Evergis

Evergis

Evergis († 28. September 1178) war von 1160 bis zu seinem Tod Bischof von Paderborn.

Leben

Evergis stammte aus einer nicht näher bekannten Familie. Er war zur Zeit seiner Bischofswahl Domherr in Paderborn. Noch als Elekt hat er die Stiftung des Klosters Hardehausen, durch seinen Vorgänger Bernhard I. von Oesede, bestätigt. Als Bischof hat er sich insbesondere für den inneren Ausbau seines Gebietes verdient gemacht. So hat er den Wald um den bischöflichen Besitz Herstelle roden lassen, um dort Bauern anzusiedeln. Er hat 1163 eine Versammlung sächsischer weltlicher und geistlicher Fürsten, einberufen von Herzog Heinrich dem Löwen, besucht. Ein Jahr später hat er sich zusammen mit dem Erzbischof Rainald von Dassel, den Bischöfen Friedrich II. von Are und Werner von Minden unter dem Oberkommando Heinrichs des Löwen an der Strafaktion gegen Graf Heinrich von Arnsberg beteiligt, in dessen Verlauf die Burg Arnsberg zerstört wurde. In seine Regierungszeit fiel 1165 ein großer Stadtbrand in Paderborn. Dabei wurde auch das Abdinghofkloster zerstört. Im Jahr 1168 befahl Kaiser Friedrich I. mit Blick auf die vielfach mehr weltlich als geistlich handelnden Bischöfe, dass sich die ungeweihten Bischöfe weihen lassen müssten. Unter diesen war auch Evergis. Im Jahr 1170 weihte Evergis das Kloster Bredelar. Dieses lag zwar politisch im Herrschaftsgebiet des Kölner Erzbischofs, dem späteren Herzogtum Westfalen, kirchlich gehörte es aber noch zum Bistum Paderborn. Etwa um dieselbe Zeit fand in Paderborn eine Versammlung sächsischer Fürsten statt. Als es nach 1175 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern Heinrichs des Löwen kam, war daran auch Evergis beteiligt.

Literatur

  • H. Leo: Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Volkes und Reiches. Bd.5, Halle 1867, S. 620
  • Peter Florens Weddigen (Hrsg.): Paderbornische Geschichte. Nach Schatens Annalen. Erster Teil, erste Abteilung. Lemgo 1801, S. 168–174


Vorgänger Amt Nachfolger
Bernhard I. von Oesede Bischof von Paderborn
1160–1178
Siegfried

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