- Employee Assistance Program
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Als Employee Assistance Program (EAP) bezeichnet man im Personalwesen Programme zur (externen) Mitarbeiterberatung.
Allgemeines
Während in Deutschland – auch wegen der hiesigen Tradition der Mitbestimmung durch Betriebsräte – bislang nur wenige Konzerne wie Siemens oder SAP explizit derartige Programme aufgelegt haben, gehört EAP in den USA zum Unternehmensalltag in zahlreichen Firmen. Ursprünglich entwickelt wurden diese Programme in den 1930er Jahren, um Beschäftigte mit Suchtproblemen zu unterstützen.[1]
Nutzung
Heutzutage dient ein EAP konkret dazu, Mitarbeiter bei beruflichen und privaten Problemen qualifiziert zu beraten. Wichtige Bereiche sind hier:
- Beratung bei psychischen Belastungen am Arbeitsplatz [2]
- Suchtberatung
- Konfliktberatung
- Beratung bei organisatorischen Problemen (z.B. Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen)
- Work-life-balance
Da hier gesundheitliche, betriebssoziologische und organisatorische Problemfelder ineinander greifen können, bieten manche Firmen mittlerweile integrierte Beratungsdienste mit Experten aus verschiedenen Berufen an (Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen, Coaches) an. Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive erhoffen sich Firmen von EAP – auch im Hinblick auf den demographischen Wandel – vor allem folgende Vorteile:
- Steigende Mitarbeiterbindung
- Weniger Fehlzeiten, weniger Ausfallkosten [3]
- Höhere Produktivität
- Geringere Unfallzahlen[4]
Da es in Deutschland bislang keine verbindlichen Standards für EAP gibt, gehen Experten davon aus, dass neben vielen seriösen Dienstleistern in diesem Bereich ggf. auch Firmen mit zweifelhaften Angeboten aktiv sind. Beratungsstandards wurden u. a. von der Employee Assistance Professionals Association formuliert.
Einzelnachweise
- ↑ „Seelsorge für gestresste Mitarbeiter“, Der Spiegel
- ↑ „Mitarbeiterberatung nicht nur in Krisensituationen (Fall Telekom)“, CarpeDiem24.de
- ↑ „Ausfallkostenkalkulator“, EAP Anbieter
- ↑ „Externe Mitarbeiterberatung per EAP“, PersonalPraxis24.de
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