Schneidringverschraubung

Schneidringverschraubung
Schneidringverschraubung vor dem Anziehen
Schneidringverschraubung festgezogen 1-Gehäuse 2-Überwurfmutter 3-Schneidring 4-Rohr
Logo des Deutschen Instituts für Normung DIN EN ISO 8434
Bereich Verschraubungen
Titel Metallische Rohrverschraubungen für Fluidtechnik und allgemeine Anwendung - Teil 1: Verschraubungen mit 24°-Konus
Letzte Ausgabe 2.2008
ISO 8434
Logo des Deutschen Instituts für Normung DIN 2353
Bereich Verschraubungen
Titel Lötlose Rohrverschraubungen mit Schneidring - Vollständige Verschraubung und Übersicht
Letzte Ausgabe 12.1998
ISO -

Eine Schneidringverschraubung ist eine flüssigkeitsdichte Verbindung von Rohren. Die außerdem gängige Bezeichnung Ermeto-Verschraubung bezieht sich auf das Unternehmen Ermeto, das die Verschraubungen in den 1930er Jahren entwickelte.

Verwendung

Die Schneidringverschraubungen sind nach EN ISO 8434 bzw. DIN 2353 genormt und werden vor allem in der Hydraulik eingesetzt. Die Bestandteile einer Schneidringverschraubung sind: Überwurfmutter, Klemmkonus und Schneidring. Sie besitzen einen 24°-Dichtkegel, die Mutter hat ein metrisches Gewinde. Die Verschraubungen werden in drei Baureihen, sehr leicht, leicht (bis ca. 350 bar) und schwer (bis ca. 600 bar) hergestellt.

Durch das Anziehen der Überwurfmutter, die innen konisch zuläuft, wird der Schneidring zusammengedrückt, wodurch die keilförmige Ringinnenseite in die Rohrwand einschneidet und einen dichten Formschluss herstellt.

Geschichte

Die Geschichte dieses Produktes begann im Jahr 1929, als der Ingenieur Hans Kreidel ein Patent auf die erste, von ihm entwickelte Schneidringverschraubung erhielt. Zwei Jahre später, 1931, wurde mit der Produktion der Ermeto (abgeleitet vom griechischen Wort „hermetos“ = abgeschlossen, dicht) Verschraubungen in Zöblitz/Erzgebirge begonnen. In den folgenden 14 Jahren bis Kriegsende 1945 entwickelte sich Ermeto zum Marktführer von Rohrverschraubungen für Bremssysteme und hydraulische Schwerindustrie. 1945 begann die Demontage der Fabrik durch die russische Besatzung.

Am 5. März 1948 wurde die Ermeto Armaturen GmbH in Bielefeld gegründet. Besitzverhältnisse: Hans Kreidel 30%, Karl Oldewurtel (später Familie Ribbert) 35% und Tecalemit SA, Paris, 35%. 1955 startete die eigene Produktion mit anfangs 25 Mitarbeitern. 1956 wurde ein neues Verwaltungsgebäude sowie Produktionshallen in Bielefeld-Windelsbleiche in Betrieb genommen. Die neuen Keil- und Schneidringverschraubungen wurden im Markt eingeführt. 1959 begann der Start von Ermeto in Österreich, 1965 vollzog sich die Gründung von EO-France in Nanterre bei Paris. 1969 verkaufte Tecalemit SA Paris seine 35% Ermeto-Anteile an die ITE, ein internationales Konsortium mit ITE Chicago, SKF Schweden, Exor Italien, SFE Schweiz und Goodyear Tire & Rubber Company als Aktionäre. Im Jahr 1974 verkauften Hans Kreidel und Brunhilde Ribbert ihre Ermeto-Anteile an die ITE. Ein Jahr später, 1975, trennten sich die Vertriebswege von Ermeto und Tecalemit. Drei Jahre danach, 1978, wurde die Progressivringverschraubung im Markt eingeführt.

1979 erwarb das amerikanische Unternehmen Gould 100% der Ermeto-Anteile. 1980 übernahm die US-amerikanische Parker-Hannifin die Ermeto-Anteile von Gould. Seit 1984 wurden die Parker Hannifin Fluid Connectors-Produkte in Deutschland unter dem Namen Parker-Ermeto vertrieben. 1993 wird die Progressivringverschraubung durch EO-2, ein komplett weichdichtendes Verschraubungssystem, ergänzt. Im Jahr 1996 firmierte die Ermeto Division zur Tube Fittings Division Europe, kurz TFDE, als Teil der Fluid Connectors Group Europe, einer führenden Unternehmensgruppe innerhalb des Parker Hannifin Konzerns. In der Tube Fittings Division Europe werden DIN- und SAE-Verschraubungen, Rohre, Flansche und Messgeräte (SensoControl) erstellt.

Siehe auch


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