Emanuel Friedrich Hagemeister

Emanuel Friedrich Hagemeister

Emanuel Friedrich Hagemeister (* 12. Februar 1764 in Greifswald; † 21. Juli 1819 in Berlin) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Emanuel Friedrich Hagemeister war ein Sohn des Lucas Friedrich Hagemeister (1731–1770), akademischer Sekretär in Greifswald, und jüngerer Bruder von Johann Gottfried Hagemeister.[1] Er besuchte die Greifswalder Stadtschule und studierte ab 1781 an der Universität Greifswald Rechtswissenschaften, Philosophie und Geschichte. In den Jahren 1784 bis 1786 setzte er sein Studium an der Universität Göttingen fort. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Universität Halle kehrte er nach Greifswald zurück, wo er 1788 zum Doktor promoviert wurde. Er wurde 1789 Adjunkt, 1794 außerordentlicher und 1797 ordentlicher Professor an der juristischen Fakultät. 1801 wurde er zum Rektor der Hochschule gewählt.[2] Er veröffentlichte zahlreiche juristische Schriften.

Daneben war er seit 1790 als Anwalt am Obertribunal Wismar und ab 1797 als Assessor am Greifswalder Konsistorium tätig. 1802 wurde er Rat am Obertribunal, dem späteren Oberappellationsgericht. Während der französischen Besetzung Schwedisch-Pommerns gehörte er der von den Franzosen eingesetzten provisorischen Regierung an, deren Vizepräsident er 1809 war. Er war Mitglied der Kommission zur Umgestaltung der Gesetzgebung in Schwedisch-Pommern, die 1810/1811 in Stockholm und Örebro beriet. 1811 wurde er zum Ritter des Nordstern-Ordens ernannt.[3]

Nach dem Übergang des Landes an Preußen ging er als Geheimer Oberjustizrat und Staatsrat, verantwortlich für die neuen preußischen Provinzen,[3] nach Berlin wo er unter Carl Friedrich von Beyme tätig war. Dort starb er 1819.

Emanuel Friedrich Hagemeister war verheiratet mit Charlotte v. Sjöholm († 1829 in Greifswald).

Schriften (Auswahl)

  • Beiträge zum allgemeinen und europäischen Völkerrecht. Struck, Stralsund 1790.
  • Versuch einer Einleitung in das mecklenburgische Staatsrecht. Koppe, Rostock 1793.
  • Einleitung in die Wissenschaft des Schwedisch-Pommersche Lehnrechts. Lange, Berlin 1800. (Digitalisat)
  • Anleitung zur mündlichen Instruction im Processe. 1814.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Theodor PylHagemeister, Johann Gottfried Lukas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 331 f.
  2. Die Rektoren der Universität 1800–1899. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, abgerufen am 27. Januar 2010.
  3. a b Nils Jörn: Greifswalder, Rostocker, Bützower und Erlanger Professoren am Wismarer Tribunal. In: Dirk Alvermann, Jürgen Regge (Hrsg): Justitia in Pommern. LIT Verlag, Berlin-Hamburg-Münster 2004, ISBN 3-8258-8218-7, S. 232f. (Digitalisat)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hagemeister — ist der Familienname von Emanuel Friedrich Hagemeister (1764–1819), deutscher Rechtswissenschaftler Erich Hagemeister (1878–1958), deutscher Schriftsteller, Dramaturg und Dramatiker Johannes Hagemeister (1502–1569), deutscher römisch katholischer …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Greifswald — Heinrich Rubenow Sibylla Schwarz …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Gesterding — Franz Christian Gesterding im Jahre 1839 Franz (Christian) Gesterding, auch als Friedrich Gesterding[1] bezeichnet, (* 6. März 1781 in Greifswald; † 16. Dezember 1841 ebenda …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Philipp Breitsprecher — Franz Philipp Breitsprecher, geadelt als von Breitenstern, in der Literatur auch als Franz Philipp Breitsprecher von Breitenstern (* Juli 1739 in Bergen auf Rügen; † 27. November 1798 in Wismar) war ein deutscher Jurist, Hochschullehrer und… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Huwald — Sein ehemaliges Wohnhaus in Uetersen, heute Denkmalgeschütz Johann Silvester Huwald (* 24. April 1791 in Waldshagen; † nach 1865 in Uetersen) war ein deutscher Autor und Advokat am Ober und Landesgericht in Schleswig. Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Wismarer Tribunal — Der Fürstenhof in Wismar, Gerichtssitz von 1653 bis 1802 …   Deutsch Wikipedia

  • 13. Jänner — Der 13. Januar (in Österreich und Südtirol: 13. Jänner) ist der 13. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch 352 (in Schaltjahren 353) Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar …   Deutsch Wikipedia

  • Alter Friedhof (Greifswald) — Der Alte Friedhof ist ein unter Denkmalschutz stehender Friedhof der Hansestadt Greifswald, der zu den ältesten planmäßig gestalteten Friedhofsanlagen Pommerns gehört. Der 4,4 Hektar große Friedhof befindet sich in der Mühlenvorstadt zwischen dem …   Deutsch Wikipedia

  • 13. Januar — Der 13. Januar (in Österreich und Südtirol: 13. Jänner) ist der 13. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit verbleiben noch 352 (in Schaltjahren 353) Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister von Stralsund — Bürgermeister wurden in Stralsund im Mittelalter zumeist von den bedeutendsten Gilden gestellt. Zahlreiche Porträts von Bürgermeistern der Stadt befinden sich im Rathaus Stralsund. Das Amt des Bürgermeisters wurde meist auf Lebenszeit vergeben.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”