- Plant-for-the-Planet
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Plant-for-the-Planet ist eine Schülerinitiative, deren Ziel es ist, bei Kindern und Erwachsenen ein Bewusstsein für globale Gerechtigkeit und den Klimawandel zu schaffen und letzteren aktiv durch Baumpflanzaktionen zu bekämpfen. Jeder gepflanzte Baum wird von den Schülern als Symbol für Klimagerechtigkeit ernannt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Die Schülerinitiative Plant-for-the-Planet wurde 2007 von dem damals neunjährigen Schüler Felix Finkbeiner ins Leben gerufen. Den ausschlaggebenden Impuls für die Idee von Plant-for-the-Planet erhielt Felix, als er sich für ein Referat zum Thema Klimawandel vorbereitete. Als Felix vor den vereinten Nationen sprach, traf er die kenianische Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai, die mit ihrer Bewegung „The Green Belt Movement“ ca. 30 Millionen Bäume in Afrika pflanzte. Am Ende seines Referats entwarf Felix die Vision, dass Kinder in jedem Land 1 Million Bäume pflanzen könnten. Zum Start der Initiative wurde der erste Baum am 28. März 2007 an Felix' Schule gepflanzt. Schüler in Bayern und in ganz Deutschland griffen die Idee auf und im April folgten weitere Pflanzungen. Nach einem Jahr waren 150.000 Bäume gepflanzt.[2] 2008 wurde Felix bei der internationalen UNEP TUNZA Kinderkonferenz in den UNEP-Kindervorstand gewählt.[3]
Entwicklung
Die Idee der Organisation entwickelte sich zu einer weltweiten Bewegung. In vielen Städten (u. a. Hamburg, Stuttgart) und Gemeinden schlossen sich Kinder zusammen und erklärten, sie würden 100.000 Bäume in ihrer Gemeinde oder eine Million Bäume in ihrem Land pflanzen wollen. Indem die Kinder jeden Baum zu einem Symbol für Klimagerechtigkeit erklären, verbinden sie Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit miteinander.[4] Über 100 Kinder aus 53 Ländern versicherten der Organisation ihre Unterstützung und verkündeten ebenfalls Bäume in ihrem Land pflanzen zu wollen. Mittlerweile beteiligen sich bereits Kinder aus 93 Ländern. Das Ziel ist weltweit 132.000.000 Bäume zu pflanzen, wovon bis jetzt bereits 3.881.364 Bäume gepflanzt worden und 5.681.634 Bäume versprochen sind (Stand: März 2011)[5]
Baumpflanzaktionen
Die Wiederaufforstung erfolgt vollkommen in Eigeninitiative, d. h. Schüler sprechen Förster oder Umweltorganisationen an, die die Setzlinge zur Verfügung stellen, den waldpädagogischen Unterricht und die Pflege der Bäume übernehmen. In Deutschland vervollständigen Kinder in Zusammenarbeit mit dem BUND die Verbindungswege zu einem 20.000 km langen Wildkatzenweg und beschäftigen sich mit Artenvielfalt. Die Baumpflanzaktionen werden ausschließlich aus Spenden finanziert, sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen. Für einen Euro garantieren Partnerorganisationen (z. B. „Bäume für Menschen“ in Namibia) die Aufforstung und Pflege eines Baumes in den Ländern des Südens. Die Aufforstungen werden durch Wirtschaftsprüfer testiert.[6][7]
Plant-for-the-Planet-Akademien
In Plant-for-the-Planet-Akademien bilden Kinder andere Kinder zu Botschafter für Klimagerechtigkeit aus. Durch Gruppenarbeiten und Vorträge lernen die Kinder alles Wichtige rund um Klimagerechtigkeit und üben auch, wie man einen Vortrag vorbereitet, um andere für die Ideen und Visionen zu gewinnen. Als Botschafter für Klimagerechtigkeit tragen sie dann die Idee des Bäumepflanzens und die Vision von Klimagerechtigkeit in ihre Schulen und zu ihren Freunden und Bekannten.
Besonderheiten der Akademien:
- sensibilisieren Schüler für die Klima- und Gerechtigkeitsproblematik
- Kinder lernen von Kindern
- Kinder sprechen zu Erwachsenen und werden gehört
- Baumpflanzungen als erste Aktion
- Klimabotschafter-Paket mit hochwertigen Informationsmaterialien zur Vertiefung des Erlebten
- bieten Kindern die Möglichkeit Teil einer weltweiten Bewegung zu werden
- kostenfreie Teilnahme
Partner
Beim Erreichen ihrer Ziele werden die Kinder von Erwachsenen unterstützt: Prof. Klaus Töpfer ist Schirmherr. Die AVINA-Stiftung der Club of Rome, die Global Marshall Plan Foundation unterstützen inhaltlich, Develey, Ernst & Young Hess Natur und Toyota unterstützen finanziell.[8]
Im Februar 2010 wurde eine Kinderstiftung, die Plant-for-the-Planet-Stiftung, gegründet. Diese soll in weiterer Zusammenarbeit mit den Partnern die Arbeit und Aktivitäten der Kinder koordinieren und somit die Global Marshall Plan Foundation, die bisher das Sekretariat übernahm, entlasten.
Die Kampagne „Stop talking. Start planting.“
Am 21. September 2009 startete während der UN-Vollversammlung in New York die weltweite Kampagne „Stop talking. Start planting.“. Sie soll bei Kindern wie Erwachsenen ein Bewusstsein für den Klimawandel schaffen. Die Fotos der Kampagne zeigen jeweils einen Botschafter für Klimagerechtigkeit, der einer prominenten Person den Mund zuhält. Die Botschaft ist einfach: Ein erster Schritt zum Klimaschutz ist es, weniger darüber zu sprechen, sondern aktiv zu werden. Prominente, die diese Kampagne unterstützen sind zum Beispiel Prinz Albert II von Monaco, Wangari Maathai, Peter Maffay, Gisele Bündchen, Hans Küng, Mary Robinson, Prinzessin Haya von Jordanien, Gesine Schwan, Achim Steiner, Oliver Kalkofe, Felipe von Spanien und viele weitere.
Am 8. Oktober 2010 erhielt die Kampagne den EFFIE in der Kategorie Social National/ International. Der Award wird jährlich in fünfzehn Kategorien verliehen, um gemeinnützige Vereine und Initiativen und deren effiziente Social Marketing-Kommunikation zu honorieren.[9]
Einzelnachweise
- ↑ Selbstdarstellung "Über uns" Plant-for-the-Planet Website
- ↑ Eigene Angaben von Plant-for-the-Planet
- ↑ Website der UNEP
- ↑ Eigendarstellung Plant-for-the-Planet
- ↑ Baumzähler Plant-for-the-Planet
- ↑ Pflanzpartner von Plant-for-the-Planet
- ↑ Finanzbericht und Testat Wirtschaftsprüfer (S. 11)
- ↑ Partner und Sponsoren der Initiative
- ↑ EFFIE-Preisträger 2010
Weblinks
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