- Evangelische Kirche am La Plata
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Die Evangelische Kirche am La Plata (spanisch: Iglesia Evangélica del Río de la Plata - IERP)) ist eine unierte Kirche in den Ländern Argentinien, Uruguay und Paraguay. Sie ist Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WRK), dem Lateinamerikanischen Kirchenrat (CLAI) und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Ihr Amtssitz ist in Buenos Aires.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Evangelische Kirche am La Plata geht auf deutschsprachige Einwanderer zurück, die in den Ländern am La Plata ihre sprachliche und kirchliche Identität erhalten wollten. 1843 entstand die erste deutschsprachige Kirchengemeinde in Buenos Aires. 1899 schlossen sich die deutschsprachigen Gemeinden in Argentinien sowie in Uruguay (Montevideo) und Paraguay (Asunción) zur "Deutschen Evangelischen La Plata Synode" zusammen. Weil die Gründung vom Evangelischen Oberkirchenrat in Berlin betrieben war, gehörten die Gemeinden formell zur Evangelischen Landeskirche der älteren Provinzen Preußens (ab 1922: Kirche der Altpreußischen Union). 1934 schloss sich die Synode der Deutschen Evangelischen Kirche an und galt seit 1945 als Tochterkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Erst 1965 erfolgte die Verselbständigung, nachdem man allmählich vom Deutschen zum Spanischen als Hauptsprache übergegangen war. Damit war die Wandlung von der Einwandererkirche zur Missionskirche markiert. Zur Ausbildung der Pfarrer und Pfarrerinnen dient seit 1970 das Instituto Universitario ISEDET. Nach dem Putsch 1976 war die Kirche mit ihrem Eintreten für die Menschenrechte eine wichtige Opposition der argentinischen Militärdiktatur. Seit Beginn der "Verschuldungskrise“ der 1990er Jahre engagierte sie sich gegen den wirtschaftspolitischen Neoliberalismus, den IWF und Weltbank dem argentinischen Staat aufzwangen. 2010 schlossen sich die Reformierten Gemeinden in Argentinien (Iglesias Reformadas en Argentina) der IERP an.
Organisation
Die 42 Gemeinden (mit ca. 250 Predigtstätten) bilden sieben Distrikte. Die jährlich tagende Synode ist das höchste Organ der Kirche. Sie wählt eine Kirchenleitung (Junta Directiva), an deren Spitze ein Kirchenpräsident steht (seit 2010: Carlos Duarte). Sie hat etwa 27.500[1] Mitglieder.
Literatur
- René Krüger: Leben, Wirken und Mission der Evangelischen Kirche am La Plata, in: Die evangelische Diaspora. Jahrbuch des Gustav-Adolf-Werks 70, 2001, S. 139 –163.
- Juan Abelardo Schvindt: Ekklesiologie und Mission im Umfeld der Evangelischen Kirche am La Plata, in: Die evangelische Diaspora. Jahrbuch des Gustav-Adolf-Werks 73, 2004, S. 131–146. (PDF-Datei)
- Daniel Beros: „Glaubensfestigkeit und Toleranz“ in der Erfahrung und Perspektive der Evangelischen Kirche am La Plata, in: Mitteilungen aus Ökumene und Auslandsarbeit 2005", hg. v. Kirchenamt der EKD.
- René Krüger: Die Kirchen im La-Plata-Gebiet im Prozess des Bekennens, in: Die evangelische Diaspora. Jahrbuch des Gustav-Adolf-Werks 75, 2006, S. 30–54. (PDF-Datei)
- Claudia Häfner: Heimischwerdung am La Plata: von der Deutschen Evangelischen La Plata Synode zur Iglesia Evangélica del Río de la Plata, LIT Verlag Münster, 2008 ISBN 978-3-8258-1731-2
Weblinks
Quellen
Kategorien:- Unierte Kirche (evangelisch)
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