Helsingør Skibsværft

Helsingør Skibsværft

Die dänische Werft Helsingør Skibsværft og Maskinbyggeri A/S bestand von 1882 bis 1983 in Helsingør.

Einzelheiten

In der Zeit ihres Bestehens entstanden zahlreiche verschiedene Schiffstypen und Schiffsmotoren auf der über Jahrzehnte erfolgreichen Werft. Außer im Spezialschiffsbau, insbesondere im Bau von Fahrgastschiffen, Fähren, Kühl- und Linienfrachtschiffen machte sich das Unternehmen auch in der Konstruktion von Containerschiffen einen Namen. Daneben wurde eine Schiffsreparaturabteilung mit Schwimmdocks bis zu 12.000 Tonnen Tragfähigkeit betrieben.

Geschichte

Die 1930 in Helsingør gebaute Otto Petersen

Gegründet wurde die Werft am 1. März 1882 als A/S Helsingør Jærnskibs- og Maskinbyggeri auf Betreiben von Mads Christian Holm der Rederiet Norden gegründet. Dieser leitete das Unternehmen auch bis zu seinem Tod im Jahr 1892. Das Unternehmen war von Beginn an eine Aktiengesellschaft und als Stahlschiffswerft ausgelegt. 1913 übernahmen Burmeister & Wain und die Reederei DFDS die Anteilsmehrheit am Unternehmen. Nur drei Jahre darauf veräußerte B&W seine Anteile jedoch komplett an die DFDS, die so über die folgenden Jahrzehnte zu einem prägenden Faktor der Werftgeschichte wurde.

Nachdem die Werft schon in den 1920er Jahren mit einer Modernisierung und dem Erkunden neuer Techniken, wie dem Betonschiffbau begann, bezog der Schiffbaubetrieb im Jahr 1933 ein neues großzügigeres Gelände und steigerte die Zahl der Belegschaft auf rund 2500 Mitarbeiter. Seit 1935 bot die Werft Dieselmotoren in Lizenz von B&W an. Der erste dort hergestellte Motor wurde 1937 im Passagierschiff Kronprins Olav eingebaut.

Die 1974 in Helsingør gebaute Omar II

In den Nachkriegsjahren profitierte der Betrieb von der starken Schiffbaukonjunktur dieser Jahre und beschäftigte bis zu 3600 Werftarbeiter. Mitte der 1950er Jahre beschäftigte sich die Werft eine Zeit lang mit der Forschung an Gasturbinenschiffen, wobei Grundstein für den Bau und Einbau von Turboladern gelegt wurde. Zu selben Zeit ging die Werft beim Zusammenbau der Schiffskörper vom Nieten zum Schweißen über. 1957 übernahm man die Anteilsmehrheit am Mitbewerber Aarhus Flydedok und gliederte die Werft in Aarhus als Tochtergesellschaft in das Unternehmen ein.

1964 ging die Aktienmehrheit an die Reedereien J. Lauritzen und DFDS. Vier Jahre darauf wird die Arbeit der Werften in Helsingør, Ålborg und Frederikshavn unter dem Dach der gemeinsamen Koordinierungsgesellschaft DAN-Værft A/S zusammengefasst.

Auch unter der Dachgesellschaft konnte die ab Mitte der 1970er Jahre aufziehende Schiffbaukrise nicht abgewehrt werden. Es begann ein zunächst langsamer Niedergang der Werft, in dem 1976 auch der Werftverbund mit der Aarhus Flydedok aufgelöst wurde. Seit 1980 schrieb man kontinuierlich rote Zahlen und 1983 ging das Unternehmen nach dieser längeren Durststrecke in Konkurs. Lediglich die in Frederikshavn als HV-Turbo firmierende Reparaturabteilung konnte mit verkleinertem Personalstamm wiedereröffnet werden.

2010 eröffnete nach zweijähriger Bauzeit in den ehemaligen Werftgebäuden im Hafen von Helsingør die Kulturværftet, die heute das Kulturzentrum der Helsingør Kommune beheimatet. In ihr befindet sich auch ein Werftmuseum, in dem die Geschichte der Werft dokumentiert wird.

Weblinks

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