- Emilie von Hessen-Kassel
-
Emilie von Hessen-Kassel (* 11. Februar 1626 in Hersfeld; † 15. Februar 1693 in Frankfurt am Main) war eine Prinzessin von Hessen-Kassel und durch Heirat Fürstin von Tarent und Talmont.
Leben
Emilie war die älteste Tochter des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel (1602–1637) aus dessen Ehe mit Amalie Elisabeth (1602–1651), Tochter des Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg.
Sie heiratete am 15. Mai 1648 in Kassel Henri Charles de La Trémoille, Fürst von Tarent und Talmont (1620–1672), der als General in hessischen Diensten bei Emilies Mutter stand und dessen Großvater Claudius Hugenotte geworden war. Die Eheschließung förderte erheblich den Einfluss französischer Sprache und Mode am Hof von Kassel. Emilie folgte ihrem Mann zunächst in die Niederlande und dann nach Frankreich.
Zum Emilies Hofstaat gehörte Eleonore d’Olbreuse, die bei einem Besuch der Fürstin in ihrer Heimatstadt Kassel 1664 ihren späteren Ehemann Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg kennenlernte.
Nach dem Tod ihres Mannes kehrte Emilie nach Deutschland zurück und lebte in Frankfurt am Main, wo sie Waldenser unterstützte. Sie starb dort 67-jährig an den Windpocken. Ihre Leiche wurde nach Kassel überführt.
Nachkommen
Aus ihrer Ehe hatte Emilie folgende Kinder:
- Charlotte Emilie (1652–1732)
- ∞ 1680 Graf Anton von Aldenburg (1633–1681)
- Charles Belgique (1655–1709), Herzog von Thouars
- ∞ 1675 Madeleine de Crequy († 1707)
- Frédéric-Guillaume (1658–1738), Fürst von Talmont
- ∞ 1707 Elisabeth Anne de Bouillon
- Henriette-Célèste (* 1662, † jung)
- Marie-Sylvie (1662–1692)
Literatur
- Otto Flake: Große Damen des Barock, 1961
- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici: Die Waldenser und ihre Verhältnisse zu dem Brandenburgisch-preussischen Staate S. 172
- Franz Carl Theodor Piderit: Geschichte der Haupt- und Residenzstadt Kassel S. 221
- Silke Köhn: Vom Zauber einer Legende. Das Bildnis der Charlotte Améie de la Trémoille, Gräfin von Aldenburg (1652-1732). Oldenburg 2005
Wikimedia Foundation.