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Hecken-Windenknöterich Hecken-Windenknöterich (Fallopia dumetorum)
Systematik Kerneudikotyledonen Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae) Unterfamilie: Polygonoideae Gattung: Flügelknöteriche (Fallopia) Art: Hecken-Windenknöterich Wissenschaftlicher Name Fallopia dumetorum (L.) Holub Der Hecken-Windenknöterich oder Hecken-Knöterich (Fallopia dumetorum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Flügelknöteriche (Fallopia) in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Sie kommt in den gemäßigten Breiten Eurasiens vor und wächst an Hecken und Gebüschen sowie Waldsäumen und Lichtungen.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Fallopia dumetorum ist eine einjährige, krautige Pflanze. Der meist 60 bis 150 Zentimeter, seltener bis zu 3 Meter langer Stängel wächst kriechend und kletternd und rechts-windend; er ist im Unterschied zum recht ähnlichen Windenknöterich (Fallopia convolvulus), rund und glatt. Alle Pflanzenteile sind kahl. Die Wurzel ist spindelförmig. Die gestielten Blätter sind länglich zugespitzt und am Blattgrund pfeilförmig bis herzförmig gebuchtet mit zwei seitlichen, dreieckigen oder abgerundeten Lappen. Am Grunde des Blattstiels findet sich eine Nektargrube.[1][2]
Die Blütezeit liegt zwischen Juli und September. Die lockeren, seiten- oder endständigen und scheinährigen Blütenstände enthalten zwei bis fünf Blüten. Die 5 bis 8 Millimeter langen Blütenstiele sind unterhalb der Mitte gegliedert. Die Blütenhülle ist zur Fruchtzeit 7 bis 9 Millimeter lang. Die grün-weißlichen, braunen oder rötlichen, 1 bis 3 Millimeter breiten Blütenhüllblätter sind drüsenlos und kahl. Die drei äußeren sind häutig geflügelt, wobei die Flügel am oberen Ende abgerundet sind sowie an ihrer Basis etwas am Stiel herablaufen. Die – im Unterschied zu Fallopia convolvulus – glatte, glänzende und schwarze Nuss ist 2,5 bis 3 Millimeter lang[2] und dreiseitig mit abgerundeten Kanten und fällt mit dem oberen Teil des Blütenstandes ab.[1][2]
Vorkommen
Verbreitung
Der Hecken-Windenknöterich kommt in den gemäßigten Breiten Eurasiens vor. In Europa reicht die Verbreitung nordwärts bis Südschweden, in Asien ostwärts bis nach Nordostchina und ins Amurgebiet. In Mitteleuropa ist der Hecken-Windenknöterich im Norddeutschen Tiefland verbreitet bis häufig. In Mitteldeutschland kommt er in Niederungen und im Hügelland vor, im Bergland ist sie selten. In Süddeutschland reicht das Vorkommen bis in die Voralpen. Der Hecken-Windenknöterich kommt in den Alpen bisweilen in Höhenlagen von bis zu 1250 Meter (Kanton Wallis) vor.[1]
In Nordamerika wurde der Hecken-Windenknöterich eingeführt und kommt dort in der Osthälfte der Vereinigten Staaten und im südöstlichen Kanada vor. Da Fallopia dumetorum oft mit Fallopia scandens verwechselt wird, sind Verbreitungsangaben recht unzuverlässig und das Artareal wird vermutlich in der Größe meist überschätzt.[3]
Standorte und Vergesellschaftung
In Mitteleuropa kommt der Hecken-Windenknöterich zerstreut bis häufig an Hecken und Gebüschen sowie Waldsäumen und Lichtungen vor. Er wächst auf meist frischen, nährstoffreicheren Standorten mit kalkarmen bis kalkreichen Sand- und Lehmböden. Oft ist die Art in Ufergebüschen und Auwäldern zu finden. Dort bildet sie teils mit anderen Schlingpflanzen undurchdringliche Dickichte.[1]
Der Hecken-Windenknöterich ist entweder mit Kletten-Labkraut und Taubenkropf oder mit Hopfen, Großer Brennnessel, Kratzbeere, Vogel-Wicke, Wiesen-Platterbse, Echter Zaunwinde und der Rotfrüchtigen Zaunrübe vergesellschaftet. Bisweilen bildet sie auf feuchten, graslosen Böden die einzige Vegetation, in der sich dann auch die Gemeine Nachtkerze findet.[1]
Taxonomie
Diese Art wurde durch Carl von Linné 1762 in Species Plantarum, Editio Secunda, 1, S. 522 [4] unter dem Namen Polygonum dumetorum erstveröffentlicht. Josef Holub stellte sie 1971 in Folia Geobotanica et Phytotaxonomica, 6 (1), S. 176 in die Gattung Fallopia. Weitere Synonyme für Fallopia dumetorum (L.) Holub sind: Bilderdykia scandens (L.) Greene var. dumetorum (L.) Dum., Polygonum scandens L. var. dumetorum (L.) Gleason, Reynoutria scandens (L.) Shinners var. dumetorum (L.) Shinners, Tiniaria dumetorum (L.) Opiz. [5]
Quellen
- Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Pteridophyta/Spermatophyta Bd. III Angiospermae/Dycotyledones Teil 1, Verlag Paul Parey, Berlin/Hamburg 1981, ISBN 3-489-59020-1, S. 430f.
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland, Band 4 (Kritischer Band), Volk und Wissen Verlag, Berlin 1990
- Hecken-Windenknöterich. In: FloraWeb.de., zuletzt abgerufen am 7. September 2011
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Pteridophyta/Spermatophyta Bd. III Angiospermae/Dycotyledones Teil 1, Verlag Paul Parey, Berlin/Hamburg 1981, ISBN 3-489-59020-1, S. 430f.
- ↑ a b c Hecken-Windenknöterich. In: FloraWeb.de., zuletzt abgerufen am 7. September 2011
- ↑ Fallopia dumetorum in der Flora of North America
- ↑ Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ Eintrag bei Tropicos.
Weblinks
Commons: Hecken-Windenknöterich (Fallopia dumetorum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag bei GRIN = Taxonomy for Plants., zuletzt abgerufen am 7. September 2011
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