- Schiffsmotor
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Ein Schiffsmotor dient dem Antrieb (zumeist Vortrieb) eines Wasserfahrzeuges (Schiffe, Boote, U-Boote u.a.). Die Geschwindigkeit des Schiffes wird über die Drehzahl oder über die Steigung des Verstellpropellers geregelt.
Inhaltsverzeichnis
Arten
Zu den Pionieren der Schiffsmotoren zählten die Gasmotoren und die Glühkopfmotoren, die heute jedoch nur eine geringe oder keine Rolle mehr spielen. Je nach Betriebsstoff des Schiffsantriebs gibt es folgende Motoren:
- Gasmotor
- Glühkopfmotor
- Elektromotoren, gespeist von Batterien und teils zusätzlich Solarzellen auf dem Deck
- Dampfmotoren
- Dampfmaschinen
- Verbrennungsmotoren (siehe auch Schiffsdieselmotor)
- Turbinen
- Magnethydrodynamischer Antrieb (bisher wenig erfolgreich u.a. in Japan erprobt)
Die Motoren können im (Innenbordmotor) oder am Fahrzeug (Außenborder) montiert sein. Bei innenliegenden Motoren wird das Drehmoment über eine Propellerwelle an den Propeller, das Schaufelrad, einen Generator oder den Jet-Antrieb übertragen. Bei Luftkissenbooten wirkt der Propeller nicht im Wasser, sondern in der Luft.
- Schiffsantriebsmotoren
- Bedeutende Hersteller von Großmotoren (Dieselmotoren)
- Caterpillar
- Deutz AG
- MAN Diesel
- MTU Friedrichshafen
- Wärtsilä
- SEMT Pielstick
- Bedeutende Hersteller von Kleinmotoren sind im Artikel Bootsmotor gelistet.
- Bedeutende Hersteller von Großmotoren (Dieselmotoren)
- Hilfsmotoren
- Bugstrahlanlage (Hilfssteuerung mittels Wasserstrahl)
- Antrieb der Generatoren für die gesamte Schiffselektrik
Energiequellen
- Schweröl, Orimulsion
- Dieselkraftstoff
- Petroleum
- Benzin
- Erdgas, Stadtgas
- Kohle
- Kernenergie (nur bei sehr großen Schiffen und U-Booten)
- Elektrizität beim Elektroboot
- Sonnenenergie beim Solarboot
- Wasserstoff (z.B. beim Alsterschiff mit Brennstoffzellenantrieb Alsterwasser)
Die elektrische Energie wird an Bord durch Generatoren oder Brennstoffzellen erzeugt. Die Generatoren werden wiederum durch Verbrennungsmotoren, Dampfmotoren, Gasturbinen, Dampfturbinen oder Dampfmaschinen angetrieben.
Eine Sonderstellung nehmen Elektroantriebe mit Solargeneratoren ein, die keine Primärenergie mitführen müssen, jedoch meist über Akkumulatoren zur Pufferung verfügen.
Die Stromerzeugung aus Wasserstoff in Brennstoffzellen ist für U-Boote eine sehr interessante Option, da hierdurch schnelllaufende Pumpen, hohe Temperaturen und gefährliche physikalische Prozesse (im Vergleich zu Kernreaktoren) vermieden werden. Anwendung findet sie in der in Deutschland gebauten U-Boot-Klasse 212 A.
Die Dampferzeugung kann beispielsweise durch Kernreaktoren, Kohle-, Öl- oder Gasfeuerung erfolgen.
Siehe auch
Literatur
- Volle Kraft voraus: Die Entwicklung der Antriebstechnik. In: Schiff & Hafen, Heft 12/2009, S. 14–21. Seehafen-Verlag, Hamburg 2009, ISSN 0938-1643
- Hans-Jürgen Reuß: 125 Jahre Motorschifffahrt. Beilage in: Hansa, Heft 4/2011, Schiffahrtsverlag Hansa, Hamburg 2011, ISSN 0017-7504
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