- Ferdinand Orban
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Ferdinand Orban (* 6. oder 16. Mai 1655 in Exing bei Landshut; † 30. Dezember 1732 in Ingolstadt) war ein Jesuit und Sammler.
Er studierte von 1675 bis 1678 Logik und Metaphysik, später Theologie, in Ingolstadt am Jesuitenkolleg. 1688 wurde er Professor der Mathematik in Innsbruck und wirkte dort 1689 bis 1692 als Hofprediger. In Innsbruck begann Orban mit dem Aufbau einer Kunst- und Naturaliensammlung. Nach Stationen in Burghausen (1692-1695), Landshut (bis 1703), Düsseldorf (als Beichtvater bei Kurfürst Johann Wilhelm 1703-1716), wieder Landshut (1719-1722), wurde Orban 1722 ans Kolleg nach Ingolstadt versetzt. 1725 erbauten die Jesuiten im Garten des Ordenskollegs für die Sammlung Orbans einen eigenen Museumsbau, den Orbansaal, einen langen beidseitig belichteten Saal. Die Sammlung umfasste mathematisch-physikalische Instrumente, Kunsthandwerk aus dem fernen Osten, einen Teil der Türkenbeute von 1683, Textilien, Waffen, Münzen, Kleinplastiken, Steinschnitte, Gemälde, Mineralien, Muscheln und Insekten.
Werke
- Horoscopus Herculis Palatini Per Virtutes Et Labores Ad Astra Translati. Daß ist: Tugent- und Lebens-Wandel Joannis Wilhelmi Pfaltzgraffen bey Rhein, Des Heil. Röm. Reich Ertz-Truchsessen ... Beyer, Düsseldorff 1716 (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)
Literatur
- Siegfried Hofmann: Orban, Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 582 f.
- U. Krempel: Die Orbansche Sammlung, eine Raritätenkammer des 18. Jahrhunderts, Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, Dritte Folge XIX (1968), S. 169 - 184
Weblinks
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