Carl Lange (Schriftsteller)

Carl Lange (Schriftsteller)

Carl Lange (* 27. Januar 1885 in Schöneberg; † 30. Mai 1959 in Bremen) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker, Essayist und Oberstleutnant. Er ist der Gründer der Ostdeutschen Monatshefte in Danzig, die von 1919 bis 1939 und erneut ab 1955 erschienen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1912 erschienen Langes ersten Gedichte unter dem Titel Verse.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten unterschrieb er im Oktober 1933 zusammen mit 87 Schriftstellern das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler.[1] Während der Zeit des Nationalsozialismus publizierte er hauptsächlich militaristische Werke, wie 1935 Generalfeldmarschall von Mackensen und 1938 Unser Mackensen im Südosten.[2] Er lebte er als freischaffender Schriftsteller und Herausgeber in Danzig-Oliva. Während des Krieges war er u.a. im Heeresarchiv in Potsdam eingesetzt. In den Märztagen 1945 wurde Lange als reaktivierter Oberstleutnant im Danziger Generalkommando eingesetzt. Sein Haus wurde von einem russischen Offizier, der seine Werke kannte, vor Plünderungen bewahrt

Nach Kriegsende wurden mehrere seiner Schriften in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[3][4]

1945 zog er sich nach Wernigerode zurück. Nachdem er 1949 noch seinen Gedichtband Herz sei ruhig publizieren konnte, wurde er 1950 in der DDR für ein halbes Jahr wegen Friedensgefährdung inhaftiert. Er verließ die DDR und ging nach Bremen, wo er sich bis zu seinem Lebensende aufhielt.

Werke (Auswahl)

  • Strom aus der Tiefe, Gedichte, 1919
  • Kurt Faber zum Gedächtnis. In: Ostdeutsche Monatshefte 11 (1930) 2, 127
  • Ruf aus der Stille, 1933
  • Deutscher Geist, R. Voigtländer, 1933
  • Der Kronprinz, Berlin, 1934
  • Das leuchtende Schlachtenrelief von Tannenberg, Berlin, 1934
  • Generalfeldmarschall v. Machensen, 1935
  • Unser Mackensen im Südosten, Stuttgart, Union, 1936
  • Kampf und Stille, Sieben Stäbe Verlag, 1936
  • Mackensen, der Marschall Vorwärts des Weltkrieges, 1937
  • Die Befreiung Danzigs, Stuttgart, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, 1940
  • Frühlingsgedichte, 1946
  • Herz, sei ruhig. Trostgedichte der Zeit, Berlin-Reinickendorf, 1949

Ehrungen

  • 1959 Westpreußischer Kulturpreis

Literatur

  • Jens Stüben: Die kulturpolitische Zeitschrift "Ostdeutsche Monatshefte" und ihr 'Kampf' um den 'deutschen Osten' (1920–1939). In: Matthias Weber (Hrsg.): Deutschlands Osten - Polens Westen, Frankfurt/Main u.a. 2001, S. 299-346.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 351.
  2. Ernst Klee, Kulturlexikon, S. 352.
  3. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-l.html
  4. http://www.polunbi.de/bibliothek/1947-nslit-n.html

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