Elisabethkirche (Hochschneeberg)

Elisabethkirche (Hochschneeberg)
Elisabethkirche

Die Elisabethkirche oder Kaiserin Elisabeth-Gedächtniskirche ist eine kleine römisch-katholische Kirche, auf Grund ihrer Größe auch oft nur Elisabethkirchlein genannt, auf dem Hochschneeberg in Niederösterreich. Sie befindet sich unweit der Bergstation der Schneebergbahn. Die Elisabethkirche gehört zur Pfarre Puchberg am Schneeberg und ist die höchstgelegene Kirche der Erzdiözese Wien[1]in einer Höhe von 1.796 m ü. A..

Die Kirche wurde im Auftrag von Kaiser Franz Joseph im Jahr 1901 im Jugendstil im Andenken an Kaiserin Sissi nach Plänen des Architekten Rudolf Goebel erbaut.[2] Die Weihe des Elisabethkirchleins wurde am 5. September 1901 durch den Wiener Weihbischof Godfried Marschall vorgenommen.

Im Vorraum ist eine Marmortafel mit dem Vers von Peter Rosegger:

„Sei mir gegrüßt, du schönes reines, auf einsamer Höhe erblühendes Edelweiß, erhaben trauerndes Sinnbild du der herrlichen Frau!“

Peter Rosegger

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entstehungsgeschichte

Seit 1840 spielte man mit dem Gedanken ein steinernes Haus mit wissenschaftlichen Apparaten auf der Gipfelregion des Schneebergs zu errichten, wofür sich der Schneebergforscher A. Schmid stark machte. Bis 1898 passierte nichts ehe mit der Gründung des Club der Schneebergfreunde dieses Haus als Denkmal für den Erbauer der Zahnradbahn, Leo Arnoldi, in den Sinn kam. Als Kaiserin Sissi ermordet wurde plante man mit dem Gebäude jene zu verewigen. Es sollte ein Observatorium mit Aussichtsturm und mit einem Votivraum errichtet werden. In diesem sollte jährlich am Todestag der Kaiserin eine Seelenmesse gefeiert werden. Es fanden sich einige Fachleute zusammen um das Projekt konkret zu planen, die Ausführung scheiterte jedoch an den zu erwarteten Kosten. Regierungsrat Zehden schlug vor zunächst eine Gedächtniskirche zu errichten und vom Observatorium abzusehen. Wenig später löste sich der Club der Schneebergfreunde wegen finanziellen Schwierigkeiten auf, worauf der Plan für die Verewigung von Leo Arnoldi statt Kaiserin Sissi verstarb. [3]

Elisabethkirche mit Bergstation

Mit Unterstützung des damaligen Ortspfarrers Anton Falk, nahm der Wiener Architekt Rudolf Goebel die Sache selbst in die Hand, entwarf Pläne und versuchte die Kirche mit zwei Freunden aufzubauen. Weihbischof Johann Baptist Schneider unterstütze das Konzept ebenfalls, als er einige Tage in Puchberg Urlaub machte. Prompt wurde ein Bau-Komitee gegründet, dessen Obmann Anton Falk war. Finanzielle Probleme löste das ebenfalls neu gegründete Frauen-Komitee in Wien, das sich den Gewinn von Geldmitteln zur Aufgabe machte. Der Bau stand unter dem Schutz von Erzherzogin Marie Rainer. Der Obmann schlug für den Bau den Luxboden vor, südöstlich von der Endstation der Zahnradbahn, der vom Grundbesitzer Johann Ernst Graf Hoyos-Sprinzenstein gegen einen Anerkennungszins verpachtet wurde (700 m²). [4]

Baugeschichte

Elisabethkirche während Renovierungsarbeiten (2010)

Nachdem die Pläne vom Architekten Rudolf Goebel fertig gestellt wurden, legte Pfarrer Anton Falk im Frühjahr 1899 den Grundstein. Ab 9. September desselben Jahres gab es wegen des plötzlichen Wintereinbruches einen Baustopp. Anfang der Jahrhundertwende beendete das Wiener-Baum Komitee wegen Mangel finanzieller Mittel den Bau endgültig. Falk übernahm die Kontrolle und brachte die Puchberger Baufirma Lorenz Dirtl dazu ab 22. Juni 1900 weiterzuarbeiten. Am 22. Oktober desselben Jahres erfolgte der nächste Baustopp. Bis dahin war der Rohbau sowie der Außenputz komplettiert. Im Sommer 1901 wurde das Gebäude fertiggestellt. Die feierliche Schlusssteinlegung erfolgte am 4. September 1901. Einen Tag später kam es zu Weihe der Kirche durch Weihbischof Godfried Marschall. [5]

1903 endeten die Außenarbeiten am Gelände. Malereien wurden erst 1907 von den beiden k. u. k. Hof-Dekorationsmalern Knaus und Pruszinsky gemacht. 1914 bekam die Kuppel ein Sternenmosaik aus venezianischem Glas. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch die Elisabethkirche beschädigt, worauf 1949 um Geldmittel für eine Renovierung durch den 1928 gegründeten Verein Vereines zur Erhaltung des Elisabeth-gedächtniskirche auf dem Hochschneeberg gebeten wurde. Wegen unzufriedenstellenden Teilsanierungen, fand ab 1955 eine Generalrenovierung durch den Niederösterreichischen Wirtschaftsbund statt. Es entstehen jedoch darauf wegen Winterstürmern weitere Schäden. Da der Verein den Aufgaben nicht mehr gewachsen ist, löst er sich am 30. Dezember 1968 auf, sodass die Verantwortung für die Instandhaltung seitdem beim Ortspfarrer liegt. zwischen 1974 und 1981 finden mithilfe des Landes Niederösterreich und des Bundesdenkmalamtes weitere Sanierungen statt. 1985 wird die Kirche neu ausgemalt und die fünf Statuen werden restauriert. Vier Jahre später erfolgt eine Außensanierung. 1996 wurde das Kupferdach erneuert. Gleichzeitig wurde ein perforierter Fensterflügel an der Einstiegsöffnung angebracht, sodass das Kuppelmosaik bis heute schimmelfrei geblieben ist. [6] 2010 wurde das Bauwerk erneut renoviert.

Bilder

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Puchberg - Die Pfarre am höchsten Berg Niederösterreichs auf Stephanscom.at abgerufen am 5. Februar 2010
  2. Rudolf Goebel. In: Architektenlexikon Wien 1880–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007. abgerufen am 5. Februar 2010
  3. Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche am Hochschneeberg, Zeitschrift 2006, S.18 f.
  4. Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche am Hochschneeberg, Zeitschrift 2006, S.19 f.
  5. Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche am Hochschneeberg, Zeitschrift 2006, S.20
  6. Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche am Hochschneeberg, Zeitschrift 2006, S.21 f.
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