stadt Czernowitz (heute eingemeindet), geboren. Während der Besetzung der Bukowina deportierten die faschistischen Eroberer ihn in ein Konzentrationslager in Transnistrien (rumänisches Besatzungsgebiet) im heutigen Gebiet Winnyzja, später in ein Ghetto der Stadt Kopaihorod, ebenfalls im Gebiet Winnyzja. Nach der Befreiung der Ukraine durch die sowjetische Armee kehrte er 1944 nach Czernowitz zurück.
Er studierte zunächst Medizin im medizinischen Institut Czernowitz und praktizierte dann sechs Jahre als Chirurg im Krankenhaus Grosinzy im Gebiet Czernowitz.
1952 begann er sich mehr und mehr der Musik zuzuwenden, indem er zunächst Mitglied des Gebietsverbandes der Komponisten Czernowitz wurde, später, im Jahr 2000, Mitglied des Komponistenverbandes der Ukraine.
1955 schloss er mit Auszeichnung die Klavierausbildung der Musikfachschule in Czernowitz ab. Er arbeitete danach als Pädagoge und Konzertmeister im „Schülerpalast“ in dieser Stadt. 1961 nahm er die Anstellung als Musikpädagoge für Klavier in der Musikfachschule an und unterrichtete dort mehr als 30 Jahre „Methodik des Klavierspieles“. 1965 schloss er seine Ausbildung an der Musikhochschule P. I. Tschaikowsky in Kiew ab. Er arbeitete mit bekannten Musikern wie Mstislaw Rostropowitsch, D. Gnatiuk, M. Stefjuk, A. Solovjanenko, O. Kryssa und P. Karmaljuk. Seine eigene Konzerttätigkeit blieb zuerst auf die Konzertsäle Osteuropas beschränkt und führte ihn bis Kiev und Moskau. Nach der politischen Wende wurden auch die Musikmanagements westlicher Länder auf ihn aufmerksam und luden ihn zu Konzerten nach Wien, Venedig, Taormina, Valetta und ins österreichische Festspielstädtchen Ossiach. Von mehreren Festivals ging er als Preisträger hervor.
Zwischen 1998 und 2001 organisierte und gestaltete er in Czernowitz eine Reihe von historisch-musikalischen Abenden in verschiedenen Sälen der Stadt. Dabei spielte er insgesamt über 400 Werke von Bach, Schubert, Schumann, Chopin, Mozart, Brahms und Weber. Es war nicht allein die interpretatorische Qualität, die Beachtung fand, sondern auch die enorme Gedächtnisleistung: Sämtliche Werke spielte er frei aus dem Kopf.
Elgiser ist in der Ukraine bekannt als Komponist, Musikwissenschaftler, ständiger Autor von Zeitungsartikeln und Rezensionen sowie Autor von Artikeln des Ukrainischen musikalischen Wörterbuchs. Er hat mehr als 200 Klavier- und Orchesterwerke komponiert, zahlreiche Kammermusikwerke, rund 70 Lieder, Romanzen, Chor- und andere Vokalwerke mit zum Teil eigenen Texten. Seit 2008 wird der Komponist, in Deutschland auch unter dem Namen „Ölgießer“ oder auch „Ohlgießer“ bekannt. Einige Kompositionen sind in Jüdische Musik, Band I zusammengefasst. Er enthält Themen von Tänzen wie dem Freylech (fröhlich) bis zu Erinnerungen an das Lager.[1]
Preise und Auszeichnungen
- Vorobkevich-Preis
- 1999: Verdienter Künstler der jüdischen Kultur in der Ukraine
- 199: Goldene Medaille der UNESCO, Titel „Der goldene Name der Weltkultur“[2]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.weigert-berlin.de/shop/noten_orgel___klavier_klavier.htm
- ↑ http://www.holocaust.kiev.ua/eng/newse/news1e.htm
"Czernowitzer Köpfe - Kurzbiographien bedeutender Bukowiner", Heft 18 der Reihe "Czernowitzer Kleine Schriften", Innsbruck 2006, S. 50 f "Musik aus der Bukowina/Musica Bucovetiae/Music from Bucovina"; Booklet zur CD, herausgegeben vom Traditionsverband "Katholische Czernowitzer Pennäler", Innsbruck 2003
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