- Ernst Walter Zeeden
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Ernst Walter Zeeden (* 14. Mai 1916 in Berlin ; † 5. September 2011[1]) war ein deutscher Historiker sowie Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Eberhard Karls Universität (1957–1984).
Wissenschaftliche Laufbahn
Zeeden wurde an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg habilitiert. Er wirkte seit 1958 in Tübingen. Er baute hier einen der ersten Geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zum Thema „Spätmittelalter und Reformation“ zusammen mit dem Historiker Josef Engel und dem kürzlich verstorbenen Theologen Heiko Augustinus Oberman auf. Zeedens Lebenswerk umfasst die Epochen der Reformation und des Konfessionellen Zeitalters, zu deren Neubewertung in der deutschen und europäischen Geschichte er Entscheidendes beitrug. Wenn heute die Entstehung der Konfessionen, Konfessionsbildung und Konfessionalisierung sowie die Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit zentrale Themen sind und die ältere Zentrierung Reformationsgeschichtsschreibung auf die Gestalt Martin Luthers und die frühen Jahre der Reformation durch eine längerfristig angelegte Perspektive erweitert worden sind, so hat Zeeden daran großen Anteil. Seine Schriften und sein Konfessionen übergreifender vergleichender Ansatz sowie seine kulturgeschichtliche These von den katholischen Traditionen im älteren Luthertum des 16. und 17. Jahrhunderts wurden auch im außerdeutschen Ausland rezipiert.
Er betreute 70 Promotionen und bildete über 10 Hochschullehrer. Er selbst war Schüler Gerhard Ritters sowie Verwandter Max Webers.
Er war Mitglied des Corps Saxonia Leipzig.
Weblinks
- H. b. 37. Ernst Walter Zeeden (* 1916), Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Tübingen (1957–1984), Onlinefassung der Beständeübersicht, Stadtarchiv Ulm
Einzelnachweise
- ↑ em. Prof. Dr. Ernst Walter Zeeden gestorben, Aktuelles, Neuere Geschichte, Universität Tübingen, abgerufen am 15. September 2011.
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