- F37
-
Die F37-Flanschverbindung ist eine Technologie aus dem Hydraulikbereich, die eine verschweißfreie Verbindung von Hydraulikrohren (SAE) ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
Vorgehen
Nachdem ein F37-Flansch auf ein nahtloses Rohr übergezogen wurde, wird das zu verbindende Rohrende durch Bördeln aufgeweitet. Dabei erhält das Rohrende eine trichterähnliche Form mit einem Winkel von 37°, welche die Namensherkunft erklärt.
In das aufgeweitete Rohrende wird dann ein Insert aus Stahl/Edelstahl eingesetzt, dessen Geometrie zum trichterförmigen Rohrende passend ist. Dieser Insert hat einen O-Ring an der trichterförmigen Seite, um sich dichtend an die Rohrwand zu drücken. Des Weiteren ist der Insert an der Stirnseite mit einer Nut versehen, in die ein Profildichtring „F37 Seal“ aus z.B. Ultrathan eingefügt ist.
Anschließend wird der Flansch an das Rohrende positioniert, um dieses an eine hydraulische Komponente oder ein anderes Rohr, welches ebenfalls mit einem Flansch versehen ist, zu montieren.
Funktionsweise
Mit dem durch Bördeln aufgeweiteten Rohrende hat der Flansch eine Abstützfläche und kann somit Kräfte aufnehmen, was zu einer stabileren Verbindung führt.
Der Insert hat zunächst eine Dichtungsfunktion. Mit seinen beiden O-Ringen dichtet er die Verbindung zum Rohr selbst und zu der anderen Anschlussstelle ab. Gleichzeitig verstärkt der Insert die Verbindung. Durch die vom Insert erzeugte größere Fläche an der Verbindungsstelle kann sich der beim Verschrauben der Flansche entstehende Druck auf eine größere Auflagefläche ausweiten und erhöht so die Festigkeit der Verbindungsstelle.
Anwendung
Das F37-System wird zum Verbinden von Hydraulikrohren ohne den Einsatz vom thermischen Verbindungsverfahren Schweißen genutzt.
Abhängig von Rohr- und Flanschgröße ist das System für Drücke bis 420 bar zugelassen. Anwendung findet dieses System überwiegend in der Schiffbau-, Offshore- und allgemein in der Schwermaschinenindustrie, um z.B. Kräne und andere Hebevorrichtungen zu bedienen. Außerdem lassen sich mit dieser Technologie Rohre von 20 bis 165 mm Außendurchmesser verbinden.
Zulassungen
Das System ist bei führenden Zertifizierungsgesellschaften zugelassen. Anschlüsse und Lochbilder sind nach der ISO 6162-1/SAE J 518 Code 61 (3000 PSI/ 210 bar) bzw. nach der ISO 6162-2/ SAE J518 Code 62 (6000 PSI/ 420 bar) genormt.
Weitere Informationen
Die Vorteile gegenüber dem Schweißen sind vor allem Einsparungen in Zeit und Kosten. So entfallen z.B. bei einer Verbindungsstelle mit F37, im Gegensatz zum Schweißen, die kostspielige Prüfung durch Röntgenaufnahmen und die Reinigung mittels chemischer Antioxidationsmittel, was die Technologie insgesamt auch umweltfreundlicher und sicherer macht.
Siehe auch
Weblinks
Animierte Darstellung einer F37-Verbindung
Quellen
- Fachzeitschrift: Fluid Markt 2008 (Ausgabe 2008), Measurement Technology Equipment, Tube Fittings (Verlag Moderne Industrie)
Wikimedia Foundation.