Ernst Kopp (Architekt)

Ernst Kopp (Architekt)

Ernst Kopp (* 25. März 1890 in Brünn; † 1955) war ein deutscher Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Ernst Kopp war der Sohn des Architekten Emil Kopp und seiner Frau Helene Kopp, geborene Gielen. Nach dem Besuch des Gymnasiums und einer Kunstgewerbeschule war er ab 1913 selbstständiger Architekt.

Sein Interesse nach technischen Neuheiten veranlasste ihn, während des Ersten Weltkriegs in die junge deutsche Fliegertruppe einzutreten. Nach seiner Ausbildung zum Piloten wurde der Vizefeldwebel Ernst Kopp Ende 1916 als Flugzeugführer zur Feldfliegerabteilung 41 versetzt. Die Feldfliegerabteilung 41 wurde 13. September 1914 aufgestellt. In dieser Einheit erlebte er am 10. November 1916 den 1. Luftsieg von Vizefeldwebel Hahn (Pilot) und Leutnant Engel (Beobachter). Kurz darauf wurde die FFA 41 in die Fliegerabteilung (A) 258 umbenannt. Nach Ablegung der Pflichtprüfungen erhält er Anfang 1917 das preußische Flugzeugführerabzeichen. Im März 1917 schockierte die Nachricht vom abgeschossenen Prinzen Karl-Friedrich von Preußen die Abteilung. Der Prinz war stellvertretender Leiter der FA (A) 258. Er hatte als Gast der Jagdstaffel Boelcke diverse Flüge mit einem Albatros-Kampfeinsitzer unternommen. Bei einem solchen Flug bekam er einen Schuss in den Motor, sodass er auf feindlichem Gebiet landen musste. Unverletzt versuchte er zu Fuß die eigenen Linien zu erreichen, als er angeschossen in Gefangenschaft geriet. Im Lazarett schrieb er noch diverse Briefe. Aber am 7. April 1917 starb er dort an seinen Verletzungen. Im Juli wechselte die Fliegerabteilung ihren Standort und zog in das Chateau du Biez, einen Landsitz bei Pecq in der Nähe von Tournai in Belgien. Zusammen mit seinem Beobachter Leutnant Paulun, der im Juni 1917 von der Fliegerabteilung (A) 221 gekommen war, flog er erfolgreiche Einsätze, die am 31. Juli 1917 durch die Verleihung des Eisernen Kreuzes 1. Klasse belohnt wurden. Am 28. August 1917 verließ Ernst Kopp die Einheit und hielt sich kurze Zeit bei der Fliegerersatzabteilung 1 in Adlershof auf. Es ist anzunehmen, dass Kopp diverse Übungsflüge mit Kampfeinsitzer durchgeführt hatte. Er wurde dort zum Kampfeinsitzerpilot ausgebildet. Dann kam die Versetzung zur Kampfeinsitzerstaffel 4 b nach Freiburg. Der Heimatschutz hatte Bedarf an einen Piloten gemeldet. Diese Staffel hatte die Aufgabe die süddeutschen Städte vor feindlichen Bombenangriffen zu schützen. Die Einheit flog u.a. Siemens Schuckert D III Flugzeuge. Als Führer wurde Anfangs 1918 Leutnant Friedrich Karl Weber, ab August 1918 Leutnant Karl Haustein eingesetzt. Bei dieser Einheit erfolgte auch die Beförderung zum Leutnant. Leutnant Ernst Kopp hatte zwar keinen bestätigten Luftsieg, jedoch war er bei seinen Vorgesetzten sehr geschätzt. Die Kampfeinsitzerstaffeln 4 a und 4 b wurden per 29. Oktober 1918 zur württembergischen Jagdstaffel 84 zusammengefasst.

Nach dem Krieg ging er wieder in seinem erlernten Beruf als Architekt nach. Neben Ludwig Lesser und Emil Kopp wurde er mit der Planung von Bad Saarow beauftragt. Auf ihn gehen in Bad Saarow unter anderem das Moorbad und mehrere Villen zurück, beispielsweise die von Otto Tetens in der Seestraße (1930) und das Sommerhaus der beiden Fräulein von Gottberg (1931). [1] Kopp baute auch das Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin[2], das Königliche Hospital Al Maossat in Alexandria, das Deutsche Hospital in Rio de Janeiro sowie weitere Krankenhäuser und öffentliche Bauten in Deutschland. Kopp war Mitglied im Bund Deutscher Architekten und nach 1933 – wie alle Architekten und Künstler – in der Reichskulturkammer.

Aus Kopps erster Ehe mit Freda von Rohrscheidt stammen drei Kinder: Jürgen, Ute und Burkhard. In zweiter Ehe heiratete er Marie Winkler. Sein Sohn Emil Kopp arbeitete ebenfalls als Architekt in Bad Saarow.

Literatur

  • Herrmann A. L. Degener: Degeners Wer ist's? (10. Ausgabe) Degener, Berlin 1935.
  • Reinhard Kiesewetter: Traumgehäuse Bad Saarow. Bad Saarow 2002.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Kopp: Gesetzmäßiges Bauen. Teil I. J. P. Bachem, Köln ca. 1932. (herausgegeben von Hermann Kohlmann, Köln)
  2. Martin-Luther-Krankenhaus: Unsere Geschichte

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